ZUHAUSE
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Jugendliche kuratieren eine Ausstellung im Museum Moderner Kunst MMK in Frankfurt am Main
von Helga Faber und Manfred Schröder
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Eine gute Idee. Eine richtig gute Idee. Ausgegangen ist sie vom Museum für Moderne Kunst MMK selbst: Jugendliche setzten sich – mit dem Blick, daß daraus eine Ausstellung wird – mit den Werken des Museums auseinander. Das nennt man Motivaktivierung. Denn, wenn ich weiß, daß ich damit was anfangen kann, wird eine Museum, wird ein Kunstwerk zu einem Gegenstand, der befragt wird, der gesucht wird, der auf einmal im Interessehorizont der Jugendlichen steht.
Der rührende und melancholische Antiheld
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Zum Tode des Schauspielers Walter Giller
von Romana Reich
München (Weltexpresso) – Wir können uns noch genau daran erinnern, meine ältere Schwester und ich, wie wir es als Kinder nicht fassen konnten, wie diese wunderschöne Dame des Deutschen Films, Nadja Tiller, elegant und von Welt und vor allem so richtig erwachsen, diesen uns grundsympathischen, aber doch eher jungenhaft schlaksigen Walter Giller, nonchalant dazu, hat heiraten können. Wir hielten das schon der Namen wegen für einen Aprilscherz oder schlimmer.
Sie sind alle noch da
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Neueröffnung des Sammlungsbereichs „Alte Meister“ des Frankfurter Städel, Teil 3
von Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Da muß man auch die Kabinette beidseitig der Oberlichtsäle gut anschauen, in denen sich die frühen Bilder der Deutschen zusammengetan haben. Und da auf einmal, eigentlich in guter, weil gleich gearteter Nachbarschaft, finden wir auch diese liebliche kleine Tafel des Paradiesgärtleins, über die man Stunden erzählen kann, so viel verbirgt sich in diesem Hortus conclusus der Maria. Wir aber wollen endlich hinüber zu Raffaels Julius II., der erstmals mit dieser Neueröffnung ausgestellt wird.
Reichhaltigkeit und Reichtum der Sammlung
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Neueröffnung des Sammlungsbereichs „Alte Meister“ des Frankfurter Städel, Teil 2
von Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Danach, nach dem tiefen Kunsterlebnis im Oktogon, muß man sich entscheiden. Will man nach rechts, in den tannengrünen Bereich der Deutschen oder nach links in den roten, zu den Italienern und Spaniern? Wir sind erst nach rechts geschwenkt, weil tatsächlich Blickachsen entstanden sind, die das Städel auch räumlich vergrößern und wir auf einen Blick nach rechts ganz hinten auf blauem Grund den großartigen und großformatigen Rembrandtschen Simson hängen sehen, auch ein Wahrzeichen des Städel, und nach links ganz hinten an der Wand den neuen alten Papst Julius II., neuerworben und Raffael zugeschrieben. Daß sich auf diese Weise ein Papst und ein Alttestamentler, ein Rembrandt und ein Raffael in die Augen schauen, hat man auch noch nicht erlebt.
Die Kronjuwelen
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Serie: Neueröffnung des Sammlungsbereichs „Alte Meister“ des Frankfurter Städel, Teil 1
von Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Mit viel Volk, also großem Interesse der Frankfurter wurde der auf technischen Vordermann gebrachte Mainflügel des Städel eröffnet. Die notwendigen und 18 Millionen teuren Sanierungsarbeiten von eineinhalb Jahren wurden genutzt, um die schon immer wunderbare Sammlung „Alte Meister“ (1300 bis 1800) neu zu ordnen und bei der Hängung eine durchschlagende Verbindung von Standort und inhaltlicher Aussage zu erreichen, den Besucher quasi wie von alleine durch die Kunstgeschichte zu führen. Wie er dies gemacht habe, erläuterte Jochen Sander, Stellvertretender Direktor des Städel, Sammlungsleiter und Kurator der neuen Hängung bei der Eröffnung.
Tobias Zielony: Manitoba
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Ausstellung und Auszeichnung mit dem Karl Ströher Preis im MMK Zollamt in Frankfurt am Main
von Helga Faber
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Tobias Zielony, 1973 in Wuppertal geboren, fotografiert. Das ist das eine. Aber die Fotos entstehen nicht zufällig. Es sind aber auch keine Kunstfotografien, sondern, sagen wir mal, gestaltete Wirklichkeit. Er hat den mit 20 000 Euro zweijährig vergebenen Karl-Ströher-Preis zum Beginn seiner Ausstellung erhalten, die im aparten Zollamt gegenüber dem Museum für Moderne Kunst MMK in Frankfurt von der Jürgen-Ponto-Stiftung zur Förderung junger Künstler unterstützt wird.
Elephanten im Museum
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Douglas Gordon heizt dem Museum für Moderne Kunst MMK in Frankfurt am Main ein, aber brennt es nicht ab
von Felicitas Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Es ist seine größte Ausstellung seit Jahren und doch möchte man nicht gerne das Wort „Retrospektive“ in den Mund nehmen, weil der 1966 in Glasgow geborene Künstler so ständig Neues macht, daß man lieber vom Querschnitt seiner Werke sprechen möchte, die so vielfältig wie eigen sind, mit Spaltungen, Spiegelungen, Aufsplitterungen und Kristallisationen methodisch beschrieben sind und auf jeden Fall nicht langweilen.
Familientreffen
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„Niclaus Gerhaert. Der Bildhauer des Mittelalters“ im Liebieghaus in Frankfurt am Main, Teil 2
von Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Und dann gibt es erdenschwere, gewichtige Heilige und vor allem die Grabplatten und Epitaphe. Daß die einem monumental dünken, ist ja leicht zu erklären, aber wieso kommt einem jede Figur viel größer vor, als der Raum, den sie beansprucht. Sie haben eine Präsenz, völlig unabhängig davon, ob wie sie sofort zuordnen können: das ist der Heilige Georg, dies eine Maria, dort die Maria Magdalena. Am schillerndsten aber bleiben die feinen Gesichter, die frechen, vorwitzigen Gesichtszüge, die intelligenten Augen, ein irgendwie gewitztes kirchliches und himmlisches Personal.
Schmerzlich schön
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„Niclaus Gerhaert. Der Bildhauer des Mittelalters“ im Liebieghaus in Frankfurt am Main, Teil 1
von Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Meist öffnet sich beim Ausstellungsbeginn die Weite der Säle und man gewinnt einen Überblick über die Ausstellung. Hier nicht. Hier geht man auf jemanden zu, bleibt stehen, der Atem stockt und man verharrt sehr lange vor diesem, in Stein gehauenen Gesicht: demütig, erschöpft, den Kopf zur Seite geneigt und auf die Rechte aufgestützt. Diese melancholische Geste, unterstützt durch die geschlossenen Augen, verbindet einen sofort mit diesem nicht jungen Mann, intuitiv entwickelt sich das Gefühl des Mitleidens mit ihm und man bleibt stehen und bleibt stehen, gebannt in dieses Gesicht schauend.
Hinter verschlossene Türen
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Lida Bach
Zuerst kitzelt Sarah ihren kleinen Bruder, dann versteckt das Mädchen (Mélusine Mayance) den 4-jährigen Michel (Paul Mercier) im Wandschrank. Erstes ist ein Spiel, zweites tödlicher Ernst. Wenn die Polizei Michel findet, wird sie ihn wie Sarah und ihre Eltern abholen und in den Tod schicken, der 1942 auf die im Velodrom zusammengepferchten jüdischen Einwohner wartet. Michels Leben liegt in der Hand Sarahs, die sich mit dem Schlüssel an ihre letzte Hoffnung klammert.
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