js dortschragNach der Niederlage zeigten sich die Eintracht Spieler enttäuscht, aber keinesfalls niedergeschlagen, SPIELBERICHT

Jürgen Schneeberger

Dortmund (Weltexpresso) - Zum Sonntagabendspiel der Eintracht aus Frankfurt mussten die Fans nach Dortmund fahren. Also machten sich ca. 4 700 Eintrachtanhänger auf, zu Deutschlands größtem Fußballstadion, dem Signal Iduna Park, welcher ein Fassungsvermögen von 81.360 Zuschauern hat.

Die gut 200 km mit dem Auto wären normalerweise recht schnell zu bewältigen, wenn da nicht die gefühlten 100 Baustellen auf den Autobahnen wären. Hat man dann endlich mal eine Baustelle hinter sich, folgt nur wenige Kilometer weiter die nächste. Aber die Auswärtsspiele der Eintracht sind  immer eine Reise wert.

Nach gut 2,5 Stunden Fahrzeit habe ich das Stadion erreicht. Ich finde dort ein gigantisch großes Stadion vor, welches rundherum von gelb-schwarz gekleideten Dortmund Fans belagert wird. Die Stimmung vor dem Stadion ist sehr friedlich und ruhig. Daß es beim heutigen Spiel für beide Mannschaften um sehr viel geht, wissen auch die Fanlager beider Teams.

Frankfurts Trainer Niko Kovac verändert im Vergleich zum Hannover Spiel auf drei Positionen. Marco Russ, Kevin Prince Boateng und Carlos Salcedo durften von Beginn an ran. Jonathan de Guzman und Gelson Fernandes mußten erst mal auf der Bank Platz nehmen. Simon Falette war erst gar nicht im Kader.

js dort18Pünktlich um 18 Uhr pfeift Schiedsrichter Deniz Aytekin die Begegnung vor 81.360 Zuschauern (ausverkauft) an.

Dortmund legt gleich richtig los. Sie ließen hier keinen Zweifel aufkommen, dass sie mit allem, was sie hatten, ihren dritten Tabellenplatz verteidigen wollen.

Die Eintracht hatte kein ordentliches Konzept, um diese Dortmunder Mannschaft zu stoppen. Der BvB erarbeitet sich gleich in der Anfangsphase richtig gute Torchancen, die aber sehr knapp am Eintracht Tor vorbei gehen oder vom Frankfurter Schlussmann zunichte gemacht werden.

Der BvB setzt sich so richtig fest in der Eintracht Hälfte. Die Frankfurter haben alle Hände voll zu tun, um hier nicht gleich in den ersten Minuten in Rückstand zu geraten.

Nach einer Flanke von Christian Pulisic in Richtung Frankfurter Strafraum, will Marco Russ den Ball vor dem herbeistürmenden Marco Reus retten. Irgendwie fliegt ihm der Ball dabei ans Bein und von da, direkt ins Tor. So stand es in der 12.Minute 1:0 für Dortmund. Der Witz ist nun, daß diese Führung auch absolut verdient gewesen war, da der BVB ständig Druck machte und tolle Tormöglichkeiten hatte, aber diese ausgleichende Gerechtigkeit geschah durch ein Eigentor. So gerecht sind die Frankfurter!.

Bei der Eintracht lief trotz Rückstand nichts Richtiges zusammen. Sie kämpften und bemühten sich, aber es ergaben sich keine ernstzunehmenden Torraumszenen. Das Spiel fand dann zum größten Teil im Mittelfeld des Spielfeldes statt. Man kann zwar nicht sagen, dass es ein langweiliges Spiel war, aber auch nicht besonders aufregend.

Nach dem Pausenpfiff sah das Ganze ein wenig anders aus. So wie es aussah, hat Trainer Niko Kovac in der Halbzeitpause die richtigen Worte an seine Jungs gerichtet. Mit der Auswechslung von Ante Rebic, der durch Jonathan de Guzman ersetzt wurde, änderte sich das Spiel enorm. Jetzt war wieder die Eintracht zu sehen, die Moral Kampfgeist und Wille zeigte, den man schon bei den letzten vergangenen Spielen deutlich sehen konnte.

Nach einem Eckstoß in der 48. Minute, prüfte Kevin-Prince Boateng mit einem Hackentrick, Dortmunds Torhüter Bürki, der mit einer Blitzaktion nach unten taucht und den Ball abwehren konnte. In der 67. Minute wechselte Niko Kovac den bis dahin völlig unauffälligen Sebastian Haller aus und brachte den Joker, Luca Jovic. Es dauerte auch gerade mal 8 Minuten, bis der Ball durch den gerade eingewechselten Jovic, im Dortmunder Tor landete. Nach einer Flanke von de Guzeman, musste Jovic den Ball nur noch einnicken.

Aber die Freude hielt nicht lange an. Nach zwei Minuten ging der BVB durch den in der 62. Minute eingewechselt Michy Batshuayi erneut in Führung.
Nun wurde es ein richtig gutes Bundesligaspiel, wo deutlich zu spüren war, dass es hier um etwas mehr geht als nur um drei Punkte. Die Eintracht wird  jetzt immer gefährlicher, das lag natürlich auch daran, weil die Beine der Borussen nach dem Champions League Spiel am vergangenen Donnerstag immer schwerer wurden.

In der 79. Spielminute wechselt dann Trainer Niko Kovac noch einmal aus. Er bringt den sehr schnellen Mittelfeldmann Danny Blum und nimmt dafür Abwehrmann Carlos Salcedo aus dem Spiel. Was bedeutet, dass Kovac noch mal richtigen Angriffsfussball ausgerufen hat. Das belebt natürlich das Spiel noch einmal vom Allerfeinsten.

In der ersten Minute der Nachspielzeit, macht sich diese Einwechslung bezahlt. Denn genau in der 91. Minute schießt der gerade eingewechselte Danny Blum den 2:2 Ausgleich. Nach einer Hereingabe von Danny da Costa konnte der zweite Joker Danny Blum den Ball fast mühelos zum 2:2 über die Linie drücken.

Jetzt standen die 81360 Zuschauer alle Kopf. Was ab diesem Zeitpunkt in Signal Iduna Park abging, kann man mit Worten nicht mehr beschreiben. Aber es kommt immer so, wie es kommen soll, denn in der 94. Spielminute macht der BvB das glückliche 3:2. Erneut ist es Michy Batshuayi, der das Führungstor für den BvB macht.

Eigentlich hätte das Spiel keinen Gewinner verdient gehabt. Aber so ist nun mal der Fußball.

Fotos:
Schräges Spiel, schräges Bild © Jürgen Schneeberger

Info: 
Die Eintracht muss am kommenden Samstag gegen den 1.FC Mainz 05 vor heimischen Publikum wieder ran.
Borussia Dortmund spielt am kommenden Sonntag wieder vor heimischem Publikum gegen Hannover 96.