js hanno19Nach fetter Ansage von Adi Hütter in der Halbzeitpause, schlägt Frankfurt Hannover 96 mit 0:3, Spielbericht

Jörg Dachstein

Hannover (Weltexpresso) – Zum Sonntagmittagspiel mußte die Frankfurter Eintracht nach Norddeutschland fahren. Hannover 96 war der Gegner vom 23. Spieltag für das Hütter-Team. Nach 3,5 Stunden Fahrt habe ich die 350 km entfernte HDI Arena bei bestem Wetter erreicht.

Schiedsrichter Marco Fritz konnte pünktlich das Spiel vor 39.100 Zuschauern (HDI Arena fast 49.100 Zuschauer) anpfeifen.

Thomas Doll musste wegen einer Gelbsperre auf seinen Brasilianer Walace Souza Silva verzichten. Auch der zweite Brasilianer Jonathas Cristian de Jesus Mauricio und Julian Korb mussten erst mal auf der Bank neben Thomas Doll Platz nehmen. Die drei wurden ersetzt durch Pirmin Schwegler, Hendrik Weydandt und Japans Takuma Asano.

js han19Adi Hütter wechselte nach dem sensationellen Heimsieg am vergangenen Donnerstag beim Europapokalspiel gegen Schachtar Donezk auf zwei Positionen. Der immer noch nicht zu 100 Prozent fit gewordene David Abraham und Dauerrenner Mijat Gacinovic konnten erst mal auf der Bank Platz nehmen. Ante Rebic, der dritte von Adi Hütters „Büffelherde“, und Debütant der Bundesliga Almamy Toure aus Mali, der vom AS Monaco verpflichtet werden konnte (Vertrag bis Juni 2023) rückten in die Startelf.

Die gut 3000 Frankfurter Fans machten sich wie gewohnt lautstark bemerkbar, leider auch sichtbar. Ein paar, die es wohl nie lernen, und denken, dass es besonders toll ist, ein paar Rauchfackeln zu zünden, mussten sich auch wieder in den Vordergrund spielen.

Da Hannover die Seitenwahl gewonnen hat, durfte die Eintracht anstoßen. Mit sehr viel Power ging es gleich mächtig los. Von der ersten Minute an, versuchte die Eintracht Druck in Richtung Hannover Tor zu machen.

js hann19In der 4. Minute gab's die erste dicke Torchance für Luca Jovic, der völlig alleine vor Hannovers Torhüter Esser stand. Anstatt den Ball an den ebenfalls völlig freistehenden Ante Rebic nach rechts zu schieben, wollte er den Ball mit einem Lupfer über den 1,98 Meter großen Michael Esser heben. Dieser Lupfer war wohl etwas zu überheblich ausgeführt, den Esser machte sich so richtig lang und pflückte den Ball ab. Ganz zum Ärger vom freistehenden Rebic. Hier hätte es schon in der vierten Minute 0:1 stehen müssen. Die Eintracht hatte bis zur Pause noch einige gute Möglichkeiten, ihr Torverhältnis in der Tabelle ordentlich weiter aufzubessern. Aus Sicht von Trainer Adi Hütter war das unsaubere, ja schon fast überhebliche Verhalten seiner Mannschaft nicht zu akzeptieren.

Aber auch Thomas Doll konnte mit dem Offensiv- und Defensivverhalten seiner 96er überhaupt nicht einverstanden gewesen sein. Hannover 96, die mitten im Abstiegskampf sind, wirkten völlig verunsichert in ihren Aktionen. Auch der eifrige Nicolai Müller, der von Eintracht Frankfurt nach Hannover ausgeliehen ist und sich natürlich gut präsentieren wollte, brachte mit seinen Aktionen keine Gefahr auf das Tor von Kevin Trapp.

So blieb es bis zum Pausentee bei einem mageren und für Hannover 96 sehr glücklichen 0:0.

Nach der Pause kamen beide Mannschaften unverändert aus der Kabine zurück.

Doch irgendwie wirkten die Jungs von Adi Hütter zielstrebiger als in den ersten 45 Minuten. Die Angriffe der Eintracht waren viel intensiver und bedeutend sauberer. So dauerte es nach Wiederanpfiff nur neun Minuten, bis der Ball im Netz hinter Michael Esser zappelte. In der 54. Minute, nach sehr guter Vorarbeit von Luca Jovic, nagelt Ante Rebic den Ball aus spitzem Winkel unhaltbar für Torwart Esser in die Maschen.

Wiederum neun Minuten später, nämlich in der 63. Minute, passt Kostic direkt auf den völlig freistehenden Luca Jovic, der hat so viel Zeit, dass er sich die Ecke sogar aussuchen konnte. Mit einem kraftvollen Kopfball zappelt der Ball zum zweiten Mal im 96er Tor zum 0:2.

Hannover schien geschlagen. Wie sollten sie noch mal das Spiel drehen....

Sie bemühten sich und versuchten, weiter anzugreifen. Nach einem Angriff in der 90. Minute der 96er , führte ein toller Konter der Eintracht weiter. Jovic zocke den Ball den angreifenden Hannoveranern ab und schickte mit einem langen Pass Filip Kostic auf die Reise. Kostic zündet den Turbolader, läuft allen auf der linken Seite davon und haut den Ball, aus vollem Lauf, absolut unhaltbar für Schlussmann Esser in die Maschen. So heißt es dann in der 91. Minute 0:3, was dann auch der Endstand war.

Da Nürnberg, Stuttgart und Augsburg ihre Spiele nicht gewinnen konnten, wäre ein Sieg für Hannover extrem wichtig gewesen, um die Abstiegsplätze zu verlassen.

Für die Eintracht waren die drei Punkte, um das Ziel Europa League nicht aus den Augen zu verlieren, ein absoluter Pflichtsieg.

Für Hannover geht es am kommenden Wochenende weiter, um Alles oder Nichts. Sie müssen am Sonntag zum sogenannten Sechs Punkte Spiel nach Stuttgart.

Die Eintracht hat jetzt nach zwei englischen Wochen hintereinander, endlich mal wieder Zeit, sich zu regenerieren und sich ausreichend auf ihr Heimspiel am Samstag gegen TSG 1899 Hoffenheim vorzubereiten, die am Montagabend gegen Leipzig spielten: ein Unentschieden.

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