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Kategorie: Alltag
Bildschirmfoto 2023 01 22 um 01.34.18DOSB-Neujahrsempfang geht dorthin, wo der Sport zuhause ist, Teil 2/2

Claudia Schubert 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Im Rahmen der bundesweiten Auszeichnung „Eliteschüler*in des Jahres“ werden die besonderen schulischen und sportlichen Leistungen der Nachwuchsathlet*innen an den Eliteschulen des Sports anerkannt und geehrt. Die seit 2009 vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und der Sparkassen-Finanzgruppe durchgeführte Auszeichnung konnte nach einer corona-bedingten zweijährigen Zwangspause wieder in Präsenz stattfinden.

Mit dem Titel „Eliteschülerin des Jahres 2022“ wurde die Para Ski-Nordisch Athletin Linn Kazmaier ausgezeichnet. Ein Novum gab es auf dem zweiten Platz, den sich die beiden Diskuswerfer Mika Sosna und Marius Karges aufgrund ihrer gleichwertig herausragenden sportlichen sowie schulischen Leistungen teilen. Platz drei ging an den Bahnradfahrer Bruno Keßler. Den vier Ausnahmesportler*innen wurde traditionell im Rahmen des Neujahrsempfangs des DOSB ihr Preis überreicht: Ein Stipendium in Höhe von 5.000 Euro für den ersten Platz bzw. 3.000 Euro für die Plätze zwei und drei.

Linn Kazmaier - Platz 1

Mit 15 Jahren als jüngste Teilnehmerin des Team Deutschland Paralympics und zweitjüngste Athletin der gesamten Spiele zu den Paralympics nach Peking zu reisen, war bereits eine Auszeichnung für sich. Mit insgesamt fünf Medaillen wieder nach Hause zu kommen, hat nicht nur die Sportwelt überrascht, sondern auch Linn Kazmaier selbst. Empfohlen hat sich die Schülerin der Eliteschule des Sports Freiburg durch zwei sechste und zwei neunte Plätze bei der nur sieben Wochen zuvor stattfindenden Para Schneesport WM. In Peking krönte sich die sehbehinderte Para Biathletin und Langläuferin nach bereits drei Silber- und einer Bronzemedaille abschließend mit Gold im 10 Kilometer Langlauf - dabei immer an ihrer Seite ihr Guide Florian Baumann. Neben der Trainingsorganisation und terminlichen Abstimmung mit ihrem Trainingspartner organisiert die aus dem baden-württembergischen Oberlenningen stammende Schülerin auch ihren schulischen Alltag scheinbar ganz nebenbei. Das Schuljahr 2021/2022 schloss die Ausnahmeathletin mit einem Notenschnitt von 1,7 ab.

Diese herausragenden Leistungen in Sport und Schule, in Verbindung mit ihrer Persönlichkeit, mit der Kazmaier als starke Team-Playerin zur guten Stimmung in Peking beigetragen hat, wurden vom Wahlgremium, dem auch der Steuerkreis 1 der Eliteschulen des Sports angehört, als ausschlaggebende Gründe für ihre Auszeichnung genannt.

An ihre Erfolge in Peking konnte Linn Kazmaier bereits nahtlos anknüpfen. Beim ersten Weltcup der Saison 2022/2023 im finnischen Vuokatti sicherte sie sich die ersten beiden Weltcup Siege ihrer Karriere.


Marius Karges und Mika Sosna - Platz 2

Marius Karges und Mika Sosna werden trotz ihres noch jungen Alters bereits als die erfolgsversprechenden Nachfolger von Lars Riedel und Robert Harting gehandelt. Dabei kam es im Jahr 2022 nicht nur einmal zu einem engen Zweikampf zwischen den beiden Diskuswerfern, die gemeinsam die Weltspitze in der U20-Konkurrenz anführen. Mitte Mai verbesserte der 19-jährige Marius Karges (TSG Bergedorf) den 13 Jahre alten deutschen U20-Rekord, bevor Mika Sosna (Eintracht Frankfurt e.V.) diese Weite Anfang Juni überbot. Nur wenige Tage später war es dann wiederum Marius Karges, der die Weite seines DLV-Kollegen überbieten konnte. Noch im Rahmen des gleichen Wettkampfs sorgte Mika Sosna für einen weiteren Paukenschlag: 71,37 Meter. Das bedeutete nicht nur eine erneute Verbesserung des deutschen U20-Rekords, sondern auch ein neuer U20-Weltrekord. Den Höhepunkt des Zweikampfs bot abschließend die U20-Weltmeisterschaft in Kolumbien, die wiederum Marius Karges vor Mika Sosna für sich entscheiden konnte.

Die Disziplin und Leistungsbereitschaft aus dem Sport zeigen die beiden Athleten auch in ihrer dualen Karriere. Der Weltrekordhalter Sosna konnte im Jahr 2022 erfolgreich sein Abitur an der Eliteschule Frankfurt am Main absolvieren. Weltmeister Karges durchläuft an der Eliteschule des Sports Hamburg das Modell der Schulzeitstreckung und bereitet sich auf das Abitur 2023 vor.


Bruno Keßler - Platz 3

Mit Platz drei komplettiert Bruno Keßler das Podium der Eliteschüler*innen des Jahres 2022. Der 17-jährige Bahnradsportler sicherte sich bei der in Tel Aviv durchgeführten Junioren WM einen kompletten Medaillensatz in den Bahndisziplinen Punktefahren (Platz 1), 4er-Mannschaft (Platz 2) und Madison (Platz 3) und konnte so das Jahr 2022 erfolgreich abschließen. Nicht nur sportlich gilt der Schüler der Eliteschule des Sports Leipzig als zielstrebig, ehrgeizig und hoch motiviert. Auch im schulischen Umfeld gilt er als kameradschaftliches und hilfsbereites Vorbild mit einem hohen Grad an Teamfähigkeit. Diese Teamfähigkeit unterstreicht auch die Silbermedaille in der 4er Mannschaft, die Keßler gemeinsam mit seinen Mannschaftskollegen bei der Junioren EM gewinnen konnte.

Foto:
© DOSB / Picture Alliance / Ben Kilb