E wolfs2Eintracht Frankfurt verliert im eigenen Stadion gegen den VfL Wolfsburg mit 0: 2 , Spielbericht

Claudia Schubert

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Da muß man nicht viele Worte machen. So wird das nichts. Sehr ungemütlich zudem, daß diese Niederlage, die eine schwache Eintracht zeigte, so unmittelbar vor dem wichtigen Spiel gegen den FC Arsenal am Donnerstag in London liegt. Wo soll denn der Schwung, die Zuversicht, das Himmelstürmende herkommen, wenn es nicht mal zu Hause noch für ein gutes Spiel langt.

Dabei geht es nicht darum, daß die Mannschaft verloren hat, sondern darum, wie sie verloren hat und weshalb sie nicht gewonnen hat. Das war eine mittelmäßige Leistung, die exakt dem gegenwärtigen Listenplatz in der Bundesliga entspricht. Von 18 Vereinen liegt Eintracht Frankfurt seit gestern auf dem 10. Rang. Erklären konnte dieses Debakel niemand. Denn es ist in offensichtliches Debakel, wenn die Mannschaft überhaupt nichts will, nicht in Fahrt kommt, also auch keine aufnehmen kann, denn da muß ja schon Bewegung gewesen sein, will man weitermachen. So aber tröpfelten die Aktionen auf Seiten der Eintracht, daß es nachgerade weh tat.

Es ist nicht so, daß die Wolfsburger weiß Gott wie gut waren, sondern die haben schlicht nur solide gespielt, nach vorne gespielt und gewinnen wollen. Und genau dieses Ziel merkte man den Eintrachtmannen nicht an. Nur so kann man es erklären, daß sie trotz der 2. Halbzeit mit 10 Mann auf der Gegenseite noch nicht mal ein Tor erzielten. Aber nun von vorne. Das Spiel schien ausgeglichen, beide Mannschaften hatten Torchancen. Als das erste Tor für Wolfsburg – die übrigens mit der gleichen Punktezahl wie Frankfurt ein ebenbürtiger Partner waren, nur, schon geschichtlich bedingt, ein gewisser Angstgegner, weil die letzten Spiel gegeneinander fast immer zu Lasten von Frankfurt ausgingen – als also das erste Tor für Wolfsburg fiel, geschah dies nicht in der Konsequenz eines unhaltbaren Angriffs, sondern eher zufällig. Arnold hatte den Ball nicht richtig auf dem Fuß, Wout Weghorst parierte den Ball mit dem Kopf geschickte ins Tor, auf jeden Fall unhaltbar für Felix Wiedwald in der 20. Minute.

Eigentlich waren die nächsten Minuten die besten der Eintracht. Da merkte man, daß das Ergebnis nicht schmeckte und daß Eintracht Frankfurt dies korrigieren wollte. Es wurde richtig lebhaft und an den vielen Ecken sah man, daß da doch ein Wollen war. Noch waren die 50 700 Zuschauer auch überzeugt, daß die diesjährige Tradition des Heimsiegs, zumindest der fehlenden Niederlage eingehalten würde. Und den Spielern beim Ballaufnehmen und Abnehmen im Mittelfeld zuzuschauen, ist auch nur etwas langweilig. Kurz vor der Halbzeit, sogar in der Nachspielzeit, kam dann der Eklat mit dem Rot für den Wolfsburger Spieler Tisserand durch den Unparteiischen Daniel Siebert, der schon Gelb hatte und dann Paciencia mit dem Ellenbogen ganz schön gefährdete. Der Halbzeitpfiff machte einer Verunsicherung der Wolfsburger den Garaus, danach waren sie auf 10 Mann eingestellt.

Und vor allem wußten die Wolfsburger, was ein Bollwerk ist. Einige konnten durchkommen, hatten dann aber Pech. Das sind Situationen, für die eigentlich Dost verpflichtet wurde. Der kam dem Wunsch der Fans nach einem Tor auch nach, raffiniert mit der Hacke war der Ball drinnen, nur stand der Spieler leider im Abseits. Brotlose Kunst also. Gleich die nächste Minute versuchte es Paciencia, und dann auch vier Minuten später, wir sind in der 54, Minute der verläßliche Gacinovíc . Also tatsächlich die Sturm- und Drangzeit der Eintracht, weshalb das Tor, das dann für die Wolfsburger fiel, besonders dramatisch und lähmend wirkte. Es war ein Fehler von Felix Wiedwald, der einen Schuß direkt zurückgab, aber so unglücklich, daß er direkt dem Wolfsburger Joao Victor auf den Fuß sprang, der nur noch kräftig schießen mußte und schon hieß es in der 65. Minute 0:2.

Obwohl Trainer Adi Hütter mit André Silva den dritten Stürmer aufbot, schaukelten die Wolfsburger das Ding und kassierten die Punkte, die der Eintracht schmerzlich fehlen.


Foto:
© Eintracht Frankfurt

Info:
Nächste Spiele:
Eintracht Frankfurt am Mo, 2. Dezember um 20.30 Uhr in Mainz gegen Mainz 05; Eintracht Frankfurt muß am Do, 28. November nach London.
Vfl Wolfsburg empfängt zu Hause am 1. Dezember um 18 Uhr Werder Bremen.

Aufstellung der Eintracht gegen Wolfsburg
Wiedwald – Ndicka (61. da Costa), Hasebe, Hinteregger – Sow, Rode (46. Kamada) – Durm, Kostic – Gacinovic (68. Silva) – Paciencia, Dost.