Bildschirmfoto 2022 06 08 um 23.56.35Der neue Newsletter des Hessischen Rundfunks für Hessen, Nr. 3

hessenschau update, Sven-Oliver Schibat 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Wie war Ihr Wochenende? Wurden Sie von schlechtem Wetter verschont oder stand Ihr Keller unter Wasser? Es war vielleicht nicht das beste Pfingst-Wetter, aber für den einen oder anderen Ausflug mit dem 9-Euro-Ticket reichte es dann doch. Sogar für so viele, dass teilweise keine Radfahrer mehr mitgenommen werden konnten. Der Vize-Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats DB Regio, Ralf Damde, sprach davon, dass es bundesweit an jedem Tag etwa 400 Züge mit zu hoher Auslastung gegeben habe. Dazu passt das, was uns Thuy aus Frankfurt auf hessenschau.de über ihre Zugerfahrungen mit dem 9-Euro-Ticket geschrieben hat: "Als Studentin würde ich lieber auf die nicht mal 40 Euro, die ich erstattet bekomme, verzichten, und hätte dafür wieder etwas Luft zum Atmen!"

Höhere Kosten für Studierende

Allerdings könnte das Leben für Thuy auch mit 9-Euro-Ticket bald teurer werden: Eine hr-Umfrage ergab, dass die Studierendenwerke in mehreren Hochschulstädten in Hessen die Preise erhöhen werden. In Marburg zum Beispiel wurde die Obergrenze zum 1. Mai um 25 Prozent erhöht, während in Frankfurt eine Mieterhöhung um 1,5 Prozent geplant ist. Auch in Kassel und Darmstadt wird es teurer. In Gießen und Fulda ist bis jetzt noch nichts geplant, aber ausgeschlossen sind Preiserhöhungen auch dort nicht. Als Gründe wurden der Ukraine-Krieg, Umsatzeinbrüche in der Corona-Pandemie und steigende Energiepreise genannt.


Schüsse in Supermarkt in Schwalmstadt

Gestern gegen 13 Uhr sind in einem Supermarkt in Schwalmstadt zwei Menschen durch Schüsse ums Leben gekommen. Die HNA berichtete unter Berufung auf eine Zeugin, ein Mann habe in der Filiale zunächst eine Frau verfolgt. Als sie um Hilfe gerufen habe, habe er zunächst die Frau und dann sich selbst erschossen. Hinweise auf eine Tatbeteiligung Dritter liegen laut Polizei nicht vor.

 
Weniger Eheschließungen, aber mehr Kinder

Neue Corona-Zahlen habe ich bedingt durch die Feiertage heute nicht im Angebot, dafür aber ein paar interessante gesellschaftliche Effekte der Pandemie.

Zum Beispiel wissen wir jetzt, wofür die Menschen in Hessen die Zeit während der Pandemie genutzt haben, denn es gab 2021 so viele Neugeborene wie seit 1997 nicht mehr. 61.550 Kinder sind vor allen Dingen in den Sommermonaten Juli, August und September auf die Welt gekommen. 1997 waren es rund 67.000 Kinder. Das Mittel gegen die Überalterung der Gesellschaft könnte also womöglich "Lockdown" heißen.

Gleichzeitig gab es 2021 einen Tiefstand bei den Eheschließungen. 26.900 mal wurden 2021 in Hessen Ringe getauscht - so wenige wie noch nie seit 1946. Hochzeit ohne große Feier? Da hatten wohl viele keine Lust drauf.

Verbreitung von Omikron

Am vergangenen Freitag hat meine Kollegin Sonja Fouraté mit dem Frankfurter Virologen Martin Stürmer über die mögliche weitere Verbreitung der Omikron Subvariante BA.5 in Deutschland gesprochen und wer davon besonders betroffen sein könnte und wer nicht. Weitere Themen des Interviews waren: Die Wirksamkeit der Impfstoffe, welche Maßnahmen im Herbst sinnvoll sein könnten (Stichworte: Masken und Tests) und ob es bereits Erkenntnisse darüber gibt, wie sich eine erneute Corona-Infektion für Long-Covid-Patienten auswirken könnte. Das komplette Interview finden Sie hier.
https://www.hessenschau.de/gesellschaft/virologe-stuermer-das-corona-infektionsgeschehen-nicht-einfach-laufen-lassen,corona-stuermer-sommerwelle-100.html

Ein Herz für Tiere

Der Hessische Rundfunk ist übrigens ein Zoo. Und das meine ich gar nicht abwertend. Nicht nur, dass wir schon in den 1970er Jahren die "Pausenkatzen" groß rausgebracht haben: Auf dem Gelände am Dornbusch in Frankfurt fühlen sich Eichhörnchen seit Jahren ausgesprochen wohl, es gibt mehrere Insektenhotels und seit einiger Zeit auch Füchse. Als ich vor einigen Wochen gegen 22 Uhr das Gelände betrat, wurde ich von einem Fuchs begrüßt und heute Morgen erging es meiner Kollegin Sarina Haase genauso. Im Gegensatz zu mir hatte sie aber eine Kamera greifbar und konnte ein entsprechendes Beweisfoto schießen. Ich warte jetzt auf die Sichtung der ersten Elefanten an unserem Wasserloch (auch bekannt als "Brunnen im Plattenhof").

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Eins noch ...

In Offenbach hat es einen ziemlich dreisten Diebstahl gegeben. Am hellichten Tag. Direkt in der Wohnung von hessenschau.de-Nutzerin Jasmin. Zum Glück hat Jasmin die Tat direkt filmen können und uns das Bildmaterial zur Verfügung gestellt. Wir haben es auf Instagram hochgeladen, wo Sie es sich ansehen und sich selbst ein Bild machen können. Jasmin hat übrigens auf eine Anzeige verzichtet. Und ich wette: Diesem Dieb wären auch Sie nicht böse gewesen.

Foto:
Der Virologe Martin Stürmer im Labor
© IMD Labor Frankfurt