Bildschirmfoto 2022 08 01 um 20.42.02Neue Newsletter des Hessischen Rundfunks für Hessen, Nr. 32

hessenschau update, Sven-Oliver Schibat

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Haben Sie gestern auch mit den DFB-Frauen mitgefiebert? Am Ende wurde es leider nichts mit dem Sieg bei der Europameisterschaft, aber es war knapp! 2:1 nach Verlängerung für England. Deswegen gab es heute auch einen würdigen Empfang auf dem Rathausbalkon in Frankfurt. Das Fahnenmeer, das gerade eben im Live-Stream zu sehen war, war sehr beeindruckend.

Bildschirmfoto 2022 08 01 um 20.28.06Vorbestrafter Mann aus Hessen soll 14-jährige ermordet haben

Seit dem 21. Juli wurde die 14-jährige Ayleen A. aus Südbaden vermisst. Am vergangenen Freitag wurde ihre Leiche im fast 300 Kilometer von ihrem Heimatort entfernten Teufelsee in Echzell in der Wetterau gefunden. Polizei und Staatsanwaltschaft bestätigten heute auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Freiburg (links im Foto, ©hessenschau.de), dass Ayleen Opfer eines Verbrechens wurde.

Ein Tatverdächtiger wurde bereits verhaftet. In der Wohnung des vorbestraften 29-Jährigen in der Nähe von Wetzlar wurden laut Andreas Röhrig, Präsident des hessischen Landeskriminalamts, Gegenstände der 14-Jährigen gefunden. Der Tatverdächtige soll die 14-Jährige bereits vor Wochen im Internet kontaktiert haben - unter anderem über soziale Netzwerke und im Online-Spiel Fortnite. Weitere Erkenntnisse der Polizei finden Sie in diesem Artikel.

Leichenfund am Teufelsee – Tatverdächtiger aus Hessen
Im Fall der getöteten Ayleen aus Südbaden haben die Ermittler einen 29 Jahre alten Mann aus der Nähe von Wetzlar in U-Haft genommen. Der Verdächtige saß bereits mehrere Jahre wegen eines früheren Sexualdelikts in der Psychiatrie.

Die 14-jährige Ayleen A., deren Leiche am vergangenen Freitag am Teufelsee in Echzell (Wetterau) gefunden wurde, ist Opfer eines Verbrechens geworden. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Freiburg mit.


Als dringend tatverdächtig gilt demnach ein 29 Jahre alter Mann aus der Nähe von Wetzlar, der am vergangenen Freitag in Frankfurt festgenommen wurde. Er sitzt aktuell in Untersuchungshaft. Der Tatvorwurf laute auf Entziehung Minderjähriger, sexuelle Nötigung und Mord in Verdeckungsabsicht, sagte Franziska Scheuble von der Staatsanwaltschaft in Freiburg. Der Verdächtige hatte die Tat demnach zunächst abgestritten, mittlerweile schweige er zu den Vorwürfen.
 
Unklar, ob Tat am Teufelsee geschah

Die bisherigen Ermittlungen hätten ergeben, dass Ayleen noch am Abend ihres Verschwindens, am 21. Juli, im Auto des Mannes an den Teufelsee in Hessen gefahren wurde - ob freiwillig oder unter Zwang, das ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen. Später wurde die Leiche der 14-Jährigen in dem See gefunden. Dort war das Handy der Verschwundenen geortet worden.

Ob an dem See auch die Tat geschah, könne noch nicht bestätigt werden. Auch der Tatzeitpunkt sowie die genaue Todesursache konnten noch nicht abschließend geklärt werden: Die Leiche habe mehrere Tage im Teufelsee gelegen, was die Untersuchungen erschwere. Zudem stünden die Ergebnisse unter anderem einer toxikologischen Untersuchung des Leichnams noch aus.

Man stehe vor extrem aufwändigen Ermittlungen, sagte Dieter Inhofer, der Leiter der Freiburger Staatsanwaltschaft. Diese dürften sich noch Wochen hinziehen. Unter anderem seien 250 Hinweise auf die Tat eingegangen, dazu müssten Millionen digitaler Spuren ausgewertet werden, die das Opfer und sein mutmaßlicher Mörder im Internet hinterlassen hätten.

Kontakt im Internet hergestellt

Wie die Ermittler weiter bekannt gaben, waren vor der Festnahme persönliche Gegenstände der Getöteten in der Wohnung des Tatverdächtigen in der Nähe von Wetzlar sichergestellt worden. Das sagte der Präsident des hessischen Landeskriminalamts, Andreas Röhrig.

Die Ermittler erklärten, dass der Mann bereits vor Wochen im Internet Kontakt zu der 14-Jährigen aufgenommen hatte - unter anderem über soziale Netzwerke und im Online-Spiel Fortnite.

Zehn Jahre in psychiatrischer Klinik

Der Tatverdächtige wurde als Jugendlicher im Jahr 2007 wegen eines versuchten Sexualdelikts in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Er hatte als damals 14-Jähriger ein elfjähriges Mädchen hinterrücks attackiert und beim Versuch, sie zu vergewaltigen, verletzt.

In der psychiatrischen Einrichtung verbrachte er zehn Jahre, ehe er 2017 entlassen wurde. Für weitere fünf Jahre sei er dann in einem Programm für rückfallgefährdete Sexualstraftäter gewesen, in diesem Zusammenhang habe er unter Führungsaufsicht gestanden, weswegen die Behörden auch seine Wohnanschrift kannten. Die Führungsaufsicht sei nach fünf Jahren am 25. Januar aufgehoben worden. Das sei der Regelfall in Hessen, sagte LKA-Leiter Röhrig. Das Programm beinhalte etwa Gefährderansprachen, eine engmaschige Betreuung und Kontaktgespräche.

In ihrer Heimat im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald herrscht seit der Nachricht über ihren Tod Entsetzen. "Es ist das Schlimmste eingetreten, was überhaupt in solch einem Falle eintreten kann. Ganz Gottenheim steht unter Schock", sagte Bürgermeister Christian Riesterer (parteilos).

 
Es wird wieder heiß in Hessen

Wer gehofft hatte, dass es mit der großen Hitze in Hessen erst einmal vorbei ist, wird von dieser Meldung ziemlich enttäuscht sein: Diese Woche erwarten uns in Hessen zum Teil wieder fast 40 Grad. hr-Meteorologe Mark Eisenmann sprach heute von einer kurzen, aber "massiven Hitzewelle": Dienstag wird es bis zu 32 Grad warm, Mittwoch bis zu 36 Grad an der Bergstraße und Donnerstag könnten es in Südhessen "nahe 40 Grad" werden. Und danach kühlt es leider nicht einfach so ab, sondern es droht dann wieder Unwetterpotential.


Kultur leidet unter steigenden Kosten

Gehen Sie unter der Woche gerne mal ins Kino? Das könnte im Winter in Butzbach eventuell nicht mehr möglich sein: Aufgrund der hohen Energie- und Heizkosten überlegt der Kino-Betreiber Ralf Bartel, ob es sich bei den werktags vergleichsweise überschaubaren Besucherzahlen noch rechnet, im Winter das Kino außerhalb des Wochenendes zu öffnen.

Doch auch jetzt im Sommer haben viele Kulturveranstalter mit den steigenden Preisen zu kämpfen: Die städtischen Kultureinrichtungen in Frankfurt haben bereits im April ihre Öffnungszeiten um bis zu neun Stunden in der Woche gekürzt. Das kommt einem zusätzlichen Schließtag gleich.

Und Festivals wie der "World Club Dome" mussten in diesem Jahr zum Teil ihre Ticket-Preise erhöhen. Da dies für einige Festival-Fans bedeutet, dass das eine oder andere Ticket finanziell nicht mehr drin ist, haben sich die Organisatoren des "Sound Of The Forest"-Festivals eine ganz eigene Lösung überlegt ...

Das Butzbacher Filmtheater könnte unter der Woche bald leer bleiben. Bild © Butzbacher Filmtheater


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Die Gesellschafter der documenta haben wegen der Antisemitismus-Vorwürfe einen Expertenrat benannt. Die sieben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen die Weltkunstschau in Kassel bei der Aufarbeitung problematischer Werke beraten.


Eins noch ...

Herzlichen Glückwunsch nach Nordhessen! Dort hat nämlich eine Frau 1.977.777 Euro im Spiel 77 gewonnen und ist damit bereits die siebte hessische Lotto-Millionärin in diesem Jahr. Tatsächlich ist dieser Betrag aber reichlich überschaubar im Vergleich zu der Summe, welche jemand im US-Bundesstaat Illinois demnächst auf dem Konto haben könnte. Ich sag Ihnen aber ganz ehrlich: Gegen einen Lotto-Gewinn hätte ich ja nichts einzuwenden, aber mit dieser Summe wäre ich dann wahrscheinlich doch eher überfordert.

Foto:
Laura Freigang umarmt Nicole Anyomi
© Imago Images