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Kategorie: Film & Fernsehen
a jasnafritziVerleihung des Hessischen Film- und Kinopreises 2017 am Freitag, den 13., Teil 5

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Der Film- und Kinopreis läßt die Alte Oper erstrahlen, buchstäblich in allen Farben und in der Tat mausert sich dieser Preis, der also immer am Freitag der Buchmesse verliehen wird, aber den Zusammenhang mit der Buchmesse leider nun ganz verloren hat, seit sich die Buchmesse mit ihrem Preis für die beste Literaturverfilmung aus der Gemeinsamkeit zurückgezogen hatte.

Und die nun schon seit Jahren in der Alten Oper gefeierte Preisverleihung will auch keiner mehr in das doch eher sachliche Congreß Center der Buchmesse zurückverlegen. Und Neuerungen gab es dieses Jahr auch. Denn es gibt den - leider wieder mal auf Englisch ausgedrückten - NEWCOMERPREIS, mit 7 500 Euro, der vom Minister für Wissenschaft und Kunst ausgelobt wird, der im übrigen sowieso Hausherr ist bei dieser Veranstaltung, denn Film gehört in sein Ressort und wird dort auch ernstgenommen. Und wenngleich es einem komisch vorkommt, daß eine so eingeführte und auch schon ausgezeichnete 28jährige Schauspielerin als Nachwuchs - 2012 erhielt sie den Preis der BUNTE  als beste Nachwuchsschauspielerin  und 2013 war sie für ihre Rolle in Bettina Blümners Drama „Scherbenpark“ als „Beste Schauspielerin“ für den Hessischen Fernsehpreis nominiert- und Neuling prämiert wird, so hat andererseits keiner was dagegen, weil Jasna Fritzi Bauer einfach richtig gut ist. Daß sie so sehr auf rotzige freche und zwischen Adoleszenz und Erwachsensein changierende Rollen festgelegt wird, was man an Filmausschnitten in der Alten Oper verfolgen konnte, solle vielleicht mal beendet werden, so gut sie auch in jeder dieser Rollen ist.

Aber vielleicht ist diese Rollenfestlegung auch eine Selbstbeschreibung, denn sie unterstützt diese Außensicht in ihren öffentlichen Auftritten durchaus selbst. Daß sie zudem aus Wiesbaden stammt, wußte fast niemand, genausowenig wie sie wohl Schweizerin ist und auch ihr dreijährigen Burgtheaterengagement ist hierzulande wenig präsentent, dann aber wußten fast alle, daß sie in Berlin lebt. Aus der Laudatio des Ministers: „Jasna Fritzi Bauer ist eine der ausdrucksstärksten und begehrtesten Jungschauspielerinnen ihrer Generation. Ihre Darstellung von problematischen Jugendlichen sucht ihresgleichen. Mit großer Spielfreude und mitreißender Energie weckt sie Empathie beim Zuschauer und überzeugt sofort mit ihrem Spiel. Ich freue mich, eine so talentierte junge Schauspielerin mit unserem neuen Newcomerpreis auszeichnen zu können.“

Boris Rhein verband diesen Preis mit dem Hinweis auf die hessische Filmförderung, die nach der Zentralisierung Fahrt aufgenommen hat, wobei man sich als Geburtshelfer verstehe. Immer mehr Filme würden nicht nur gefördert, sondern auch es werden auch immer mehr hier in Hessen gedreht. Als Überblick dazu hatte das Ministerium einen Filmspiegel vorbereitet, der über die hier gedrehten Filme und auch die Förderungen Aufschluß gab und gut ankam.

In die Alte Oper waren viele gekommen, wobei man nicht immer unterscheiden konnte, wer einfach Gast war, im Filmgeschäft tätig oder Film- oder Fernsehstar ist. Bei bekannten Darstellern wie Josefine Preuß, Jörg Schüttauf, Corinna Harfouch, Caroline Peters,  sowie August Zirner folgten der Einladung zur festlichen Gala in der Alten Oper in Frankfurt. Und da die vorjährigen Preisträger gerne als Laudatoren dienen, konnte man auch Margarita Broich, die Frankfurter Tatortkommissarin erleben und mit den Nominierten auch Regisseurin Katja von Garnier, Jens Harzer, Ernst Stötzer und Manfred Zapatka. 

Man sah dem hessischen Minister die Genugtuung an, daß das hessische Engagement für Filme solche Fahrt aufgenommen hat und die Stimmung im Saal der Alten Oper gut war, zu der er äußerte „Eine glänzende Verleihung des Hessischen Film- und Kinopreises hat die Alte Oper zum Strahlen gebracht. Ich beglückwünsche alle Gewinnerinnen und Gewinnern zu ihrem Erfolg und freue mich über eine sehr gelungene Veranstaltung. Der Hessische Film- und Kinopreis ist zu einem festen Bestanteil der deutschen Filmszene geworden. Darauf sind wir stolz.“ 

Foto:  © hessenschau.de

Info:
www.hessischer-filmpreis.de