Bildschirmfoto 2018 12 05 um 21.09.46Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 6. Dezember 2018, Teil 2

N.N.

Berlin (Weltexpresso) – Die Berliner staunten nicht schlecht, als in einer kalten Februarnacht zwei nackte Männer über die Oberbaumbrücke flitzten. Und wer genauer hinschaute, hatte noch mehr Grund zum Staunen. Die beiden Flitzer entpuppten sich als zwei der beliebtesten deutschen Schauspieler der Gegenwart: Florian David Fitz und Matthias Schweighöfer.

„Weil wir zu zweit gerannt sind, fand ich die Nacktheit gar nicht so schlimm“, erinnert sich Florian David Fitz an jene Nacht. „Ich glaube, wenn ich allein gerannt wäre, hätte ich das nicht so cool gefunden. Aber das ist ja der Vorteil an der Filmarbeit: Man macht völlig absurde Dinge, die man privat niemals machen würde.“ Matthias Schweighöfer ergänzt: „Ein Freund sagte mir: Du hast echt den Ücoolsten Job der Welt. Wer darf sonst schon einfach mal nackt durch Berlin rennen?“

Aber warum eigentlich? Weil es in „100 Dinge“ um Verzicht geht: um Verzicht auf Konsum, Verzicht auf Luxus und eben auch um Verzicht auf Kleidung. Die zweite Zusammenarbeit von Florian David Fitz und Matthias Schweighöfer seit „Der geilste Tag“ (2016) handelt von der Wette der Freunde und Geschäftspartner Paul Konaske und Toni Katz: Wer schafft es, 100 Tage lang auf Konsum zu verzichten? Beide starten nackt in einer leeren Wohnung. Um den Hals tragen sie jeweils nur den Schlüssel der beiden Lagerräume, in denen ihr gesamtes Hab und Gut deponiert ist. Tag für Tag darf jeder nur einen Gegenstand holen und damit sein Leben etwas angenehmer gestalten.

„Die entscheidende Frage lautet: Was holt man sich als Erstes?“, sagt Florian David Fitz, der das Drehbuch schrieb und bei „100 Dinge“ auch Regie führte. „Jeder von uns besitzt heute im Schnitt 10.000 Dinge. Doch was davon brauchen wir tatsächlich? Ist die Summe aller Dinge, die wir ständig kaufen und horten, ein Maßstab dafür, wie glücklich wir sind?“ Florian David Fitz stützte sein Drehbuch auf ein Selbstexperiment, das der finnische Filmemacher Petri Luukkainen für seinen Dokumentarfilm „My Stuff“ (2013) durchführte. Ihm fiel auf, dass er in den drei Jahren seit der Trennung von seiner Freundin etliche Dinge angehäuft hatte. Nur als Liebesersatz? Oder weil er sie wirklich brauchte? Also packte er alles in ein Lagerhaus in Helsinki und holte ein Jahr lang täglich nur einen Gegenstand in sein Leben zurück. 

Luukkainen gefiel die Idee, dass aus seiner Dokumentation, die 2015 auch in ausgewählten Programmkinos in Deutschland lief, ein großer Spielfilm werden sollte, und gab die Einwilligung dazu. „Sein Selbstexperiment war eine großartige Prämisse für einen Film, ich habe daraus aber einen Wettkampf zwischen zwei Freunden gemacht“, sagt Florian David Fitz. „Ein Mann allein, der auf Konsum verzichtet, ist sehr philosophisch, aber nicht zwingend der Stoff für einen Spielfilm, der die Menschen ins Kino lockt.“ Tempo, Witz und Reibung brachte Fitz in sein Drehbuch, indem er zwei Kontrahenten den Konsumverzicht ins Absurde führen lässt, den sie bei einem Solo-Experiment nicht wagen würden. Dieser „Battle“ zwischen Paul und Toni gab Florian David Fitz auch die Möglichkeit, nach zweijähriger Pause wieder mit Matthias Schweighöfer zu arbeiten. „Nach ,Der geilste Tag‘ haben wir jeweils separat Filme gedreht, jetzt wurde es wieder Zeit für ein gemeinsames Projekt“, sagt Florian David Fitz. Matthias Schweighöfer produzierte den Film, gemeinsam mit Marco Beckmann und Dan Maag von PANTALEON Films und Warner Bros. Pictures Germany.

Fotos:
© Verleih

Text aus dem Presseheft entnommen.

FLORIAN DAVID FITZ
MATTHIAS SCHWEIGHÖFER
MIRIAM STEIN
HANNELORE ELSNER
WOLFGANG STUMPH
MARIA FURTWÄNGLER
KATHARINA THALBACH als OMA KONASKE
Regie FLORIAN DAVID FITZ

Produzenten DAN MAAG, MATTHIAS SCHWEIGHÖFER, MARCO BECKMANN
Co-Produzenten FLORIAN DAVID FITZ, KLAUS DOHLE

Text aus dem Presseheft entnommen.