fmf Erst integrieren dann abschiebenDeutscher Menschenrechts-Filmpreis 2018 in verschiedenen Sparten, Teil 5

Roman Herzig

Nürnberg (Weltexpresso) - Dieser  Film gehört zur Kategorie MAGAZINBEITRAG und ist von Naima El Moussaoui und Ralph Hötte, Magazinbeitrag/Politmagazin, 2017, 10 Minuten (MONITOR). Synopsis: Die deutsche Asylpolitik scheint vielerorts vor allem einem Motto zu folgen: Hauptsache raus! Insbesondere nach Afghanistan wollen Bund und viele Länder verstärkt abschieben, obwohl die Vereinten Nationen dringend vor der sich dramatisch verschlechternden Sicherheitslage warnen. Wer da abgeschoben wird, wird öffentlich kaum diskutiert. Dabei sind viele darunter, die seit Jahren hier leben, Arbeit haben oder eine Ausbildung, und die die deutsche Wirtschaft dringend bräuchte. Eine Reise durch Bayern, wo sich immer mehr Mittelständler über die Abschiebepolitik des Landes empören.

Jurybegründung


Die Jury hat sich für den Magazinbeitrag „Erst integrieren, dann abschieben: Deutschlands absurde Asylpolitik“ entschieden, weil er Informationen und Emotionen gut ausbalanciert und dramaturgisch perfekt komponiert. Die Protagonisten erzählen ihre Geschichten und treiben so die Story voran, ohne je den roten Faden zu verlieren. Die Perspektive ist besonders interessant. Die Absurdität der Asylpolitik wird nämlich nicht aus Sicht der Asylsuchenden, sondern aus Sicht der Deutschen beschrieben. Die Menschen im Film haben offensichtlich den „Wir schaffen das“-Appell angenommen und umgesetzt und dann kommt der Schlag ins Gesicht. Der Beitrag wurde im Februar 2017 gesendet. Die Story ist immer noch brandaktuell und zeigt so, wie schwach die Politik ist und wie wenig sie in so langer Zeit vorangebracht hat. Die Jury hat noch vor der bayerischen Landtagswahl getagt und sich einstimmig für den Beitrag entschieden.

Foto:
ausgezeichneter Fernsehfilm
© monitor.de

Info:
https://www.menschenrechts-filmpreis.de/
Preisverleihung am 8.12. in Nürnberg