Bildschirmfoto 2020 10 29 um 16.37.03Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 29. Oktober 2020, Teil 11

Redaktion

Zürich (Weltexpresso) - Jeder Film wird von den Schauspielern getragen  - und dennoch gibt es Unterschiede! Das liegt meist an der Handlung, die entweder so furios in Gang kommt, oder über Schwierigkeiten ins Laufen, dann aber kräftig, kommt und wo die Schauspieler 'nur' die Körper sind, die uns in die Handlung hineinversetzen. Dann aber gibt es Filme wie diesen, von dem man nach dem Schauen glaubt, es hätten einfach keine anderen Darsteller gepaßt. Nicht nur Brüderlein und Schwesterlein, sondern auch Mutter und Ehemann! Und deshalb folgt eine sogenannte Biofilmographie, wie es das Presseheft bezeichnet. Die Redaktion

Biofilmographie Nina Hoss

Bildschirmfoto 2020 10 29 um 16.55.161975 in Stuttgart geboren, studiert Nina Hoss an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Bis 2013 tritt sie am Deutschen Theater auf. 2014 schließt sie sich der Berliner Schaubühne an, wo sie unter der Leitung von Thomas Ostermeier in Die kleinen Füchse auftritt, sowie in Bella Figura von Yasmina Reza und Retour à Reims, einem 2017 aufgeführten Monolog von Didier Eribon. Nina Hoss glänzt nicht nur auf deutschen Theaterbühnen, sie ist vor allem für ihre markanten Rollen in Film und Fernsehen bekannt. 2007 erhält sie für ihre Rolle in Christian Petzolds Yella einen Silbernen Bären auf der Berlinale. Die beiden drehen daraufhin mehrere Filme zuammen: Jerichow (2009), Barbara (Silberner Bär auf der Berlinale 2012) und Phoenix (2014). Außerdem spielt Nina Hoss an der Seite von Philip Seymour Hoffman in A Most Wanted Man von Anton Corbijn, zusammen mit Stellan Skasgard in Rückkehr nach Montauk von Volker Schlöndorff, in Pelikanblut von Katrin Gebbe und in Das Vorspiel von Ina Weisse. Für die Hauptrolle in diesem Film wird Nina Hoss auf den Filmfestivals von San Sebastian und Stockholm 2019 als beste Schauspielerin ausgezeichnet. In der amerikanischen Fernsehserie Homeland spielt sie die wiederkehrende Rolle der Astrid. Zuletzt hat sie an der Seite von Michael C. Hall die Serie Shadowplay abgedreht. Im Lauf ihrer Karriere erhält Nina Hoss zahlreiche Preise, darunter den AdolfGrimme-Preis (2003 und 2005), den Bayerischen Fernsehpreis (2005) und den Deutschen Filmpreis (2008). 2019 bekommt sie den Douglas Sirk Preis, der alle drei Jahre für einen besonderen Beitrag zur Filmkultur vergeben wird. 




Lars Eidinger Biofilmographie

Bildschirmfoto 2020 10 29 um 16.55.04Lars Eidinger wurde 1976 in Berlin geboren. Er studierte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin, in derselben Klasse wie Nina Hoss. Seit 1999 ist er Ensemblemitglied der Schaubühne, wo er in einem Großteil der Inszenierungen von Thomas Ostermeier die Hauptrollen spielt. Seine denkwürdigen Auftritte in Hamlet und Richard III. sind ein großer Publikumserfolg, der nicht nur die üblichen Theaterbesucher anzieht. Außerdem ist Lars Eidinger ein bekannter DJ des Berliner Nachtlebens, vor allem mit seiner Autistic Disco, die er regelmäßig an der Schaubühne präsentiert. Seit 2005 spielt Lars Eidinger in zahlreichen Filmen, darunter Alle Anderen von Maren Ade (Silberner Bär an der Berlinale 2009), Was bleibt von Hans-Christian Schmid (2011), Goltzius and the Pelican Company von Peter Greenaway (2012), Sils Maria von Olivier Assayas (2014), Sworn Virgin von Laura Bispuri (2015), Personal Shopper von Olivier Assayas (2016), Die Blumen von gestern von Chris Kraus (2016), 25 km/h von Markus Goller (2018), High Life von Claire Denis (2018), Proxima von Alice Winocour (2019). Auch kann man ihn in der Serie Babylon Berlin von Tom Tykwer, Henk Handloegten und Achim von Borries sehen. Für seine Theater- und Filmauftritte erhält Lars Eidinger zahlreiche Preise. 2013 gewinnt er den Preis der deutschen Filmkritik in der Kategorie Bester Darsteller für seine Rollen in Tabu und Was bleibt. 2014 bekommt er für Grenzgang den Grimmepreis. 2016 wird er für seine Interpretation des Hamlet am Internationalen Theaterfestival von Fadjr in Teheran als bester Schauspieler ausgezeichnet. 2018 gewinnt er für seine Performance in 25 km/h den Ernst-Lubitsch-Preis und 2020 den Bayerischen Filmpreis als bester Darsteller.



Marthe Keller Biofilmographie

Bildschirmfoto 2020 10 29 um 16.54.48Marthe Keller startet ihre Karriere am Schillertheater in Berlin. In Frankreich wird sie durch die Kultserie La Demoiselle d’Avignon und Filme von Philippe De Broca bekannt. Sie spielt unter der Regie von Christopher Franck, Claude Lelouch, Benoît Jacquot, Nikita Michalkow... Im Theater spielt sie unter anderem unter der Regie von Sami Frey, Patrice Chéreau und Jorge Lavelli. In den USA begegnet man ihr in Filmen von Billy Wilder, John Schlesinger, Clint Eastwood, John Frankenheimer. Sydney Pollack besetzt sie an der Seite von Al Pacino in Bobby Deerfield, sie ist die Partnerin von Dustin Hoffman in Marathon Man und diejenige von Marlon Brando in Formula von John G. Avildsen. 2002 wird sie für ihre Performance in dem am Broadway aufgeführten Stück Judgement at Nuremberg für den Tony Award nominiert. Auch an der Oper ist sie aktiv, 1999 inszeniert sie an der Opéra National du Rhin in Strasbourg Le Dialogue des Carmélites von Francis Poulenc und 2005 an der Metropolitan Opera in New York Mozarts Don Giovanni. 2012 wird sie in Frankreich zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Marthe Keller hat jüngst in L’Economie du couple von Joachim Lafosse gespielt, in Au galop von Louis-Do de Lencquesaing, in Miserere von Sylvain White - mit Gérard Depardieu und Joey Starr, in L’Ordre des médecins von David Roux, in La Sainte Famille von Louis-Do de Lencquesaing, in The Staggering Girl von Luca Guadagnino und in The Romanoffs, einer Serie von Mathew Weiner (dem Schöpfer von Mad Men). Sie wurde in mehreren Schweizer Filmen besetzt, darunter Fragile von Laurent Nègre, für den sie 2006 den Schweizer Filmpreis erhielt, in Amnesia von Barbet Schroeder und, an der Seite von Bruno Ganz, in The Witness von Mitko Panov.




Jens Albinus Biofilmographie

Bildschirmfoto 2020 10 29 um 16.54.34Jens Albinus, Jahrgang 1954, ist einer der unabhängigsten und kompromisslosesten Schauspieler, Dramaturgen und Regisseure Dänemarks. Er bildet sich im Theater von Aarhus aus, einer der bedeutendsten Institutionen Dänemarks, wo er zahlreiche Hauptrollen in Stücken wie Henrik Ibsens Wildente oder Tony Kushners Angels in America spielt. Seit 1995 verfolgt er seine Schauspielkarriere an weiteren dänischen Theatern, sowie in Deutschland und der Schweiz, insbesondere an der Volksbühne in Berlin und dem Theater Basel. Seine Filmkarriere startet er dank seiner Rolle als „Stoffer“ in Lars von Triers Film Idioten (1998). Dieser besetzt ihn auch in Dancer in the Dark, Nymphomaniac, Dogville und The Boss of it All. Jens Albinus spielt unter anderem auch in In deinen Händen von Annette K. Olsen (2004), This is Love von Matthias Glasner (2009), Silent Heart von Bille August (2014) und Das Vorspiel von Ina Weisse (2019). Fürs Fernsehen spielt er die Hauptrolle in der Krimiserie Der Adler (2003- 2006). Außerdem kann man ihn in den legendären Serien The Killing (2012) und Borgen (2013) sehen, sowie in der Serie Deutschland 83 (2015). Seine schauspielerische Leistung brachte Jens Albinus in Dänemark zahlreiche Preise ein: den Prix Lauritzen, den Inge Dam Grant, den Herman Bang Travel Grant und 2003 die Preise „Bodil“ und „Robert“ für In Kenntnis der Wahrheit von Nils Malmros.



Thomas Ostermeier Biofilmographie

Bildschirmfoto 2020 10 29 um 16.51.091968 in Soltau geboren, studiert Thomas Ostermeier Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Von 1996 bis 1999 wirkt er als Regisseur und künstlerischer Leiter an der Baracke des Deutschen Theaters in Berlin. 2000 erhält Thomas Ostermeier den Europäischen Theaterpreis. 2004 wird er zum „artiste associé“ des Festivals von Avignon ernannt. 2009 ernennt ihn der französische Kulturminister zum Officier des Arts et des Lettres. 2011 erhält er für sein Gesamtwerk den Goldenen Löwen der Biennale in Venedig. Thomas Ostermeier hat an die vierzig Stücke an der Schaubühne inszeniert, darunter Shakespeares Hamlet, mit Lars Eidinger in der Titelrolle, der seit 2008 ein unbestrittener Erfolg ist. Seine jüngsten Produktionen sind: Richard III. von Shakespeare (2015), Bella Figura von Yasmina Reza (2015), Professor Bernhardi (2016) von Arthur Schnitzler. 2017 inszeniert er Nina Hoss in einem auf Didier Eribons Retour à Reims beruhenden Monolog. 2018 bringt er Im Herzen der Gewalt von Edouard Louis heraus, sowie 2018 und 2019 zwei Stücke von Ödon von Horvath: Italienische Nacht und Jugend ohne Gott. Seine Inszenierungen reisen um die ganze Welt. Als Schauspieler hat er in einigen Stücken gespielt, sowie in dem Film Matilda von Aleksey Uchitel, der 2017 in die Kinos kam.



Fotos:
Presseheft
© Verleih 

Info:
Regie und Buch:
Stéphanie Chuat, Véronique Reymond

Darsteller
Nina Hoss als Lisa
Lars Eidinger als Sven
Marthe Keller als Mutter der Zwillinge
Jens Albinus als Ehemann Martin
Tomas Ostermeier als er selber, genannt David

Abdruck aus dem Presseheft