cohenviennaleSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 17. November 2022, Teil 8

Dan Geller und Dayna Goldfine

Los Angeles (Weltexpresso) - „Es gibt ein religiöses Hallelujah, aber auch viele andere. Wenn man die Welt anschaut, gibt es nur eines zu sagen, und das ist Hallelujah. So ist es.“ Leonard Cohen

Dieses Projekt begann als sehr spezielles Forschungsprojekt Bezug auf den Song Hallelujah und seine Wirkung weltweit – ein Song, der durch seinen Einsatz im Film „Shrek“ Millionen Menschen erreichte und der gleichzeitig bis heute in sehr persönlichen privaten Momenten wie bei Hochzeiten und auf Beerdigungen gesungen wird. Und manchmal vermittelt der Song auch ein Gefühl von gemeinschaftlicher Heilung - wie während der Gedenkveranstaltung für die Toten der Corona-Pandemie am Vorabend der Amtseinführung von US-Präsident Joe Biden im Januar 2021.

Immer wenn wir während des Drehs unsere Kameras und Mikrophone einschalteten, taten wir das, um durch die Augen unserer Interviewpartner auf den Song Hallelujah zu schauen. Durch die Augen derer, die damals in die Aufnahmen des Songs involviert waren - wie der Musikproduzent John Lissauer, Sharon Robinson, die zusammen mit Leonard Cohen während unzähliger Konzerte auf der Bühne stand oder Künstler:innen wie Brandi Carlile und Rufus Wainwright, die den Song gecovert haben.

Wir bemerkten anhand dieser Interviews, dass wir an einer unterhaltsamen, mitreißenden Geschichte dran waren. Die Gespräche offenbarten aber auch etwas Tiefergehendes über den Song selbst und vor allem über den Mann, der ihn geschrieben hat. Wir stellten fest, dass wir den Rahmen des Films erweitern und viele von Leonards Vertrauten einbeziehen wollten – Menschen, die seine emotionalen und spirituellen Berater waren wie Rabbi Mordecai Finley, Nancy Bacal, seine Vertraute seit Kindertagen, Leonards langjährige Freundin Dominique Issermann oder seine intellektuellen Sparringspartner wie Adrienne Clarkson oder der Musikjournalist Larry „Ratso“ Sloman. Diese Menschen, zusammen mit vielen anderen, sprechen ausführlich und aus erster Hand über Cohens lebenslange Suche nach dem Sinn und dem Wesen des Menschseins.

HALLELUJAH: LEONARD COHEN, A JOURNEY, A SONG wirft tiefgründige Fragen zu Religion, Glauben, Überzeugungen, Skeptizismus und zu denjenigen psychologischen und religiösen Konstanten in unserem Leben auf, die uns ebenso eine Stütze sein können, wie sie uns hindern, uns selbst zu entfalten – unser ganzes Leben lang. Oder wie Leonard Cohen es ausdrücken würde: „The broken Hallelujah“.

Foto:
©viennale.at

Info:
Hallelujah: Leonard Cohen, A Journey, A Song (USA 2021)
 Genre: Dokumentation, Musik 
Regie: Daniel Geller, Dayna Goldfine
Inspiriert durch das Buch von Alan Light The Holy or the Broken: Leonard Cohen, Jeff Buckley & the Unlikely Ascent of Hallelujah (2013).
Mit: Leonard Cohen, Larry "Ratso" Sloman, Adrienne Clarkson, Judy Collins, Clive Davis, John Lissauer, Nancy Bacal, Rabbi Mordecai Finley, Sharon Robinson, Glen Hansard, Bob Dylan, John Cale, Brandi Carlile, Myles Kennedy, Susan Feldman, Janine Nichols, Hal Willner, Shane Doyle, Steve Berkowitz, Joan Wasser, Vicky Jenson, Rufus Wainwright, Bathabile Mthombeni, Eric Church, Amanda Palmer, Regina Spektor u.a.
Verleih: Prokino Filmverleih GmbH