fritz kann katja rivas PinzonSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 12. Januar 2023, Teil 6

Marcel Kolvenbach

Düsseldorf (Weltexpresso) – Dieser Film ist das Ergebnis einer sehr persönlichen Suche. Der zunehmende Antisemitismus in Deutschland, die Rückkehr des Faschismus als politische Kraft in Europa, erstarkende identitäre und nationalistische Ideologien, all das gibt dieser Reise in die Vergangenheit eine neue bedrohliche Aktualität. Die Brutalität, mit der damals der deutsche Fritz Kann als Jude zum Fremden gemacht und aus Familie und Leben gerissen wurde, öffnet sich aktuellen Biographien, die heute Krieg, Flucht, Deportation und Rassismus erleben.


Ganz bewusst betreten in der Choreographie von Reut Shemesh zwei Kinder die Bühne, die das inszenierte Deutsch-Jüdische Familienbild, um Biographien ergänzen, die auf Wurzeln außerhalb Europas verweisen.



BIOGRAFIE MARCEL KOLVENBACH

Nach einem Studium der Visuellen Kommunikation an der FH Düsseldorf, begann Marcel Kolvenbach als freier Autor und Filmemacher zu arbeiten. Seit 1993 ist er in dieser Funktion für u.a. den WDR, ARD, ZDF und arte tätig. Marcel Kolvenbach war dabei Teil des ARD Studio New York (Tagesschau, Tagesthemen, Weltreisen) oder des ARD Studio Brüssels (Europamagazin) beispielsweise. Auch in Afrika filmte Kolvenbach zwischen 2009 und 2012 in zwölf verschiedenen Ländern. Des Weiteren veröffentlichte er ein Buch über die Clintons. Zu seinen Themen gehören die Rolle der USA in Lateinamerika und indigener Widerstand, korrupte Deals deutscher Rüstungsfirmen oder der Einsatz ehemaliger Kindersoldaten aus Afrika für die US-Armee im Irak. Marcel Kolvenbachs Reportagen und Dokumentationen wurden u.a. mit
dem Marler Fernsehpreis, dem deutschen Menschenrechtsfilmpreis und dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Für seinen Film „Atom Africa“ wurde Kolvenbach für den Grimme Preis nominiert. Seit 2017 ist er nebenberuflicher Professor für Dokumentarfilm (TV/Internet) an der Kunsthochschule für Medien Köln. Seine Filme realisiert Marcel Kolvenbach mit Hilfe seiner eigenen Produktionsfirma „publicnomad production“.


Filmografie (Auswahl)

2017 WIR HACKEN DEUTSCHLAND (60 Min., für die ARD)
2016 TAHRIB – DIE UNENDLICHE REISE (60 Min., für den BR)
2015 DÜGUN (90 Min., Kinofilm und für den WDR)
2014 STUNDE NULL, (52 Min., für arte)
2014 NETWARS (52 Min., für ZDF/arte)
2013 ATOM AFRICA (90 Min., für WDR)
2012 UGANDA: DAS GESCHÄFT MIT DEN KINDERSOLDATEN (52 Min., für arte)
2011 KENIA/SOMALIA: AFRIKA HUNGERT (45 Min., für die ARD)
2010 SANSIBAR: ÜBER DEN INSELN AFRIKAS (5x52 Min., für SWR/arte)
2009 AZIZABAD – BOMBEN FÜR DEN FRIEDEN (52 Min., für NDR/arte)

Foto:

© Katja rRvas Pinzón

Info:
Auf der Suche nach Fritz Kann
ein Dokumentarfilm von Marcel Kolvenbach
Deutschland, Polen, Argentinien 2022 – 90 Min. – OmU
Premiere: 10. November im Bambi-Kino Düsseldorf
Kinostart: 12. Januar 2023