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Kategorie: Kulturbetrieb
sonyya winterbergEin Stipendium des Deutschen Kulturforums östliches Europa
 
Günther Winckel
 
Berlin (Weltexpresso) - Sonya Winterberg wird Stadtschreiberin in Memel/Klaipėda 2022. Ab Mai wird sie aus der litauischen Hafenstadt berichten. Eine vom Deutschen Kulturforum östliches Europa berufene Jury, der auch zwei litauische Vertreterinnen angehörten, entschied sich für die Journalistin als Stadtschreiberin von Memel/Klaipėda.

Das Stadtschreiber-Stipendium des Deutschen Kulturforums östliches Europa, das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) dotiert wird, dient dazu, das gemeinsame kulturelle Erbe der Deutschen und ihrer Nachbarn in jenen Regionen Mittel- und Osteuropas, in denen auch Deutsche gelebt haben oder heute noch leben, in der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Es soll darüber hinaus das gegenseitige Verständnis und den interkulturellen Dialog fördern. Als Wanderstipendium konzipiert, war es bisher in Danzig/Gdańsk (2009), Fünfkirchen/Pécs (2010), Reval/Tallinn (2011), Marburg an der Drau/Maribor (2012), Kaschau/Košice (2013), Riga/Rīga (2014), Pilsen/Plzeň (2015), Breslau/Wrocław (2016), Kronstadt/Brașov (2017), Lemberg/Lwiw (2918), Allenstein/Olsztyn (2019), Rijeka/Fiume (2020) und Odessa/Odesa (2021) angesiedelt.

Partner des Kulturforums bei der Durchführung des Stipendiums in Memel 2022 ist die Öffentliche Ieva-Simonaitytė-Kreisbibliothek Klaipėda.

Sonya Winterberg wird ihren fünfmonatigen Aufenthalt in Klaipėda voraussichtlich Mitte Mai 2022 antreten. Während dieser Zeit wird sie ein Internettagebuch führen und dort über Begegnungen und Begebenheiten berichten. Über ihren Blog kann man mit der Autorin ab Mai 2022 in Kontakt treten. Eine Übersetzung der Einträge ins Litauische ist vorgesehen.

Über Sonya Winterberg: Jahrgang 1970. Master of Art in European Digital Media der University of Portsmouth/UK. Die finnlandschwedische Journalistin arbeitet seit über zwanzig Jahren für Medien in Europa und Nordamerika. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist dabei die Langzeitbeobachtung von Menschen in krisenhaften Lebenssituationen. So porträtierte Winterberg die Witwen und Kinder von Srebrenica nach dem Genozid, sowie afghanische Flüchtlinge bei der Rückkehr in ihre Dörfer am Hindukusch. Mehrere Jahre lang begleitete sie ostpreußische Kriegswaisen, die nach 1945 hinter dem Eisernen Vorhang geblieben waren, auf den Spuren ihrer Vorfahren in Deutschland und dem Kaliningrader Gebiet.

Seit 2014 zeichnete Winterberg für mehrere preisgekrönte Dokumentarfilme verantwortlich, darunter „Kinderhandel – Mitten in Europa“ und „Medizinexperimente in Auschwitz – Clauberg und die Frauen von Block 10“. Ihr Buch „Wir sind die Wolfskinder“ (Piper, 2012) erschien 2019 auf Litauisch. Für Sommer 2022 ist die englische Ausgabe geplant.

Träger des Stipendiums
Deutsches Kulturforum östliches Europa
Öffentliche Ieva-Simonaitytė-Kreisbibliothek Klaipėda / Klaipėdos apskrities viešoji Ievos Simonaitytės biblioteka


Fotos:
Das alte Bürgermeister- und heutige Rathaus in Memel/Klaipėda diente 1807 als Residenz von König Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise von Preußen. |   © Deutsches Kulturforum östliches Europa 2008;
Portrait Sonya Winterberg
|© Amac Garbe
 
Info:
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14467 Potsdam
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F   +49 (0)331 20098-50
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