mikultuschutzuLesung & Gespräch mit Laura Starink, Samstag, 23.4.2022 • 17.00 Uhr, Literaturforum im Brecht-Haus Berlin

Romana Reich

Berlin (Weltexpresso) -  In der Familie von Laura Starink war der Krieg kein Gesprächsthema. Doch als Journalistin ist sie es gewohnt, unbequeme Fragen zu stellen. Und mit diesen überrascht sie auch ihre eigenen Verwandten und geht der Familiengeschichte ihrer aus Schlesien stammenden Mutter nach. – „Warum sollte man sich die Mühe machen, die Geschichte einer normalen deutschen Lehrerfamilie am Rande des Dritten Reichs aufzuzeichnen? [...]

Zuerst war ich vor allem an der Frage interessiert, wie sich meine Familie in der Nazizeit verhalten hatte. Was hat meine Mutter in der Hitlerjugend und im Arbeitsdienst gemacht? War mein Großvater wirklich dem Regime gegenüber kritisch eingestellt, wie meine Mutter behauptete? Aber je tiefer ich grub, desto deutlicher wurde mir, dass für meine Familie in dieser entlegenen Ecke des Reichs der Krieg eigentlich erst richtig anfing, als sich für Menschen in den Niederlanden bereits der Frieden abzeichnete. (...) Was die Deutschen auf dem Gewissen haben, überschattet alles.

Und doch ist Geschichte mehr als Schuld und Sühne. Um zu verstehen, was in jenen Jahren in Schlesien wirklich geschah, will ich wissen, was meine Verwandten erlebt haben. Es ist die Geschichte von normalen Menschen, die nicht stolz auf ihre Vergangenheit sein konnten, aber sehr wohl etwas zu erzählen haben.“ Und diese Geschichte wird zum Thema von Laura Starinks Buchs, das 2013 in den Niederlanden und zwei Jahre später in deutscher Übersetzung im Berliner Weissbooks Verlag erschienen ist.

Begrüßung

MinDir i. R. Winfried Smaczny, Vorstandsvorsitzender, Deutsches Kulturforum östliches Europa

Moderation

Dr. Ingeborg Szöllösi, Deutsches Kulturforum östliches Europa

Foto:
Collage DKF, Foto Autorin:
© Jelmer de Haas

Info;
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