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Kategorie: Kunst

Das rem in Mannheim bereitet sich auf sein INTERNATIONALES FORUM FÜR PHOTOGRAPHIE ab 9. September vor



Felicitas Schubert



Mannheim (Weltexpresso) – Jedes Jahr im Spätsommer wird das Museum Zeughaus in Mannheims C5, das zu den Reiss-Engelhorn-Museen gehört, Mittelpunkt der Fotoenthusiasten, wenn eine besondere Foto-Ausstellung zu sehen ist. Dieses Jahr wird ab 9. September die Ausstellung „Die Geburtsstunde der Fotografie“ zu sehen sein, die rund 250 Meilensteine aus zwei Jahrhunderten Fotografiegeschichte – von den Pionieren bis zu den Ikonen des Bildjournalismus bringt. Darunter als Glanzstück die erste Fotografie der Welt, die gerade in Mannheim eintraf.



Es handelt sich um die unten näher beschriebene Heliografie von Joseph Nicéphore Niépce, die erstmals nach 50 Jahren wieder nach Europa zurückkehrt und die auf unserem Bild vom Kurator Dr. Claude W. Sui (Reiss-Engelhorn-Museen) und Chefrestauratorin Barbara Brown (Harry Ransom Center) bei der Ankunft vorgestellt wurden, denn diese Ausstellung des rem Mannheim wurde gemeinsam mit dem Harry Ransom Center der Universität Texas erarbeitet. Im Bild rechts ist das Original zu sehen, auf dem das Motiv erst durch eine Änderung des Blickwinkels zu Tage tritt, links eine Reproduktion.



Mit der Sonderausstellung „Die Geburtsstunde der Fotografie. Meilensteine der Gernsheim-Collection“ präsentiert das FORUM INTERNATIONALER PHOTOGRAPHIE (FIP) der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim Höhepunkte aus zwei Jahrhunderten Fotografiegeschichte. Hauptsponsor ist die BASF SE. In Hommage an den Foto-Pionier Helmut Gernsheim (1913-1995) vereint die Ausstellung anlässlich seines 100. Geburtstages erstmals nach einem halben Jahrhundert die beiden Teile seiner einzigartigen Fotosammlung. Unter den zahlreichen fotohistorischen Meilensteinen wird dann ein ganz besonderes Glanzstück zu sehen sein: die „erste Fotografie der Welt“, eine Landschaftsaufnahme aufgenommen von Joseph Nicéphore Niépce im Jahr 1826, die schon heute in Mannheim ankam.



Mit insgesamt 250 Exponaten gewährt die Ausstellung vom 9. September 2012 bis zum 6. Januar 2013 einen bisher nie dagewesen Einblick in die Fotografie des 19. und 20. Jahrhunderts mit ihren unterschiedlichen Positionen – der Besucher verfolgt die Entwicklung der Bilder von den ersten Daguerreotypien über die Viktorianische Epoche bis hin zu den Meisterwerken zeitgenössischer Fotografen, die das kollektive Bildgedächtnis heute prägen. Die Zusammenarbeit der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim mit dem Harry Ransom Center der Universität Texas in Austin war unabdingbar, da dieses den historischen Teil der Gernsheim-Sammlung bewahrt.



Dank dieser Kooperation ist die Geburtsstunde der Fotografie nun also erstmalig und exklusiv nach einem halben Jahrhundert wieder auf europäischem Boden zu sehen: die erste fotografische Außenaufnahme der Welt, die Heliographie „Blick aus dem Fenster in Le Gras“ des Franzosen Joseph Nicéphore Niépce aus dem Jahr 1826. Nach ihrer letzten Präsentation anlässlich einer Ausstellung im Crystal Palace in Sydenham 1898 galt das Werk über fünf Jahrzehnte als verschollen. Erst nach langjähriger detektivischer Suche spürte Helmut Gernsheim das Bild 1952 in einem eingelagerten Überseekoffer in London wieder auf. Mit dieser sensationellen Entdeckung datierte Gernsheim die Geburtsstunde der Fotografie um dreizehn Jahre vor, galt doch bis zu diesem Zeitpunkt das Jahr 1839 als deren offizielles Erfindungsjahr.



Den Besucher erwartet eine Reise durch die fotografischen Strömungen des 19. Jahrhunderts: vom  künstlerisch orientierten Piktorialismus über die frühe Kriegsreportage bis hin zu der in dieser Zeit aufkommenden Reisefotografie. Neben Bildern aus der Anfangszeit der Fotografie zeigt die Präsentation thematisch gegliedert zahlreiche Ikonen der zeitgenössischen Fotografie: Zu sehen sind Werke aus den Bereichen der Akt-, Architektur-, Reise-, Stadt-, Landschafts- und Porträtfotografie ebenso wie experimentelle und journalistische Bilder weltbekannter Fotografen. Die einmalige Zusammenführung der Werke aus dem historischen sowie dem zeitgenössischen Teil der Gernsheim-Sammlung in einer umfassenden Gesamtschau ermöglicht dem Ausstellungsbesucher faszinierende Einblicke in die fast zweihundertjährige Historie der Fotografie.

www.rem-mannheim.de