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Es handelt sich dabei um traditionell analoge Fotografien, digitale Formate und Motive der künstlerischen Dokumentarfotografie. Die Ausstellung ist bis zum 14. Oktober im DRIVE zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Fotokünstler Arno Schidlowski begibt sich mit seiner Arbeit „Jasmund“ auf die Spuren Caspar- David Friedrichs und dessen bekanntesten Motivs - der Kreidefelsen von Rügen. In sorgsam verarbeiteten fotografischen Handabzügen ist Schidlowski dabei ganz der traditionellen Analogfotografie verpflichtet. Das Versprechen der Romantik nach Einheit mit der Natur findet in „Jasmund“ keine Erfüllung. Es sind die grundlegenden Ausdrucksmittel des Mediums der Fotografie – wie die Wiederholung oder die Variation von Fokus und Perspektive – die für Schidlowskis Arbeit von Bedeutung sind. Einzelne Bilder sind in Sequenzen eingebunden. Die Welt in Schidlowskis Fotografien erscheint in ihrer Schönheit entrückt und ungreifbar.

Als „einsamer Wanderer“ in einer globalisierten Welt verkörpert Jens Sundheim in seinem Projekt „Der Reisende/ The Traveller“ den digitalen Nomaden. Sundheim reist seit mehr als 17 Jahren von Webcam zu Webcam. In dieser Zeit besuchte er 700 Orte in 20 Ländern. Grenzen von öffentlichem und privatem Raum, Reisen, die Frage nach „Sehenswertem“. Er untersucht globale Bildverbreitung zwischen Irrelevanz, Freizeitvergnügen, Information und Überwachung, sowie die damit einhergehende Ästhetik. Seine Arbeiten verdeutlichen, dass in unserer digital vernetzten Welt ein Rückzug in die Natur und die Suche nach Einklang mit dieser und sich selbst kaum noch realisierbar ist.

In „Limboville“ entwirft Kathrin Tschirner das Portrait einer fiktiven Stadt. Seit 2009 hat Tschirner verschiedenste Orte der Welt bereist und in einsamen Streifzügen urbane Landschaften fotografisch festgehalten. In ihren vielschichtigen Motiven steht nichts mehr für sich selbst. Die zunehmende Komplexität unseres modernen globalen Alltags manifestiert sich in Tschirners Aufnahmen förmlich bildlich. Natur tritt in den Hintergrund, stattdessen offenbart sich dem Betrachter eine kulissenhafte, unwirklich erscheinende Welt. Tschirners städtische Streifzüge weisen auf eines der bekanntesten Motive der Romantik hin - das Bild der Sehnsucht. Das wahre Ziel ist nicht erreichbar, so ist der Weg das Ziel. Der „moderne Wanderer“ schwankt bei Tschirner zwischen Fern- und Heimweh, Sehnsucht und Realität.

Foto:
©

Info:
Termin:
#fernweh
2. Juli bis 14. Oktober // Montag bis Sonntag //  10 Uhr bis 20 Uhr // Eintritt Kostenlos

aff Galerie
Die aff Galerie in Berlin ist eine nicht-kommerzielle Galerie für Fotografie, die durch eine Gemeinschaft von Foto- grafinnen und Fotografen betrieben wird. Sie versteht sich als Plattform für zeitgenössische Fotografie, auf der regelmäßig aufstrebende Künstlerinnen und Künstler präsentiert werden. Die Galerie dient als Ort der Vernetzung und der Förderung von Projekten nationaler und internationaler Fotografinnen und Fotografen. Durch ihre nicht- kommerzielle Ausrichtung ist die aff Galerie unabhängig in der Wahl und Kuration ihrer Ausstellungen. Diese wer- den sowohl durch die Mitglieder der aff Galerie als auch durch bekannte freie Kuratoren betreut und mitgestaltet.

Das „#fernweh“ aff Kuratorenteam
Mika Gröber, Sarah Straßmann & Kathrin Tschirner

DRIVE. Volkswagen Group Forum
Das Volkswagen Group Forum DRIVE ist die Kommunikationsplattform des Konzerns in Berlin. Seit 2015 präsen- tiert sich der Volkswagen Konzern im Lindencorso zum ersten Mal weltweit mit seinen zwölf Marken mitten im Herzen der Hauptstadt. In wechselnden Marken- und Themenausstellungen ist DRIVE die Plattform für Mobili- tätsthemen des Konzerns, ergänzt durch ein vielfältiges Rahmenprogramm. An der Stelle des heutigen Lindencor- sos stand zuerst das legendäre Café Bauer, eines der ersten Häuser im Wiener Kaffeehausstil in Berlin. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude komplett zerstört. Anschließend entstand an dieser Stelle der Neubau „Lindencorso“, der als Gaststätte und Bürogebäude diente.
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