Bildschirmfoto 2022 04 23 um 21.01.24Im Rahmen des Programms für Notstandshilfe

Jacques Ungar

Jerusalem (Weltexpresso) - Als Bestandteil eines an der Hebräischen Universität, Jerusalem, von Spendern finanzierten Notfall-Hilfeprogramms sind 18 ukrainische Flüchtlinge eingeladen worden, ihre Studien im Rahmen des Programms fortzuführen. Zehn der Studenten haben bereits mit dem Studium in Jerusalem begonnen, inklusive Anastasia Zinevych, die bereits ein Ph.D.-Grad besitzt und kürzlich mit ihrem Mann in Israel eingetroffen ist.

Am ersten Tag nach der Winterpause an der Odessa National-Universität für Ökonomie wurde das Gebäude erschüttert, als Bomben fielen. Als das Paar die leeren Regale in den Supermärkten und Drogerien sah, beschloss die Studentin und ihr Gatte, die Ukraine zu verlassen. «Wir nahmen nichts mit uns außer zwei Laptops und eine Kopie der Gedichte meines Mannes», sagte sie. Da sie auf medizinische Pflege angewiesen waren, entschied das Paar sich für Israel, weil «wir gute Dinge hörten über die Hebräische Universität und das Krankenhaus Hadassa Ein Karem».

Nach einer haarsträubenden Reise durch Polen traf das Paar in Israel ein. «Ich atmete zum ersten Mal seit Wochen tief durch, als das Flugzeug in Israel landete. Im Gegensatz zu meinem Mann bin ich  nicht jüdisch, doch ich verspürte eine so große Dankbarkeit für dieses Land und für die Hebräische Universität, weil sie uns aufgenommen haben».

HU-Präsident Asher Cohen sagte: «Die Hilfe, die wir offerieren, ist zugegebenermassen  bescheiden. Es ist aber herzerwärmend, Institutionen wie die unsrige in aller Welt zu sehen, die sich zusammengetan haben, um dem ukrainischen Volk in diesen schwierigen Zeiten zu helfen».

Foto:
Campus der Hebräischen Universität auf dem Skopusberg
©tachles

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 20. April 2022