Bildschirmfoto 2022 12 04 um 00.36.26Kundenservice der WELT zu Corona vom letzten Freitag, Serie: 39. 1

WELT Corona-Update

Hamburg (Weltexpresso) - Die Corona-Inzidenz stagniert und andere Atemwegserkrankungen legen zu, so lautet das Wochen-Fazit des Robert-Koch-Instituts (RKI), wie es in seinem Wochenbericht deutlich macht. „Der Infektionsdruck ist im Herbst in allen Altersgruppen generell hoch, da auch die Verbreitung von akuten Atemwegsinfektionen durch den häufigeren und längeren Aufenthalt in Innenräumen schlechter zu verhindern ist“, steht dort.

Neben Corona belasten derzeit auch andere Krankheiten die Immunsysteme der Menschen – und somit auch unser Gesundheitssystem. Die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen (ARE) ist nach Daten der Online-Befragung „GrippeWeb" im Vergleich zur Vorwoche nochmals gestiegen: In der vergangenen Woche lag sie laut RKI bei etwa 8,2 Millionen – und damit deutlich über dem Bereich der Vorjahre.

Gründe für Arztbesuche wegen einer akuten Atemwegsinfektion sind demnach Influenzaviren, das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) und zu einem geringeren Anteil das Coronavirus. Ähnlich äußerte sich dazu auch der Virologe und Epidemiologe Klaus Stöhr, wie wir Ihnen in der letzten Ausgabe dieses Newsletters berichteten.

Doch bedeutet das zugleich eine finale Entwarnung für die Corona-Pandemie? Noch Mitte der Woche äußerte sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dazu gewohnt skeptisch und sprach von einer nun beginnenden „Winterwelle“.

Andere deutsche Gesundheitspolitiker sehen das anders: Knapp drei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie fordert der FDP-Gesundheitsexperte Andrew Ullmann eine parlamentarische Aufarbeitung der politischen Maßnahmen – und kritisiert die Befürworter von „No Covid“. Seine Gründe dafür hat er im Gespräch mit unserem Autor Tim Röhn erklärt. Sie finden das Interview hier.
https://www.welt.de/politik/deutschland/plus242410903/FDP-Gesundheitsexperte-Ullmann-Eine-andere-Corona-Kommunikation-haette-viel-Schmerz-in-unserem-Land-verhindern-koennen.html?sc_src=email_3329274&sc_lid=334447668&sc_uid=raKDXZXdCb&sc_llid=5476&sc_cid=3329274&cid=email.crm.redaktion.newsletter.corona&sc_eh=eaa34f92ee875df71

Vielleicht erinnern Sie sich: Im Oktober hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Kampagne „Ich schütze mich“ vorgestellt, über die wir auch in diesem Newsletter berichtet haben. Hinter besagter Kampagne steckte die Werbeagentur „BrinkertLück“, wie inzwischen bekannt wurde – doch auf welcher Grundlage der Auftrag an die besagte Firma ging, ist ungeklärt. Nachfragen dazu gibt es einige, auch an offizielle Stellen gerichtet, etwa an das Bundesgesundheitsministerium. „Das Ministerium verwickelt sich von Woche zu Woche tiefer in Widersprüche“, klagt etwa die Union. Anna Kröning und Tim Röhn berichten hier über die Hintergründe.


DER GERSEMANN DER WOCHE

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Hochbetagte sind vom gegenwärtigen Infektionsgeschehen in zunehmend überproportionalem Maße betroffen. So schreibt das RKI in seinem am Donnerstagabend veröffentlichten Bericht über die vergangene Kalenderwoche: „Die höchste 7-Tage-Inzidenz wurde weiterhin bei Personen über 90 Jahren verzeichnet, der stärkste Anstieg der 7-Tage-Inzidenz seit letzter Woche bei 85- bis 89-Jährigen.“

Fortsetzung folgt

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