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Kategorie: Messe & Märkte
ish19 fotorundgang ps 04ISH 2019, 11. bis 15. März, die Weltleitmesse für Wasser, Wärme, Klima eröffnet Perspektiven, Teil 3

Katharina Klein

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Achtung, den Sprachgebrauch muß man sich merken. Die ISH, die hieß – und sie heißt natürlich offiziell auch heute noch so – also: ISH bedeutet Internationale Sanitär- und Heizungsmesse, und sie ist unter der Hand zur Weltleitmesse für Wasser, Wärme und Klima geworden, wobei aber solche Differenzierungen wie Gas oder Öl unter den Tisch fallen, denn eigentlich ist das auch eine Energiemesse, die ISH.

ish19 03 10 11 11 01Im Vorfeld der Messe finden jeweils Gespräche mit Journalisten statt, die zum einen auf die Fachleute und Zuständigen der Messe Frankfurt treffen: vom Vorstand ist der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Marzin verantwortlich und man merkt ihm seit Jahren seine Freude über diese Tätigkeit an, die Dominique Ewert als Marketingchefin oder wie es neudeutsch heißt: Marketingkommunikation, in optimale Bahnen zu lenken gelernt hat. Anwesend sind bei solchen Gesprächen die Fachverbände, d.h. deren Vertreter, denn in jedem Wirtschaftsbereich gibt es eine größere Zahl von zuständigen Verbänden. Hier sind es der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), der Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima (ZVSH), die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) und der Fachverband Gebäude-Klima (FGK).

Die Verbandsvertreter sind einerseits daran interessiert, daß Journalisten ihren Bereich auf der Messe besonders beachten und den Zusammenhang von Neuheiten auf der Messe und Endverbraucher herstellen. Die Journalisten wiederum sind auf die Informationen angewiesen, die die Verbandsvertreter qua Amt in petto haben. So kann man den deutschen Aufschwung der 104 Unternehmen in zwei Verbänden in einem Haus zeigen, die in Deutschland einen Marktanteil von ca. 90 Prozent haben und in Europa immerhin noch 60 Prozent. Dabei sind am wichtigsten England, Frankreich, die sogenannte Südschiene, also Südeuropa, China, Rußland, USA...Der Umsatz der beträgt weltweit 15, 1 Milliarden Euro, was wiederum weltweit von 75 400 Beschäftigten erarbeitet wird, die halb im Inland, halb im Ausland arbeiten, wobei für Forschung und Entwicklung allein 680 Millionen Euro investiert werden. Hergestellt werden folgende Produkte und Systeme: Wärmeerzeuger für Gas, Öl und Holz, Wärmepumpen, Solarthermie und Photovoltaik.

Doch mit der Marktentwicklung Wärmeerzeuger Deutschland 2018 ist der BDH gar nicht zufrieden. Von einer Energiewende, von der die Politik redet, ist schon gar nicht die Rede. So planen nur 16 Prozent in den nächsten fünf Jahren den Einbau einer neuen, energieeffizienteren Heizung, während 68 Prozent von der Politik nicht erwarten, daß diese die Energiewende offensiv durchsetzt. Diese Zahlen passen dem Verband gut in den Kram, denn damit kann man der Politik wiederum auftragen, doch für eine nachhaltigere Wärmeerzeugung eine größere Fördersumme der Bevölkerung anzubieten, die dann durch Aufträge der Branche zugute käme. Mindestens 12 Millionen der Anlagen seien veraltet und müßten ausgetauscht werden. Der Erfolg läge in einer Reduzierung des Energieverbrauchs von 15 Prozent.

Andererseits zeigen die BDH-Multimomentaufnahme ein stetiges Anwachsen des weltweiten Umsatzes, der 2018 15 Milliarden Euro betrug und 2006 doch nur bei 10, 9 Milliarden Euro lag. Der Umsatz stieg an auf 12, 3 Milliarden im Jahr 2008 und ging nur einmal im Folgejahr zurück auf 11, 6 Milliarden, wo der Umsatz dann konsequent jedes Jahr steigt. Das zeigt adäquat die weltweite Beschäftigung, wo man sich wundert, wie genau die den Umsatz abbildet, was sich im Jahr 2009 zeigt, wo ja auch der Umsatz erstmals und einzig zurückging. Und auch die Ausgaben für Forschung und Entwicklung fallen im Jahr 2009 auffällig. Allerdings ist auffällig, daß beispielsweise unvermittelt 2017 die Ausgaben fallen, von 640 Millionen im Jahr 2016 auf 608 im Jahr 2017, steigt dann auf 660 Millionen Euro im Jahr 2018.

In den Daten sind auch die Zahlen zum Endenergieverbrauch Deutschland nach Sektoren, nach Strom und Wasser. Die Brennstoffzellenheizung ist das Neueste, womit man veraltete Gaskessel ersetzen sollte, was immerhin bis zu 50 Prozent CO2-Einsparungen bringt. Die KfW hat für den Einbau eine attraktive Förderung, so daß man bei einer Investition von 25 000 Euro doch mit 8 -12 000 Euro Förderung rechnen kann.

Die Messe hat mit zwei Neuheiten aufzuwarten. Zum einen gibt es einen neuen Zeitplan. Die Messe beginnt nun am Montag und endet am Dreitag, was heißt, daß sie nur noch innerhalb der ‚normalen‘ Arbeitszeit stattfindet. Ob das Konzept aufgeht, wird die Messe genau beobachten. Denn Fachbesucher sind ja auch die Inhaber von kleineren Geschäften oder Werkstätten. Und die sind traditionell gerne am Wochenende unterwegs, weil während der Woche der Dienst vorgeht.

Die zweite Neuerung betrifft die Hallenaufteilung. Über die berichten wir das nächste Mal.

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