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Kategorie: Messe & Märkte
mm Pressetermin Steigenberger 57 550x367Neue Heimat im Frankfurter Hof in Frankfurt am Main

Notker Blechner/ Ulla Micheline

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Alleine im Rhein-Main-Gebiet fehlen in der Hotellerie und Gastronomie 4.500 Fachkräfte. Den Mangel lindern könnten Flüchtlinge. Das haben einzelne Hotels erkannt und bilden Geflüchtete aus - zum Beispiel der Frankfurter Hof.

Hotel-Direktor Spiridon Sarantopoulos strahlt. Er habe durchweg gute Erfahrungen mit Flüchtlingen gemacht, sagt der Chef des Luxushotels Frankfurter Hof. Von zehn Auszubildenden im Frankfurter Hof sind derzeit sechs Flüchtlinge.


"Der richtige Job für mich"

Einer von ihnen ist der 21-jährige Moe Drammeh. Er lernt derzeit Hotelfachmann und muss sich im Zimmerservice, an der Rezeption sowie in der Verwaltung bewähren. Der adrett gekleidete Gambier bereut seinen Schritt nicht. "Ich habe schon im Praktikum gemerkt, dass das der richtige Job für mich ist", sagt er. Drammeh mag es, internationale Gäste kennenzulernen. Der Gambier kam 2015 nach Deutschland und lebte zunächst in einer Wohngemeinschaft unbegleiteter Minderjähriger. Noch hat er keine Asylerlaubnis erhalten. Über seinen Asylantrag ist noch nicht entschieden worden.

Im Restaurant des Frankfurter Hof macht der gleichaltrige Reza Mohseni aus Afghanistan seine Ausbildung - zur Restaurantfachkraft. "Ich bin sehr stolz hier zu sein", sagt er. Nachdem seine Betreuerin geholfen hatte, eine Bewerbung zu schreiben, machte er zunächst ein Praktikum im Luxushotel, bevor er den Ausbildungsplatz erhielt. Hotel-Chef Sarantopoulos sieht die Flüchtlinge als gutes Mittel gegen den Fachkräftemangel in der Hotellerie. Gerade die Internationalität des Hauses erleichtere die Integration.


Frankfurter Hof tritt Netzwerk bei

mm Pressetermin Steigenberger 65 750x500Der Frankfurter Hof ist gerade als 2.000 Mitglied dem bundesweiten Netzwerk "Unternehmen integrieren Flüchtlinge" beigetreten. Hessenweit gibt es 163 Firmen, die dem Netzwerk angehören. Es wurde 2016 vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und dem Bundeswirtschaftsministerium gegründet. Es bietet Hilfe bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Die meisten Mitglieder seien kleine und mittelständische Firmen, die keine oder kaum Erfahrung in der Ausbildung von Flüchtlingen hätten, erklärt Projektleiterin Marlene Thiele.

Das Netzwerk hat mit dazu beigetragen, dass immer mehr Flüchtling©e einen Job finden. Momentan befänden sich rund 400.000 der rund eine Million Flüchtlinge in einer Beschäftigung, teilt der DIHK mit. Davon seien rund 30.000 bis 40.000 in der Ausbildung. Die Zahlen stammen offenbar von der Bundesagentur für Arbeit. Diese hat im September 2018 gut 289.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus den Hauptherkunftsländern der Geflüchteten erfasst. Hinzu kommen 72.000 Personen aus den nichteuropäischen Asylherkunftsländern, die einer ausschließlich geringfügigen Beschäftigung nachgehen. Mit den Auszubildenden ergibt das eine Summe von rund 400.000.

Fotos:
© Newtzwerk Unternehmen integrieren Flüchtlinge

Info:
Netzwerk Unternehmen integrieren Flüchtlinge
https://www.unternehmen-integrieren-fluechtlinge.de/