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Kategorie: Messe & Märkte
Weinboerse2022Die größte Fachmesse für deutsche Weine

Rita Kratzenberg

Mainz (Weltexpresso) - Der Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) konnte am letzten Aprilwochenende nach zweijähriger Corona-Pause wieder zahlreiche Winzer. Sommeliers, Händler und Gastronomen in der Mainzer Rheingoldhalle zur VDP-Weinbörse begrüßen. Die weltweit größte Fachmesse für deutsche Spitzenweine fand unter 2G+ Regeln statt.

Auf der  traditionellen Eröffnungsveranstaltung gab Steffen Christmann, seit Juni 2007 Präsident des VDP, einen Rück- und Ausblick auf die wirtschaftliche Lage der Branche. Der VDP sieht die Zukunft des deutschen Spitzenweins in einem geänderten Konsumverhalten: »Wir gehen davon aus, dass die Konsumenten weniger Wein trinken, dafür aber besseren.« Die VDP-Mitglieder verpflichten sich zur Einhaltung von Qualitätsstandards. Hierzu zählt vor allem eine Begrenzung der Ernteerträge. Nachhaltigkeit und Ökologie seien in der DNA der Winzer verankert. Viele Betriebe sind seit Generationen in Familienbesitz und sollen es auch bleiben. Dafür muss mit der Natur und ihren Ressourcen schonend umgegangen werden.

Erstmals wurden Sommeliers für ihre Weinkonzepte ausgezeichnet. Gäste können nun schon am Eingang an einem Messingschild erkennen, dass sie dort eine hervorragende Auswahl an deutschen Weinen erwartet. Bei insgesamt acht Auszeichnungen reichen die Preisträger vom klassischen Drei-Sterne-Restaurant, über ein familiengeführtes Landhotel, eine winzige Weinbar in Berlin bis zu einem innovativen Gesamtkunstwerk in Sachen Wein- und Genusskultur.

Auf der Weinbörse wurden über 1500 Weine und Sekte zur Verkosten angeboten. Der größte Teil davon (ca. 1200) waren Weißweine. Man kann demnach nur einen Bruchteil probieren und wählt Winzer und Weine nach persönlichen Präferenzen aus.

Die hervorragende Qualität der Gesamtpräsentationen aller Weine der Weingüter von Robert Weil und Domdechant Werner (Rheingau), Willi Haag und Karthäuserhof (Mosel), Acham-Magin und Dr. Bassermann-Jordan (Pfalz), ist einer besonderen Erwähnung wert.

Während in den vergangen Jahren der Rheingau durch seine trockenen Weine zu überzeugen wusste, kann er mit den aktuellen Jahrgängen auch mit feinherben und restsüßen Rieslingen punkten. Wer klare, schlanke Rieslinge bevorzugt, wird bei in der Pfalz bei Acham-Magin fündig.

Der Gesamteindruck der verkosteten Weine war ausgezeichnet. Viele noch junge Weine, die zum Teil erst wenige Stunden zuvor in Flaschen abgefüllt wurden, überraschten mit einer schönen Fruchtnote oder feiner Mineralität. Diese Weine befinden sich noch im Reifeprozess. Es ist zu hoffen, dass Ihre Entwicklung zu dem Ergebnis führt, welchen ihr erster Eindruck versprochen hat.

Foto:
©R.K.