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Kategorie: Musik
Alan Parsons NOT01433 mTwoMedia MarcMetzler"Night of the Proms"

Notker Blechner

Frankfurt (Weltexpresso) - Was wäre die Vorweihnachtszeit ohne die "Night of the Proms"? Auch dieses Jahr sorgte die Mischung aus Jung- und Altstars, Klassik und Pop für Begeisterung in der ausverkauften Frankfurter Festhalle. Selbst ein bisschen Klamauk durfte nicht fehlen.

Beim Singen der Oper-Arie "Nessun Dorma" Spaghetti mampfen und Rotwein gurgeln - so etwas gibt's nur bei der "Night of the Proms". Die franko-kanadische Sängerin Natalie Choquette garnierte ihren Gesang mit solch komödiantischen Einlagen. Sie nahm einen kräftigen Schluck Rotwein und gurgelte ein Stück der Arie aus der Puccini-Oper "Turandot". In der Mailander Scalas hätte es daraufhin wohl Buhrufe gegeben, in der Frankfurter Festhalle dagegen erntete Choquette tosenden Applaus für ihren komödiantischen Auftritt.

Denn singen kann die 60-Jährige - und wie! In beeindruckender Manier zelebrierte sie das russische Volkslied "Kalinka" und hernach das besinnliche Weihnachtslied "Ave Maria". Da blieb kein Auge trocken.


Ohrwürmer der Hooters

The Hooters NOT02871 mTwoMedia MarcMetzlerWährend Choquette die Klassik-Seite vertrat, boten die Hooters Pop-Musik vom feinsten. Wie in ihren besten Zeiten sangen die Hooters ihre Ohrwürmer "Johnny B.", "All you Zombies", "One of Us" und "500 Miles". Als Bonbon gab's eine Strophe auf deutsch aus "One of Us"

Das Publikum so richtig in Bewegung brachte erst die Band Al McKay's Earth, Wind & Fire Experience. Zu den Evergreen-Songs wie "Boogie Wonderland" oder "Let's grove tonight" ließen einige Besucher die Hüften kreisen. Dann war ziemlich abrupt Pause.

Die zweite Hälfte der "Proms"-Party begann mit einem wilden Crossover aus Klassik und Pop unter dem Titel "Bach meets Timberlake". Die flämischen Tanz-Rapper APO und der Chor Fine Fleur zelebrierten auf ungewöhnliche Art und Weise Bachs Meisterwerke kombiniert mit Hits von Justin Timberlake.


Kuschel-Pop mit Alan Parsons

Nachdem die Hooters im Duett mit der deutschen Chartstürmerin Leslie Clio den Ohrwurm "Time after Time" sangen, kam als Höhepunkt des Abends Alan Parsons. Die Klassiker "Eyes in the Sky" und "Don't answer me" ließen das Publikum dahin schmelzen. Gewöhnungsbedürftig dagegen war das der neue etwas rockigere Song "One Note Symphony", den Alan Parsons in Frankfurt präsentierte.

Übrigens: Parsons entwickelte auch den Super-Hit "Music", den John Miles alljährlich als inoffizielle Hymne der "Night of the Proms" intoniert. Das tat er auch diesmal wieder mit all seiner Leidenschaft und Sangeskraft. Nach solch einem Gänsehaut-Lied blieb nur noch als krönendes Finale der Beatles-Song "All you need is Love", den alle Künstler gemeinsam sangen.

Ob die "Night of the Proms" auch die nächsten Jahre wieder in der Vorweihnachtszeit stattfinden wird, ist nicht ganz sicher. 2022 läuft im Dezember die Fußball-WM in Katar. Moderator Markus Othmer wollte vom Publikum wissen, ob das Pop-Klassik-Event dann auch wieder vor Weihnachten stattfinden solle. Die Antwort in der ausverkauften Frankfurter Festhalle war eindeutig: ein klares Ja.
 
Internet:
"Night of the Proms" NOTP
https://notp.com/deutschland/