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Kategorie: Musik
IMG 5465 Foto Zoller Frauenalb

Konzert in zwei Klöstern 

Sabine Zoller

Frauenalb/ Ebersmunster (Weltexpresso) - Das Werk von Carl Orff wird am 15. Und 16. Juli in zwei Klöstern erklingen, die 150 Kilometer entfernt voneinander im Schwarzwald und im Elsass liegen. 


Unter der Leitung von Nikolaus Indlekofer ist der 120-köpfigen Chor und das Orchester am Karlsruher Institut für Technologie in Frauenalb zu Gast. Tags darauf wird das Werk zudem in der 150 Kilometer entfernten Klosteranlage in Ebersmunster im Elsass erklingen. „Das ist der intensiven Partnerschaft mit dem Förderverein „Les amis de l’eglise abbatiale“ geschuldet, der sich um die dortige Klosteranlage kümmert, die stammt vom gleichen Baumeister wie Frauenalb stammt“, erklärt Joachim Schanze, der sich gemeinsam mit seiner Frau Brigitte um die in französisch und deutsch erschienene Dokumentation der beiden Kirchen verdient gemacht hat.

 

Zur Jahreshauptversammlung des Fördervereins Kultur im Kloster gab es vom Vorsitzenden Dietmar Ertmann Lobesworte zum Jubiläumsjahr 2022, das er als Zeichen der Gemeinsamkeit und Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den Vereinen von Marxzell wertete: „Das Veranstaltungswochenende war nicht nur dem 50-jährige Gemeindejubiläum, sondern zeitgleich unserem Jubiläum 30 Jahre Förderverein gewidmet, das wir mit unserem kostenfreien Konzert in der Klosterruine feiern konnten.“ Für die Gäste der Open Air Veranstaltungen gab es reichlich Sonnenschein und mit der Komposition von Thomas Turek, eine Komposition, die nach Aussage von Ertmann „zur Erkennungsmelodie von Marxzell avancieren könnte.“ Mit den vielfältigen Veranstaltungen vom Vorjahr zeigt Ertmann auf, dass nicht nur ein Konzert in der Klosterruine attraktiv sein kann. Um Frauenalb künftig als attraktiven Ort für Veranstaltungen zu vermarkten wurde Kontakt zu Robert Determann aufgenommen, der sich als Lehrbeauftragter am KIT mit Aufgaben und Perspektiven von Kulturpolitik und -management beschäftigt.

„Die Gespräche haben ergeben, dass wir in Frauenalb durchaus das ganze Jahr über attraktive Themen und künstlerische Formate anbieten können“, so die Ausführungen von Ertmann, der Beispiele wie Frühstückskonzerte oder Weihnachtssingen mit Glühwein nennt. „Erste Diskussion innerhalb der Gemeinde gab es bereits und da sich viele positiv zu einem erweiterten Kulturbereich geäußert haben, soll das nun in der nächsten Gemeinderatssitzung behandelt werden.“  Zur Unterstützung weiterer Vorhaben nennt Ertmann ein Gremium innerhalb der Gemeinde wünschenswert, das „als Kultur-Beirat die Vorhaben des Fördervereins begleitet.“ Eine Anregung die Anklang findet. „Wir freuen uns, wenn die Ruine mit gelebter Kultur bestückt wird“, so Stefan Keller, Leiter des Amtes für Schulen und Kultur im Landratsamt Karlsruhe und zuständig für die Stiftung Frauenalb die sich dem Erhalt und der Pflege des Bau- und Kulturdenkmals Marxzell-Frauenalb widmet. „Zur Förderung der Vorhaben wäre bei den Veranstaltungen eine temporäre Überdachung der Ruine ideal“, führt Ertmann weiter aus. Damit spricht er nicht nur einen Herzenswunsch aus, sondern berichtet über das EU-Programm von LEADER,  „Liaison Entre Actions de Développement de l'Économie Rurale“ einem Programm, das übersetzt der Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft dient.

Das Förderprogramm der Landesregierung vermag Impulse im Ländlichen Raum auszulösen, und Ertmann will das nutzen. „Unsere Heimat und Kulturpflege passt zum Leader Projekt und eine Überdachung wäre eine geniale Chance, um die Freiluftatmosphäre zu genießen aber Künstler und Publikum vor Regen und Sonne zu schützen.“ Eine Vision die Zuspruch findet. Ein LEADER Antrag soll gestellt und Gespräche über künftige Veranstaltungstermine für 2024 mit Musikern und Orchestern in der Region geführt werden. 

 

Foto:
Klosterruine Frauenalb
©Zoller

 

Info:;
Anmerkung: Die Broschüre ist online verfügbar:https://www.landkreis-karlsruhe.de/PDF/Die_Kirchen_von_Ebersm%C3%BCnster_und_Frauenalb.PDF?ObjSvrID=3051&ObjID=4390&ObjLa=1&Ext=PDF&WTR=1&_ts=1666184896