Drucken
Kategorie: Wissen & Bildung
deutschlandstipendien10 Jahres-Bilanz: Universität Frankfurt wirbt im Vergleich mit anderen Volluniversitäten die meisten Stipendien ein

Susanne Sonntag

Frankfurt amMain (Weltexpresso) - Konzentriert studieren, sich sozial engagieren, vielseitigen Interessen nachgehen – dazu verhilft das Deutschlandstipendium, das in diesem Jahr 555 Studierende an der Goethe-Universität fördert. Die diesjährige Vergabe ist zugleich 10-Jahres-Feier: Seit der Einführung des Deutschlandstipendiums vor zehn Jahren haben rund 1.000 Privatpersonen, Non-Profit-Organisationen und Unternehmen ihren Beitrag zum Erfolg dieser Förderung an der Goethe-Universität geleistet.

Es gehört zu den Besonderheiten des Deutschlandstipendiums, dass die Studierenden in direktem Austausch mit ihren Förderern stehen können – wenn diese nämlich auch eine Patenschaft übernehmen. Aus diesem Grund hat die Goethe-Universität dafür gesorgt, dass bei der virtuellen Vergabefeier der 555 neuen Deutschlandstipendien viele Gespräche möglich werden: in mehr als hundert digitalen Dialogforen zwischen neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten und ihren zahlreichen Förderinnen und Förderern.

„Es gibt nichts Inspirierendes als den Austausch mit diesen engagierten jungen Menschen“, sagte Universitätspräsidentin Prof. Dr. Birgitta Wolff bei der Vergabe. „Als Institution gibt uns das Stipendium die Chance, junge Menschen in einer Lebensphase zu unterstützen, in der Geld eigentlich immer ein Problem ist. Es geht aber nicht nur ums Geld - es geht auch darum, dass die Studierenden lernen können, sich in eine zukunftsfähige Gesellschaft einzubringen. Wer hier hilft, bekommt von den jungen Menschen unendlich viel zurück.“

Mit der diesjährigen Stipendienvergabe jährt sich dieses große Stipendienprogramm an der Goethe-Universität zum zehnten Mal – ein Anlass, Bilanz zu ziehen. Eine Bilanz, die nicht nur mit beeindruckenden Zahlen aufwarten kann, sondern auch die besondere Qualität des Stipendiums sichtbar macht. Mehr als 40 Prozent der Geförderten sind Erstsemester; für sie ist das Deutschlandstipendium mit einer monatlichen Fördersumme von 300 Euro eine effektive Starthilfe für ihre wissenschaftliche Ausbildung. Das Deutschlandstipendium fördert talentierte, vielseitig interessierte und engagierte junge Menschen, es berücksichtigt aber auch ihre soziale Situation: Mehr als 30 Prozent der insgesamt 5078 Stipendiatinnen und Stipendiaten kommen aus Migrationsfamilien; oft wird deren Studium durch die Förderung erst möglich.

844 Privatpersonen, 77 Non-Profit-Organisationen, also Vereine und Stiftungen, und 92 Unternehmen haben für die Nachwuchstalente gespendet. Die Netzwerke vieler Förderinstitutionen geben den Stipendiaten die Möglichkeit, in Praktika auch außerhalb des Studiums Erfahrungen zu sammeln. Im Rahmen des universitären ideellen Förderprogramms – die Universität wurde dafür in einem bundesweiten Wettbewerb vom Stifterverband ausgezeichnet – können die Studierenden zudem an kleinen, interdisziplinären Stipendiatengruppen arbeiten: Unterstützt durch Mentorinnen und Mentoren aus dem Frankfurter Wirtschafts- und Kulturleben sind in den vergangenen zehn Jahren 61 Projekte entstanden. Vor allem in diesen Projekten entwickeln die Deutschlandstipendiaten Freundschaften über ihre Studienfächer hinweg.

Mehr als 18 Millionen Euro kamen den Geförderten an der Goethe-Universität im seit 2011 bestehenden Stipendienprogramm zugute – dank des Matching-Modells, bei dem jeder Beitrag, den eine Universität einwirbt, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung verdoppelt wird. 9 Millionen Euro wurden demnach bislang von Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern, Organisationen sowie Unternehmen gespendet.

Die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn beglückwünscht die Stipendiaten in ihrem Grußwort: „Deutschlandstipendiatin und -stipendiat zu sein: Dazu gehören persönliche Leistung, viel Fleiß, Neugier, großes Interesse am Hinterfragen von Themen und auch die Lust, an der Gesellschaft mitzuwirken. Ich gratuliere den Stipendiatinnen und Stipendiaten herzlich und wünsche ihnen, dass all diese Faktoren auch Ihr Studium begleiten“, so Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Als Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst bin ich stolz darauf, dass sich die Hochschulen in Hessen so engagiert am Deutschlandstipendium beteiligten. Die Spanne reicht von einem Stipendium an kleinen theologischen Hochschulen bis hin zu den 555 Stipendien an der Goethe-Universität, die in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Zahl an Deutschlandstipendien vergeben konnte und somit zu den Spitzenreiterinnen in Deutschland gehört. Ich danke der Goethe-Universität für ihren Einsatz und wünsche allen Stipendiatinnen und Stipendiaten viel Erfolg.“

Foto:
Dies ist ein Foto von 2014, in diesem Jahr war solch ein Foto nicht möglich
©akutelles.uni-frankfurt.de

Info:
Link zum Kurzfilm „10 Jahre Deutschlandstipendium“
https://tinygu.de/vergabefeier