stikofür wissenschaftlich fundierte und Evidenz-verpflichtete Impfempfehlungen

Katharina Klein 

Berlin (Weltexpresso) - Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. ist der deutsche Dachverband von 182 Fachgesellschaften der Medizin, die zusammen mit  28 weiteren Fachgesellschaften die aktuelle Diskussion um Impfziele, Priorisierung und der Verknüpfung von Impfung und Öffnungsstrategien mit Sorge beobachtet, insbesondere, was die zentrale Rolle der Ständigen Impfkommission (STIKO) betrifft.

Die Empfehlungen der STIKO haben eine wichtige Funktion für die Transparenz, Klarheit, Verlässlichkeit und Akzeptanz staatlichen Handelns im Sinne des öffentlichen Gesundheitsschutzes unserer Bevölkerung. Die STIKO hat nach dem Infektionsschutzgesetz die mandatierte Aufgabe, Empfehlungen zu Schutzimpfungen herauszugeben. Diese sind maßgeblich für die Länder, Gesundheitsämter und impfenden Ärzte, im Falle der Impfung von Kindern auch für die Aufklärung der Eltern bzw. Sorgeberechtigten. Die obersten Landesgesundheitsbehörden sprechen öffentliche Empfehlungen für Schutzimpfungen oder andere Maßnahmen der spezifischen Prophylaxe auf der Grundlage der jeweiligen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission aus.

Die unterzeichnenden wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften und die AWMF sprechen der STIKO ihr ausdrückliches Vertrauen aus.

Impfempfehlungen der STIKO sind eine wichtige Vorbereitung von politischen Entscheidungsfindungen bei der SARS-CoV-2 Pandemiebekämpfung in Deutschland, in dem ein strukturierter Prozess der Risikobewertung auf den derzeit besten verfügbaren, wissenschaftlichen Erkenntnissen und hieraus abgeleitet die Verabschiedung konkreter wissenschaftlicher Empfehlungen auf einer gesetzlich verankerten Basis erfolgt.

Dem Auftrag der Herausgabe von Impfempfehlungen und von Kriterien einer Priorisierung ist die STIKO bislang in wissenschaftlich begründeter und der verfügbaren Evidenz verpflichteten Weise nachgekommen. Hieraus resultierte bisher auch der notwendige breite gesellschaftliche Konsens.

AWMF unterstützt nachdrücklich die Arbeit der STIKO und ihren Auftrag, auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse unabhängig und frei von Beeinflussung Risikoabschätzungen und Empfehlungen zu erarbeiten. Die STIKO Mitglieder bringen eine vielfältige klinische und wissenschaftliche Expertise mit und müssen weiter unabhängig und objektiv agieren können. Der aktuelle Anlass der Vorbereitung einer Impfstrategie für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahre zeigt exemplarisch, dass ein solches, der Wissenschaft und Evidenz verpflichtetes Expertengremium dringend notwendig ist.

Die Stellungnahme wurde von Vertretern der DGKH, der DGKJ und des DNEbM initiiert und von der AWMF und den weiteren aufgeführten Fachgesellschaften (insbes. DGEpi) finalisiert.

Hier finden Sie die Stellungnahme sowie alle 28 unterstützenden Fachgesellschaften:
https://www.awmf.org/fileadmin/user_upload/Stellungnahmen/Medizinische_Versorgung/20210602_Stellungnahme_Bedeutung_STIKO_final.pdf

Foto:
©Stiko

Info:
Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) e. V. bündelt die Interessen der medizinischen Wissenschaft und trägt sie verstärkt nach außen. Sie handelt dabei im Auftrag ihrer 180 medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften. Gegründet 1962 mit dem Ziel, gemeinsame Interessen stärker gegenüber dem Staat und der ärztlichen Selbstverwaltung zu positionieren, erarbeitet die AWMF seitdem Empfehlungen und Resolutionen und vertritt diese im wissenschaftlichen und politischen Raum. Die AWMF ist Ansprechpartner für gesundheitspolitische Entscheidungsträger, wie den Gemeinsamen Bundesausschuss, und koordiniert die Entwicklung und Aktualisierung medizinisch- wissenschaftlicher Leitlinien in Deutschland. Jede gemeinnützige Fachgesellschaft in Deutschland kann Mitglied werden, sofern sie sich wissenschaftlichen Fragen der Medizin widmet. Die AWMF finanziert sich vorwiegend durch die Beiträge ihrer Mitgliedsgesellschaften und Spenden.