a kohltodDer Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU)  zum Tod von Dr. Helmut Kohl (CDU) 

Hessische Staatskanzlei

Wiesbaden (Weltexpresso) -  Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat mit großer Betroffenheit auf den Tod des ehemaligen Bundeskanzlers Dr. Helmut Kohl reagiert: „Wir verlieren mit Helmut Kohl einen großen Kanzler und wahrhaftigen Europäer.
Als Kanzler der Deutschen Einheit und Ehrenbürger Europas wird der Name Helmut Kohl stets untrennbar mit der Wiedervereinigung Deutschlands sowie der Einigung Europas verbunden bleiben – Hessen, Deutschland, Europa und die Welt haben ihm viel zu verdanken“, sagte der Ministerpräsident, der Dr. Helmut Kohls Familie sein tief empfundenes Beileid aussprach.

Bereits zu Lebzeiten war der 16 Jahre lang als Bundeskanzler amtierende Pfälzer eine der maßgeblichen historischen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. „Mit Standhaftigkeit, Prinzipientreue und einem klaren Wertefundament hat Helmut Kohl unerschütterlich an dem Verfassungsgebot festgehalten, die Einheit und Freiheit Deutschlands in freier Selbstbestimmung zu vollenden, während andere die Anstrengungen zur Überwindung der deutschen Teilung bereits aufgegeben hatten. Nach der historischen Sternstunde der friedlichen Revolution im Herbst 1989 war es daher besonders Helmut Kohl, der die einzigartige, historische Chance erkannte und mit seinem Zehn-Punkte-Programm vom 28. November entschlossen die Initiative zur Wiedervereinigung ergriff und anschließend, gemeinsam mit dem damaligen Außenminister Hans-Dietrich Genscher, in einem beispiellosen Akt der Diplomatie die schwierigen Verhandlungen mit den USA, der Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich zum Erfolg führte“, so der Hessische Ministerpräsident.

Als Historiker habe Helmut Kohl stets mit visionärer Kraft in großen geschichtlichen Spannungsbögen über die Tagespolitik hinaus gedacht und zugleich den Herausforderungen der Zeit mit großer Entschlossenheit und Glaubensfestigkeit zu begegnen gewusst. Auf seinen biographischen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg beruhe bis zuletzt seine feste Überzeugung von der deutsch-französischen Aussöhnung und Verständigung als Herzstück eines in Frieden und Freiheit geeinten Europas.

„Durch den Vertrag von Maastricht und die Einführung der gemeinsamen europäischen Währung hat Helmut Kohl den Europäischen Integrationsprozess endgültig zu einer irreversiblen geschichtlichen Strömung werden lassen, die an die Stelle der Jahrhunderte währenden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Völkern Europas eine Wertegemeinschaft auf der Grundlage von Freiheit und Demokratie, Frieden und Wohlstand gesetzt hat. Mit Jean Monnet ist Helmut Kohl bis heute die einzige Persönlichkeit, die für ihre Verdienste um die europäische Einigung von den europäischen Staats- und Regierungschefs als Ehrenbürger Europas ausgezeichnet wurde. Als Deutsche und als Europäer sind wir Helmut Kohl für sein unermüdliches Wirken und seine beeindruckende Lebensleistung zu großem Dank verpflichtet. Er wird fehlen“, schloss Bouffier seine Stellungnahme, in der er den Verstorbenen gewürdigt hatte als: „ Wir trauern um einen großen Staatsmann von internationalem Format, den Kanzler der Einheit und großen Europäer“ .

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Kommentar: Wir finden das in Ordnung, daß gestern unmittelbar nach der Nachricht vom Tod des ehemaligen und langjährigen Bundeskanzlers das öffentliche Fernsehen seine Programme abänderte und stundenlang Reportagen zu Kohl zeigte. Andererseits kann man eine bestimmte Beweihräucherung, wie auch die des Hessischen Ministerpräsidenten in dieser Verlautbarung der Hessischen Staatskanzlei, kaum ertragen, wenn man weiß, mit welchen Kollateralschäden Menschen gegenüber Kohls Amtführung verbunden war. Wenn Ministerpräsident Bouffier nun gar der Familie kondoliert, wird es erst recht gespenstisch. Wir sind dafür, auch Politikern ihr Privatleben privat zu lassen, aber das Ausgrenzen der Söhne in Kohls zweiter Ehe - öffentlich geworden - ist schon genauso besorgniserregend wie das Urteil im Fall seiner Memoiren. Sein Tod läßt auf jeden Fall nicht nur Gerüchte zurück, sondern auch Gerüche. Sicher kommt von Seiten der Weltexpressoautoren noch mehr. DIE REDAKTION