Bildschirmfoto 2019 02 09 um 02.42.33Stellungnahme des politischen Senkrechtstarters

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Israel müsse eine Lösung für die Siedlungskrise finden. In diesem Sinne äusserte sich Benny Gantz, ex-Generalstabschef und Vorsitzender der Partei «Israels Unverwüstlichkeit», die als ernstzunehmender Gegner für Netanyahus Likud-Partei gilt.
«Wir sind nicht darauf aus, irgendjemand anderen zu kontrollieren», meinte Gantz in seinem im Massenblatt «Yediot Achronot» erschienenen ersten Interview seit Bekanntgabe seiner Kandidatur für das Amt des israelischen Premierministers weiter. Israel müsse einen Weg finden, der laut Gantz von seinem Land nicht erfordere, Kontrolle über andere Völker auszuüben.

Auf die Frage, ob er das Siedlungsproblem lösen wolle mit Mitteln, die der Entflechtung vom Gazastreifen im Jahr 2005 gleichen, lobte der ex-Generalstabschef jenen einseitigen Schritt von damals. «Die Entflechtung von Gaza ist mit viel politischer Überlegung durchgeführt worden. Für alle Seiten stand viel auf dem Spiel, und dem Staat gelang es, die Aufgabe zu lösen, ohne das Land auseinander zu reissen». Es sei gesetzeskonform von Staat und  Armee erledigt worden. «Auch wenn es sehr schmerzvoll für die Siedler war, wurde es gut an die Hand genommen».

Nach seinem Wunsch befragt, Binyamin Netanyahu an der Spitze Israels zu ersetzen, meinte Benny Gantz: «Netanyahu hat sich der schwierigsten Aufgabe des Staates Israel angenommen, und er gab dabei alles. Ich betrachte ihn als Patrioten. Ich hasse Bibi nicht, doch ich denke, es ist an der Zeit für ihn, auf eine würdige Art zurückzutreten». – Der volle Text des Interviews wird in der Wochenendausgabe von «Yediot» erscheinen.

Foto:
Benny Gantz © tachles

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 8. Februar 2019