Bildschirmfoto 2020 01 27 um 10.06.50Chelsea-Kampagne «Sag nein zum Antisemitismus» am 27. Januar, finanziert vom Eigner Roman Abramovich

Jacques Ungar

London (Weltexpresso) - Der britische Fussballclub Chelsea begeht den internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust (2005 durch die Vereinten Nationen zum Gedenken an den Holocaust und den 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar eingeführt) mit der Enthüllung eines Wandgemäldes zum Gedenken an die jüdischen Spieler und Kriegs­gefangenen, die deportiert wurden.

Das Gemälde, an eine Mauer bei Stamford Bridge angebracht, ist Bestandteil der Chelsea-Kampagne «Sag nein zum Antisemitismus», die Roman Abramovich, der russisch-israelische Besitzer des Fussballclubs, finanziert hat.

Der Chelsea-Vorsitzende Bruce Buck wird sinngemäss dahingehend zitiert, dass man hoffe, mit dieser Kam­pagne kommende Generationen zu inspirieren, stets gegen Antisemitismus, Diskrimination und Rassismus zu kämpfen, wo auch immer diese Phänomene in Erscheinung treten mögen.

Das Wandgemälde besteht aus drei Porträts: Julius Hirsch, ein deutsch-jüdischer internationaler Fussballspieler, der irgendwann nach 1943 in Auschwitz ermordet wurde. Auch dargestellt ist Arpad Weisz, ein ungarisch-jüdischer Fussballspieler, der 1944 ebenfalls in Auschwitz den Nazis zum Opfer fiel. Das dritte Porträt ist jenes von Ron Jones, der unter dem Namen «Torhüter von Auschwitz» bekannt wurde. Er war ein britischer Kriegsgefangener im Konzentrationslager und hat dieses überlebt. Dieses Jahr ist der 75. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee.

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 24. Januar 2020