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Kategorie: Zeitgeschehen
Bildschirmfoto 2020 08 21 um 23.48.36Seltsame Äußerungen des amerikanischen US-Präsidenten

Redaktion tachles

New York (Weltexpresso) - US-Präsident Trump sagte am Montag, dass er die amerikanische Botschaft in Israel «für die Evangelikalen» nach Jerusalem verlegt hätte. Die Christen hätten sich darüber mehr gefreut als die jüdische Seite.

Diese Aussage machte er im Rahmen eines Wahlkampagnenauftritts auf einem Flughafen von Oshkosh, Wisconsin.

Im Wortlaut sagte er allerdings: «Wir haben die Hauptstadt Israels nach Jerusalem verlegt» – gemeint dürfte er damit seine Entscheidung vom 6. Dezember 2017 haben, Jerusalem offiziell als Hauptstadt Israels anzuerkennen, woraufhin am 14. Mai 2018 die Verlegung der US-Botschaft folgte. Jerusalem ist seit 1949 Israels Hauptstadt, auch wenn viele Länder dies nicht anerkennen.

Später am Montag bezeichnete Trump in einem TV-Auftritt das Abkommen zwischen Israel und den Emiraten als «ein unglaubliches Ding für Israel, und im Übrigen auch für die Evangelikalen unglaublich. Die Evangelikalen lieben Israel, sie lieben Israel.» Erstmals seit 2017 hat Trump damit Farbe bekannt, dass er seinen Hauptstadt-Entscheid traf, um seine evangelikale Wählerbasis zu befriedigen, auch wenn er früher bereits einmal sagte, dass ihm die Christen dafür dankbarer seien als die Juden.

Mike Huckabee, früherer Gouverneur von Arkansas, hatte kurz darauf dazu gesagt, dass dies keine Überraschung sei: «Die Evangelikalen sind Leute des Buches.» Während seines Auftritts in Oshkosh warnte Trump überdies vor den aussenpolitischen Konsequenzen, falls Biden und Harris im November als Sieger aus den Wahlen hervorgehen würden. Sie würden den Nuklear-Deal mit Iran wieder aus der Schublade holen und Iran die besseren Bedingungen zugestehen als damals Obama, und sie würden China erlauben, die USA zu kaufen.

Foto:
Trump mit Evangelikalen
© deutschlandfunk.de

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 19. August 2020