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Kategorie: Zeitgeschehen
Bildschirmfoto 2020 09 09 um 03.24.19Neue Daten aus orthodoxen Nachbarschaften in New York zeigen steigende Ansteckungsraten

Andreas Mink

New York (Weltexpresso) - In Borough Park, Brooklyn, und anderen vornehmlich von orthodoxen Gemeinschaften bewohnten Vierteln in New York, Baltimore und Teilen New Jerseys werden bei Tests steigende Infektionsraten festgestellt. Liegen diese etwa in New York City generell bei ein Prozent der Virus-Tests, erreicht der Anteil unter Chassiden vier bis sechs Prozent. Offizielle befürchten deshalb mit Beginn der kälteren Jahreszeit eine Rückkehr von Covid-19 in den Nordosten der USA und speziell nach New York. Die Metropole war bekanntlich bis in den Mai der Virus-Hotspot in den USA.

Und obwohl Kalifornien, Texas und Florida Stadt und Staat New York mit bis zu 740.000 gegenüber 445.000 Fällen überflügelt haben, liegt der «Empire State» bei den Todesopfern mit 32.000 weit vor New Jersey mit 16.000 und Texas, Kalifornien und Florida mit 11.500 bis 13.800 Sterbefällen aufgrund der Pandemie (Link).

Orthodoxe Nachbarschaften in NYC waren besonders hart von der Pandemie betroffen. Aber viele Chassiden liessen sich davon nicht an Verstössen gegen die Notstandsmassnahmen von Stadt und Staat hindern. So kam es immer wieder zu Polizeieinsätzen gegen heimlich betrieben Yeshivas oder Hochzeiten und Beerdigungen mit hunderten von Teilnehmern. Für den neuerlichen Anstieg machen Mediziner und die Stadtverwaltung grosse Hochzeiten verantwortlich. Die Zeit zwischen Tisha B’av Ende Juli und den Hohen Feiertagen Ende September ist bei orthodoxen Gemeinschaften traditionell Hochsaison für Eheschliessungen (Link).

Bestärkt werden Strenggläubige durch den populären Radio-Moderator Heshy Tischler, der auf seiner «HESHY Show» die tägliche Teilnahme an jüdischen Hochzeiten angekündigt hat. Bürgermeister Bill de Blasio und Gouverneur Andrew Cuomo «sollen tot umfallen» – Tischler will sich auf keinen Fall davon abhalten lassen. Und sollte sich Cuomo in seine Nachbarschaft wagen, würde er ihn übers Knie legen und verprügeln. Tischler wünscht sich stattdessen einen Besuch von Präsident Trump (Link).

Foto:

Orthodoxe Juden in New York bei einer Trauerfeier
© tachles