Überfüllte Veranstaltung des Fritz Bauer Forums in Bochum
Kurt Nelhiebel
Bremen (Weltexpresso) - Unter prominenter Beteiligung wurde am vergangenen Donnerstag in Bochum der Öffentlichkeit ein neuer Gedenkort zur Erinnerung an den hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer ins Bewusstsein gerufen, der sich weltweit als Initiator des großen Frankfurter Auschwitzprozesses einen Namen gemacht hat.
Angestoßen hat das Vorhaben die Historikerin und Biographin des von den Nazis ins Exil getriebenen Juristen Irmtrud Wojak, die das Projekt als Geschäftsführerin der gemeinnützigen Buxus-Stiftung leitet. Eröffnet wurde es mit einer interaktiven digitalen Ausstellung, deren Thema durch einen Ausspruch Fritz Bauers vorgegeben wird: „“Wenn ich mein Büro verlasse, betrete ich feindliches Ausland.“ Der Satz spielt auf die Widerstände gegen seine Absicht an, dem deutschen Volk bei der Ahndung des Massenmordes an den Juden den Spiegel vorzuhalten und nach den Ursachen des damaligen Geschehens zu fragen..
Die Ausstellung fragt, ob Fritz Bauers Wahrnehmung als Widerstandskämpfer auch heute als Handlungsanleitung zur Verteidigung von Demokratie und Menschenrechten dienen kann. Benjamin Limbach, Minister der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen, sagte in seiner Rede zur Eröffnung, es genüge nicht nur, die Gesetze anzuwenden, sondern es müsse in jedem Einzelfall um das Recht gerungen werden.
Nach den Worten der Leiterin des Fritz Bauer Forums, Irmstrud Wojak, geht die Einrichtung völlig neue Wege bei der Erinnerungskultur und Vermittlung des Erbes der Opfer und Überlebenden. Absicht der Mitwirkenden ist es, das Werk Fritz Bauers und das in großem Umfang vorhandene Film- und Quellenmaterial neuerlich zu durchforsten. Erstmals werde es auf einer interaktiven Webseite aufbereitet sowie textlich, bildlich und mit filmischen Mitteln neu erzählt.
Entwickelt wurde das Projekt im Rahmen von „dive in Programm für digitale Medien“ der Kulturstiftung des Bundes. Zu den Förderern gehören neben der Buxus-Stiftung auch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Zur der überfüllten Eröffnung kamen unter anderen der Oberbürgermeister der Stadt Bochum, Thomas Eiskirch sowie die SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering mit ihrem Mann Franz Müntefering sowie zahlreiche Vertreter der Justiz.
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©Fritz Bauer Forum
