civ2aSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 18. April 2024, Teil 8

Redaktion 

Hollywood (Weltexpresso) - Lee ist so eine interessante Journalistin, eher eine Fotojournalistin. Können Sie sie beschreiben? Sie wirkt so vielschichtig und kampfbereit.

 
Ich denke, wenn man all das Grauen gesehen hat, was Lee gesehen hat, ist es schwierig dies nicht die ganze Zeit mit sich rumzutragen. Und ich glaube, als sie mit den anderen Journalisten von New York nach Washington D.C. fährt, hat Jesse (Cailee Spaeny) einen großen Einfluss auf das, was mit Lee geschieht, sodass sie im Konflikt mit sich steht und das macht Lee verletzlich, so wie sie es schon lang nicht mehr war.


Dieser Job Kriegsjournalist zu sein - und das sagen sogar Journalisten - macht wirklich süchtig. Sehen Sie das auch so?
 
Auf jeden Fall, denn nichts ist vergleichbar mit dem, was man als Kriegsjournalist*in sieht. Wenn man nach Hause kommt, fühlt sich nichts wirklich oder lebendig an. Man kann nichts genießen, weder eine Mahlzeit noch zum Dinner auszugehen oder ins Kino zu gehen. Nichts ist wahr, es fühl sich wie eine falsche Welt an „zurück in der Normalität“.

 

Fanden Sie es interessant, dass das Drehbuch von Alex nicht das „Warum“, sondern nur die „Realität“ behandelt? Und man für diesen Moment, wie auf einer Achterbahn, nicht fliehen kann.

 
Ja, das stimmt. Du bist sofort Teil des Kriegs. Mit dem Präsidenten in seiner dritten Amtszeit und der gesamten USA im Chaos und Krieg. Deshalb ist man sofort in dieser Welt auf dem Roadtrip mit den Journalisten.

 
Was ein sehr interessant ist, Journalismus als Mittel für die Story zu nutzen und auch um herauszufinden, wie weit Journalisten gehen würden.

 
Ja auf jeden Fall. Sie riskieren ihr leben, aber das ist ihr Beruf und ihr Sinn im Leben.

 

Es ist eine sehr interessante Beziehung zwischen Lee und Jesse, gespielt von Cailee, die ich bereits getroaen habe. Sie ist eine großartige Schauspielerin. Bezüglich der Beziehung, die Sie beide entwickelt haben. Wie war es für Sie zusammenzuarbeiten?

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Es war sehr natürlich. Als ich Cailee getroffen habe, fühlte es sich wie Verwandtschaft an und ich wollte mich um sie kümmern. Dieses Gefühl war sehr natürlich. Auch das Arbeiten war sehr einfach mit ihr. Wir sind beide sehr ähnlich, in Bezug auf wie wir Dinge am Set erreichen wollen. Alles, was im Film zu sehen ist, ist eine sehr natürliche „Große Schwester, kleine Schwester-Dynamik“ und Freundschaft abseits des Sets.

 
Wie interessant war es für Sie die nahen Kampfszenen zu drehen? Alex hat Ihnen sehr geholfen, wie Sie bereits gesagt haben und Sie wussten ja auch, dass es nur ein Film ist, aber dennoch gab es Schüsse und weiteres. Im Film sah es aus, als wären Sie extrem nah an den Kämpfen dran.

 
Die Szenen sind alle sehr immersiv und deshalb auch so schockierend. Das ist der Grund, warum sich der Film von anderen Kriegsfilmen abhebt. Es ist eher wie ein Anti- Kriegsfilm. Dadurch, dass wir einige Kameras auf und im Auto hatten, als wir gefahren sind, fühlte es sich für uns an, als wären wir allein. Dadurch fühlte es sich echt an und er wollte alle Geräusche so echt wie möglich darstellen. Anstatt von halben und viertel Patronen, haben wir volle Patronen für die Schießerei benutzt. Auch Explosionen waren echt. Durch die vielen Kameras um uns herum, fühlte es sich gegen Ende an, als würde eine Dokumentation gedreht werden.

 
Das muss sehr bewegend gewesen sein.

 
Ja, es war sehr laut und intensiv.

 
Wie ist der Film für jemanden, der in den USA geboren wurde. Alex hat einen Film über einen Bürgerkrieg in den USA gemacht, dem Land, was eigentlich als Friedenswächter der Welt zählt.

Ich habe in erster Linie nicht an Amerika gedacht, als wir gedreht haben, sondern an die anderen Länder, wo Krieg herrscht und was diese jetzt durchmachen. Ich habe nur darüber nachgedacht, dass ich gerade im Krieg bin. Dann ist es egal, in welchem Land man ist.


Es fühlte sich alles wirklich an, nicht wahr?

 
Die Journalistin, mit dem ich mich am besten identifizieren konnte, als ich Dokumentationen in Vorbereitung auf diesen Film geschaut habe, war Maria Colvin mit ihrem Film „Under the wire“. Dieser Film hat zu mir, als eine Person, die gern wie Maria Colvin sein möchte, gesprochen. Sie war die größte Inspiration für mich.

 
Ich glaube Lee, so habe ich es aus dem Trailer erfahren, war bereits in vielen Ländern und es ist grundsätzlich eine Message, die lautet „Tut das nicht“ – eine Warnung. Und hier sind sie und tun es.

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Ja, ich glaube, das ist Krieg im Allgemeinen. Es ist immer wieder das Gleiche. Und ich denke, dass dieser Film, als Kriegsfilm eine Warnung ist.

 
Ich denke die schockierendste Szene, ist die, wo gefragt wird, welche Art von Amerikaner man ist. Das ist eine wirklich schockierende Szene, die brillant gespielt wurde, von jemandem, den Sie sehr gut kennen.

 
Ja, der Vater meiner Kinder. Der furchteinflößendste Mann im ganzen Film.

 
Nur aus Interesse, war diese Szene eine der schwierigsten zu filmenden Szenen?

 
Nicht für mich, denn wir hatten nicht viel Interaktion. Aber für die anderen Schauspielenden... Als wir das Set zum ersten Mal sahen, war es sehr intensiv und man konnte spüren, was allen Charakteren geschehen wird. Aber dadurch, dass ich nicht attackiert werde, so wie die anderen Charaktere in der Szene, hatte ich die Chance Jesse zuzuschauen und nicht beängstigt zu sein. Alex hat uns die Kameras 365 Grad um uns gestellt, so war es wieder wie ein Spiel und wir waren alle gemeinsam mittendrinnen. Es hatte nicht jeder sein Close-up, sondern die Kamera konnte alles einfangen, so echt wie möglich und alle sind involviert.

Foto:
©Verleih

Info:
Besetzung
Präsident.    Nick Offerman 
Lee.  Kirsten Dunst
Joel.   Wagner Moura 
Dave.    Jefferson White 
Tony.   Nelson Lee 
Bohai.   Evan Lai
Jessie.    Cailee Spaeny
Sammy  Stephen McKinley Henderson
 
Stab
Regie Drehbuch Alwex Garland
  
Abdruck aus dem Presseheft