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Kategorie: Bücher
krieg kindLesung & Gespräch mit Susanne Fritz am 26, März im Brecht-Haus Berln

Roswitha Cousin

Berlin (Weltexpresso) - In ihrem Buch Wie kommt der Krieg ins Kind (Wallstein Verlag 2018/btb 2019) erzählt Susanne Fritz die Geschichte ihrer Mutter. Als vierzehnjährige Deutsche aus Schwersenz/Swarzędz bei Posen/Poznań wird ihre Mutter im April 1945 verhaftet und ins Arbeitslager Potulitz/Potulice abgeführt – in ein ehemaliges „Arbeits- und Ostjugendverwahrlager“ unter SS-Kommando, das ab Januar 1945 zunächst in sowjetische, dann in polnische Hand gerät.

Die Mutter verbringt viermal ihren Geburtstag im Lager – und wird später gegenüber ihren Kindern immer wieder ausrufen: „Es ist ein Wunder, dass es euch gibt.“ Fritz stellt sich in ihrem Nachwort die Frage: „Spielte ich damit nicht womöglich ‚Beweise‘ für die von Polen an einer unschuldigen Deutschen begangenen Grausamkeiten in die falschen Hände?“

Der Satz ihrer Mutter „Das Unrecht geschah mir zu Recht“ weist der Autorin die Richtung: „Ja, reden wir von Unrecht. Und reden wir davon, durch wen es in die Welt kam, wie es zum System erhoben und ausgebaut wurde und welche Prinzipien ihm zugrunde lagen. Reden wir über Nationalismus und Ungleichheit, über Ausgrenzung, Verachtung, Sklaverei, über Listen, Hetze und Hass. Nichts davon ist aus der Welt. Nichts davon geht nur eine Seite etwas an. Nichts davon erhebt uns über den anderen.“

Lesung mit Susanne Fritz
Samstag, 26.3.2022 • 17.00 Uhr
Literaturforum im Brecht-Haus Berlin
Chausseestraße 125
10115 Berlin-Mitte
Eintritt: 5 €/erm. 3 €

Begrüßung: MinDir i. R. Winfried Smaczny, Vorstandsvorsitzender, Deutsches Kulturforum östliches Europa
Moderation: Dr. Ingeborg Szöllösi, Deutsches Kulturforum östliches Europa

Fotos:
Collage DKF, Foto Autorin: © Elzbieta Lempp


Info:
Wir bitten alle Interessierten, Tickets beim Literaturforum im Brecht-Haus zu erwerben.
Bitte beachten Sie bei Ihrem Besuch die aktuellen Corona-Regeln.
Wer von zu Hause aus dabei sein möchte, kann unsere Veranstaltung über den Livestream des Literaturforums verfolgen.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite.