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Kategorie: Heimspiel

Der 1. FRAUEN-FUSSBALL-CLUB FRANKFURT E. V. spricht, Teil 2

 

Claudia Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Sagen wir es laut und deutlich: Der Männer-Fußball ist ganz schön arrogant. Wir wir das meinen? Hier einfach die Tatsache, daß die Vereine und ihre Öffentlichkeitsarbeiter nur das Nötigste nach draußen geben und erwarten, daß die Journalisten alles selbst eruieren, weshalb dann vieles im Konkurrenzkampf der Medien als Sensation verkauft wird. Der 1. FFC macht das anderes. Er gibt den Journalisten ein viellseitiges Papier an die Hand.

 

Nun ist eine offizielle Verlautbarung des Vereins, über den man schreiben will, natürlich auch eine zweischneidige Sache. Denn natürlich ist jedes Wort und jede Einschätzung auch eine Interessenvertretung des jeweiligen Fußballclubs. Wir fänden die Veröffentlichung von solchen Informationen nur schlimm, wenn einerseits Journalisten dies als ihre eigene Meinung abschreiben täten und wenn andererseits nicht zum Ausdruck kommt, wer hier schreibt und eine Meinung äußert. Da wir zudem die außerordentlich langen Ausführungen des 1. FFC mit sehr großem Interesse gelesen haben, nehmen wir an, unseren Lesern geht es auch so, weshalb wir im Folgenden – gekürzt – aus dem Presse-Info berichten, bzw. zitieren.

 

Der Verein schätzt die Frauen-Bundesliga und den sportlichen Wettbewerb als immer stärker ein. „Fünf Wochen nach dem packenden Finale der Frauen-Europameisterschaft in Schweden startet die Bundesliga in die mit Spannung erwartete Saison 2013/14. Selten war die Ausgangslage vor einer Spielzeit so offen wie in diesem Jahr, schließlich sind der Kreis der Titelfavoriten und der Kampf um die Champions-League-Plätze groß wie nie: Als amtierender Triple-Gewinner ist der VfL Wolfsburg in dieser Saison der Gejagte – der 1. FFC Frankfurt, dem dieses Dreifach-Kunststück bereits zwei Mal gelang, will die Rolle des erfolgreichen Jägers ausfüllen. Aber auch Turbine Potsdam und Bayern München gehen mit großen Ambitionen ins Rennen.Hinzu kommen die immer stärker werdenden Teams aus dem bisherigen Mittelfeld sowie ambitionierte Aufsteiger, die sich in der Liga etablieren wollen.“

 

Das klingt anders als früher und ist es auch. Der 1. FFC hat sich von seinen hochfliegenden Plänen, die für viele zu selbstsicher, eben auch arrogant klangen, verabschiedet. Dabei machte der Ton die Musik. Wäre nämlich das Ergebnis der Spiele so gewesen, wie prognostiziert, dann hätte sich kein Mensch darüber aufgeregt. Die Sprechweise der Münchener Bayern zeigt doch, wie selbstgewiß dort formuliert wird, was sich der Verein aber leisten kann, weil er beispielsweise in der letzten Saison den sogenannten Triple machte: neben dem Pokal und der Deutschen Meisterschaft auch noch den Sieg in der europäischen Champions-League. Die Frankfurter dagegen konnten ihre eigenen Ziele nicht erreichen, sahen immer wieder gar nicht gut aus, was dann angesichts der vorherigen Euphorie in Wörtern schnell die Leistungen als noch schlechter als sie waren brandmarkte und sogar fast Schadenfreude formuliert wurde.

 

Der 1. FFC schätzt die internationale-nationale Lage richtig ein: „Der insgesamt achte EM-Triumph der Nationalmannschaft in Schweden hat den Frauenfußball mit noch größerer Wahrnehmung in den medialen Blickpunkt gerückt: Zwischen acht und neun Millionen TV-Zuschauer verfolgten das hochklassige Halbfinale gegen die Gastgeberinnen und das ebenso spannende Finale gegen Norwegen. Künftig beschränken sich die Live-Übertragungen vom Frauenfußball nicht nur auf die großen Turniere, Champions-League-Spiele, Bundesliga-Highlights oder das Internet: Der Sportsender Eurosport

wird ab dieser Saison an jedem Spieltag das jeweilige Topspiel live übertragen. Somit ist die stärkste Frauenfußball-Liga der Welt mehr denn je in der Öffentlichkeit präsent. Der Vertrag mit Eurosport umfasst auch die Ausstrahlung der Bundesliga im asiatisch-pazifischen Raum, was der Liga insbesondere in Japan, dem Land des amtierenden Weltmeisters, einen größeren Bekanntheitsgrad verleihen wird.

 

Der 1. FFC Frankfurt, der weiterhin die „ewige Tabelle“ in der Bundesliga anführt, will sich

einmal mehr dem immer stärker werdenden Wettbewerb stellen. Mit einem in verschiedenen Teilen veränderten Kader sehen sich Vorstand, Management und Sportliche Leitung, trotz der langfristigen Verletzungen der Leistungsträgerinnen Kim Kulig (Kreuzbandriss), Babett Peter (Kahnbeinbruch) und Svenja Huth (Kreuzbandriss), gut gerüstet für die sportlichen Herausforderungen. Sowohl in der Meisterschaft als auch im DFB-Pokal will man im Kampf um die Titelvergabe eingreifen und sich nach zweijähriger Abstinenz wieder für die Champions League qualifizieren.

 

Auch in Sachen Infrastruktur geht der 1. FFC Frankfurt zusammen mit der Stadt Frankfurt am Main und mit der Unterstützung durch das Land Hessen den nächsten Schritt: Die erste Umbauphase im Stadion am Brentanobad ist deutlich sichtbar. Der Spielbetrieb wird während der gesamten Sanierung gewährleistet sein, auch wenn das Fassungsvermögen auf ca. 3.000 Zuschauer und die Parkplatzkapazität auf dem Stadiongelände eingeschränkt sein werden.

 

Der Liga-Startschuss für den 1. FFC Frankfurt fällt am Sonntag, dem 8. September 2013,

14 Uhr, mit einem Auswärtsspiel beim SC Freiburg. Eine Woche später, am 15. September

2013, 11 Uhr, empfängt der Vorjahres-Dritte zum Heimspiel-Auftakt die SGS Essen. Freuen dürfen sich die Frauenfußball-Fans in ganz Deutschland auch schon auf die FFC-Heimspiele gegen Bayer Leverkusen (5. Oktober 2013, 13 Uhr) und den FC Bayern München (12. Oktober 2013, 12.30 Uhr), die beide genauso live auf Eurosport zu sehen sein werden wie das Eröffnungsspiel der 16. Saison seit Einführung der eingleisigen Frauen-Bundesliga zwischen Titelverteidiger VfL Wolfsburg und dem FC Bayern München am 7. September, 13 Uhr.

 

 

Um gute Voraussetzungen für das Erreichen der sportlichen Ziele zu schaffen, haben Manager Siegfried Dietrich und FFC-Vorsitzender Bodo Adler frühzeitig mit den Saisonplanungen begonnen. Zentraler Punkt war dabei zunächst die Verpflichtung eines neuen Cheftrainers. In Colin Bell konnte der 1. FFC Frankfurt einen erfahrenen Coach gewinnen, der nach vielen interessanten Stationen im Männerbereich zuletzt den SC 07 Bad Neuenahr erfolgreich betreute und darüber hinaus das Training der dort ansässigen DFB-Eliteschule leitete. Über seine Tätigkeit als Cheftrainer der ersten Mannschaft hinaus trägt Colin Bell beim 1. FFC Frankfurt auch die Verantwortung für die sportliche Orientierung des Gesamtvereins.

 

Co-Trainer bleibt Kai Rennich, der genauso hauptberuflich für den 1. FFC Frankfurt arbeitet wie Torwarttrainer André Wachter. Neuer Athletiktrainer ist Alvaro Molinos.

Nachdem zum Ende der letzten Saison mit Nadine Angerer und Sandra Smisek zwei

außerordentlich verdiente Spielerinnen verabschiedet wurden, Desirée Schumann zur neuen Nummer eins im FFC-Tor avancierte und auch sehr talentierte Nachwuchsspielerinnen wie Stefanie Peil und Miriam Hanemann in das Bundesligateam berufen wurden, konnte der FFC-Kader mit namhaften und erfahrenen Spielerinnen verstärkt werden.

 

Zu den neuen Gesichtern am Brentanobad zählt eine der erfolgreichsten Torschützinnen der vergangenen Jahre: Nach neun Spielzeiten und 97 Bundesliga-Toren im Trikot des SC 07 Bad Neuenahr stellt sich Celia Sasic, Deutschlands „Fußballerin des Jahres 2012“, nun der Herausforderung, auch auf Vereinsebene Titel zu gewinnen und baldmöglichst international zu spielen. Die japanische Weltmeisterin und Olympia-Zweite Asuna Tanaka (INAC Kobe Leonessa) empfiehlt sich ebenso mit großer internationaler Erfahrung für ihr Engagement beim 1. FFC Frankfurt wie die mexikanische Auswahlspielerin Alina Garciamendez (Stanford Cardinal). Peggy Kuznik (VfL Wolfsburg/Bad Neuenahr), die als ausgewiesene Defensivspezialistin gilt, verstärkt die Abwehr des dreifachen UEFA-Cup-Siegers. Anke Preuß (TSG 1899 Hoffenheim) und Anne-Kathrine Kremer (FFC II) komplettieren das Torfrauen-Quartett.“

 

Der Verein benennt dann seine vielen Partner und auch Sponsoren. Und er hat wirklich viele und auch potente. Das ist ein gutes Zeichen, denn es zeigt, daß Frauenfußball längst zu einer Größe geworden ist, wo man frühzeitig dazugehören will. Neben der Commerzbank, die seit vielen Jahren ein Hauptsponsor ist und auf dem Trikot der Spielerinnen mit seinem gelben Logo – wie eine Triangel – auf der Brust thront, kommt nun das Logo der Allianz, seit 2012 offizieller Versicherungspartner, auf den Ärmeln der FFC-Trikots hinzu.

 

 

STIMMEN

 

Cheftrainer Colin Bell: „Nach einer intensiven Vorbereitung freuen wir uns jetzt auf die erste Standortbestimmung, die uns am kommenden Sonntag im Auswärtsspiel gegen den

SC Freiburg erwartet. Trotz unserer momentan angespannten Kadersituation gehen wir diese anspruchsvolle Aufgabe mit Optimismus und Zuversicht sowie dem Ziel, drei Punkte

einzufahren, an. Schließlich verfügen wir über einen hervorragend besetzten Kader mit vielen Nationalspielerinnen und eine professionelle Infrastruktur, so dass es unser Anspruch ist, sowohl in der Bundesliga als auch im DFB-Pokal um Titel mitzuspielen. Doch die Spitze ist in den letzten Jahren breiter geworden: Der Triple-Sieger VfL Wolfsburg, Turbine Potsdam und Bayern München werden uns auch in dieser Saison das Leben schwer machen. Zudem gewinnen die anderen Mannschaften weiter an Qualität, so dass die Liga insgesamt so ausgeglichen wie nie sein wird.

 

Oft wurde ich in den letzten Wochen gefragt, ob ich angesichts der starken Konkurrenz und der eigenen Zielsetzung Erfolgsdruck verspüre. Die Antwort lautete stets: Nein. Was kann es Schöneres geben, als sein Hobby zum Beruf zu machen und dann auch noch um Titel zu spielen? Ich freue mich auf jede Trainingseinheit und jedes Spiel, weil mir der Fußball Spaß macht und viel bedeutet. Diese positive Grundeinstellung vermittele ich meiner Mannschaft. Mit der Saisonvorbereitung bin ich trotz des leider durch

Verletzungen minimierten Kaders zufrieden. Die Spielerinnen ziehen sehr gut mit und

hinterfragen Trainingsinhalte, von denen einige sicherlich neu für sie sind. Sie wollen wissen, warum wir etwas machen und nehmen es nicht einfach hin.

 

Dieses Interesse, diese Bereitschaft, sich immer weiter zu verbessern, sind wichtige Erfolgsfaktoren. Wichtig ist mir auch, dass wir gerne miteinander arbeiten und abseits des Platzes eine Einheit bilden. Das ,Teambuilding’, im Trainingslager neben der taktischen Arbeit ein Schwerpunkt, wird nicht mit Beginn der Saison abgeschlossen sein. Wir werden auch weiterhin gemeinsame Aktionen durchführen, die den Teamgeist fördern. Nur als verschworene Einheit werden wir erfolgreich sein, die verletzungsbedingten Ausfälle kompensieren und den 1. FFC Frankfurt dahin zurückbringen, wo er hingehört: An die Spitze des deutschen Frauenfußballs.“

 

 

Manager und Investor Siegfried Dietrich: „Nach dem großartigen EM-Sieg in Schweden sind wir alle heiß darauf, dass es auch in der Frauen-Bundesliga endlich wieder losgeht. Der achte Europameistertitel hat den Frauenfußball in Deutschland weiter nachhaltig etabliert und die Gesichter der Nationalmannschaft werden die gewachsene Aufmerksamkeit in die Heimatvereine und damit in die Bundesliga übertragen. Das trifft auf den 1. FFC Frankfurt mit acht Europameisterinnen besonders zu! Nicht zuletzt auch der deutlich gewachsene Wettbewerb um den Meistertitel und die Champions-League-Plätze macht die stärkste Frauenfußballliga der Welt für Zuschauer, Sponsoren und Medien interessanter und mit der nun regelmäßigen Live-Übertragung von Top-Spielen auf Eurosport beginnt für die Frauen-Bundesliga ein neues mediales Zeitalter!

 

 

Ich erwarte eine außerordentlich spannende Saison, in der zumindest vier Teams um die Plätze in der europäischen Königsklasse kämpfen. Wolfsburg ist als Triple-Sieger der Gejagte und wir werden mit den Wölfinnen, Potsdam und München das Quartett der Titelaspiranten bilden. Wir wollen am Ende der Saison im Meisterschaftskampf soweit wie möglich vorne dabei sein und werden auch alles dafür tun, um uns für das DFB-Pokalendspiel zu qualifizieren. Bodo Adler und ich haben großes Vertrauen, dass unser neuer Trainer Colin Bell unsere Mannschaft step by step in die richtige Richtung führt und dass unser Team mit aller Kraft die sportlichen Ziele unseres FFC’s verfolgt.

 

Dass wir beim 1. FFC Frankfurt den Profibereich aber auch die Nachwuchsaktivitäten auf hohem Niveau weiterentwickeln können, haben wir neben den vielen ehrenamtlich Tätigen vor allem unseren sehr engagierten Sponsoren zu verdanken. So spielen ab dieser Saison alle Frauen- und Mädchenmannschaften in Commerzbank-Trikots und ein nicht unbedeutender Teil des Gesamtbudgets wird für die Jugendarbeit investiert.“

 

 

Klaus-Peter Müller, Aufsichtsratsvorsitzender der Commerzbank AG: „Bereits im neunten aufeinanderfolgenden Jahr unterstreicht die Commerzbank mit dem Sponsoring des 1. FFC Frankfurt ihr Engagement im Frauenfußball und ihr Bekenntnis zur Sportstadt Frankfurt. Wir freuen uns auf die neue Spielzeit: Mit dem erneuten Gewinn des EM-Titels starten die beteiligten Spielerinnen des 1. FFC mit zusätzlichem Rückenwind in die Saison. Außerdem verstärkt – neben Nationalspielerin Celia Sasic – mit Colin Bell eine starke Trainerpersönlichkeit den 1. FFC Frankfurt. Wir wünschen vor allem auch den

Nachwuchsspielerinnen, dass einige von ihnen unter Colin Bell den Sprung zu den Profis

schaffen. Ich bin davon überzeugt, dass sich die Mannschaft den Herausforderungen der

Saison gestärkt stellen kann. Die Commerzbank wünscht dem Team und den Fans eine

erfolgreiche Spielzeit."

 

Foto: A2Bildagentur

Der neue Trainer Colin Bell und die 'alte' Spielerin Kerstin Garefrekes