LIGHTYEAR

Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 16. Juni 2022, Teil

Margarete Frühling

München (Weltexpresso) - Der junge Space Ranger Buzz Lightyear ist der Pilot eines Forschungsschiffes, das nach einer erfolgreichen Mission mit einer großen Mannschaft von Wissenschaftlern und Technikern auf dem Weg zurück zur Erde ist. 4,2 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt zeigt der Sensor der Besatzung - die sich eigentlich im Kryoschlaf befindet - an, dass sie an einem unbekannten Planeten vorbei kommen, der über große Vorkommen von Mineralien verfügen könnte. Buzz entscheidet sich, den Planeten namens T'Kani Prime anzusteuern.

Doch es zeigt sich, das T'Kani Prime ein sumpfiger Planet voller aggressiver Schlingpflanzen und riesiger Käfer ist. Zusammen mit Kommandantin Alisha Hawthorne entscheidet Buzz den Planeten schnellstens wieder zu verlassen. Dummerweise endet der panische Versuch mit einer Bruchlandung, bei dem auch noch die Energiezelle des Raumschiffes zerstört wird. Somit sitzt die gesamte Besatzung auf dem unwirtlichen Planeten fest.

Da sich Buzz für den Crash verantwortlich fühlt, fühlt er sich als Space-Ranger dafür zuständig, die Menschen vom Planeten weg und zur Erde zurück zu bekommen. Die Wissenschaftler versuchen einen Hyper-Geschwindigkeitskristall zu entwickeln, der dann von Buzz getestet wird. Doch keiner der Testläufe führt zum erhofften Ergebnis.

Während Buzz für seine Testflüge nur etwa vier Minuten braucht, um die neueste Mischung vom Hyperspeed-Treibstoff auszuprobieren, vergehen auf T'Kani Prime etwa vier Jahre, so dass Buzz zwar immer jung bleibt, Alisha und die restliche Besatzung des Raumschiffes aber beginnen, sich auf dem Planeten häuslich einzurichten und Familien zu gründen.

Alisha schenkt Buzz einen intelligenten Roboter in Form einer Katze namens Sox, der im Laufe der Jahre zu Buzz bestem Freund wird, denn während Buzz fest entschlossen ist, seine Mission abzuschließen, werden Alisha und die anderen Crewmitglieder älter und sterben während der vielen erfolglosen Versuche. Doch Buzz Lightyears Motto, das er vor vielen Jahren zusammen Alisha entwickelt hat, lautet nach wie vor: Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter!

Als nach vielen Jahren Buzz und Sox endlich die richtige Mischung für den Hyper-Antrieb gefunden haben, und die beiden von dem erfolgreichen Flug zurückgekommen sind, hat sich die Welt auf T'Kani Prime verändert, denn da steht ein fremdartiges Raumschiff voller Roboter am Himmel, mit denen Imperator Zurg die Kolonie bedroht.

Buzz ist gezwungen zusammen mit drei nicht gerade hervorragend ausgebildeten Rekruten - darunter Alishas Enkelin Izzy, die davon träumt ein erfolgreicher Space Ranger zu werden - und seiner Roboter-Katze sich den Eindringlingen zu stellen. Werden es Buzz und seine Mitstreiter es schaffen, die Angreifer in die Flucht zu schlagen und wird Buzz jemals wieder zur Erde zurückzukehren?


"Lightyear" ist ein Prequel zum ersten "Toy Story" Film von 1995. Der Animationsfilm beginnt damit, dass erklärt wird, dass Andy, der erste Besitzer der Spielzeuge, sich zum Geburtstag den modernen Space-Ranger Buzz Lightyear als Spielzeug wünscht, weil er ihn als Held in einem Science Fiction Film gesehen hat.

Allerdings treten aus dem Toy Story Universum außer Buzz Lightyear und dem beliebten Spruch Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter! nur noch seine Nemesis Imperator Zurg auf. Es ist also nicht notwendig, die vier "Toy Story" Filme (1995, 1999, 2010 und 2019) gesehen zu haben - auch wenn Buzz darin immer einer der Hauptcharaktere ist.

Beim hier besprochenen Film führte Angus MacLane Regie, der auch zusammen mit Jason Headley das Drehbuch verfasst hat. Angus MacLanes Idee war, dass es doch spannend sein müsste, zu erfahren, wie ein Science Fiction Film ausgesehen haben muss, der Merchandise-Figuren hervorbringt, von denen ein kleiner Junge wie Andy so davon begeistert ist, dass er sie sich zum Geburtstag wünscht.

Buzz Lightyear wird in der Originalfassung dieses Mal nicht von Tim Allen gesprochen, sondern von dem als Captain America bekannten Chris Evans - sinnvollerweise von einem jüngeren Schauspieler, denn Buzz soll ja zu Beginn seiner Abenteuer noch sehr jung sein. In der deutschen Synchronisation leiht Tom Wlaschiha Buzz ebenso überzeugend seine Stimme.

Die Story ist so angelegt, dass die mit Buzz gestrandeten Techniker und Wissenschaftler sich schnell auf dem neuen Planeten eingerichtet haben und dort Familien gründen - wie auch Kommandantin Alisha Hawthorne mit ihrer Partnerin, auch wenn sie weiterhin Buzz Bemühungen, um einen funktionierenden Brennstoff unterstützen. Lightyear dagegen kann sich nicht vergeben, dass er das Raumschiff hat abstürzen lassen. Er will unbedingt seine Mission beenden und die Gestrandeten koste es was es wolle auf die Erde zurück bringen. Dadurch wird er einsam, will aber in klassischer Heldenmanier auch keine Hilfe annehmen.

In den ersten Jahren und bei den ersten Versuchen ist er nicht einmal bereit, die Roboter-Katze Sox auf seine Flüge mitzunehmen, obwohl Alisha sie ihm geschenkt hat, um ihm emotionalen Beistand zu liefern.

Es dauert recht lange, bis er begreift, dass das Tierchen nicht nur durch Cleverness und Schlagfertigkeit punktet, sondern dass auch seine Fähigkeiten recht nützlich sind, denn letztendlich findet Sox die richtige Zusammensetzung des Treibstoffs. Der Roboter-Kater ist ganz sicher mit seinen Fähigkeiten, Handlungen und Kommentaren ein Highlight des Films. Vermutlich werden Kinder ihn als Spielzeug genauso lieben wie Andy es mit der Spielzeugfigur von Buzz Lightyear getan hat.

Erst als Buzz gelernt hat, dass er nicht alles alleine machen muss, ist er nicht nur bereit auf seine Katze zu hören, sondern er wird auch mit drei Leuten zusammenarbeiten, mit denen er versuchen kann, die Alien-Invasion zu bekämpfen und damit den Planeten, der ihn jahrelang nicht interessiert hat, zu retten.

Das hilfreiche Junior-Zap-Patrol Trio besteht aus Izzy Hawthorne, Mo Morrison und Darby Steel, die in der englischen Originalfassung von Keke Palmer, Taika Waititi und Dale Soules gesprochen werden. Dabei ist der Humor vor allem dem neuseeländischen Regisseur und Schauspieler Taika Waititi zuzuschreiben, der den etwas schusseligen Mo ausgesprochen trocken und albern rüber bringt, denn er ist für die Running Gags und die Slapstick-Missgeschicke verantwortlich. James Brolin spricht den geheimnisvollen Bösewicht Zurg, der es letztendlich auf Buzz abgesehen hat und mit dem der Spielzeug Buzz Lightyear auch in "Toy Story 2" wieder aufeinander triff.

Es ist ein Science Fiction Film entstanden, der nicht nur im Großen und Ganzen ein für Kinder verständlicher, kindgerechter Animationsfilm ist, sondern der auch Erwachse anspricht. Dabei mögen das All, Astronauten, Roboter für die Kinder spannend sein, das Thema Zeitreisen ist sicher etwas für die Erwachsenen, die sich möglicherweise auch an den Anspielungen auf die früheren "Toy Story" Filme freuen.

Insgesamt ist "Lightyear" zwar nicht einer der besten Pixar-Filme, aber der Animationsfilm ist ein gelungenes Weltraumabenteuer, bei dem die sympathischen Charaktere und der Humor positiv hervorstechen. Dabei sind vor allem die beiden Hauptcharaktere Buzz Lightyear und Sox zu nennen, denn sie haben eine tolle Chemie miteinander und sorgen nebenbei auch für einige Lacher. "Lightyear" ist ein kindgerechter Science-Fiction Animationsfilm voller Action und Spannung aber auch mit humorvollen und liebevollen Momenten, der für die ganze Familie unbedingt sehenswert ist.

Foto 1: Buzz Lightyear und Sox © Walt Disney Studios Motion Pictures.
Foto 2: Buzz Lightyear und Alicia Hawthorne © Walt Disney Studios Motion Pictures.
Foto 3: v.l.n.r.: Izzy Hawthorne, Sox, Maurice "Mo" Morrison, Darby Steel, Buzz Lightyear © Walt Disney Studios Motion Pictures.

Info:
Lightyear (USA 2022)
Originaltitel: Lightyear
Genre: Animation, Science-Fiction, Abenteuer, Action, Spin Off
Filmlänge: ca. 100 Minuten
Regie: Angus MacLane
Drehbuch: Jason Headley, Angus MacLane
Englische Sprecher: Chris Evans, Uzo Aduba, Peter Sohn, Keke Palmer, Dale Soules, Taika Waititi, James Brolin, Efren Ramirez, Isiah Whitlock Jr. u.a.
Deutsche Sprecher: Tom Wlaschiha, Aminata Belli u.a.
Verleih: Walt Disney Studios Motion Pictures, Germany
FSK: ab 0 Jahren
Kinostart: 16.06.2022