Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 4. Dezember 2025, Teil 1Redaktion
Berlin (Weltexpresso) - 1982. In einer Bar am Rande einer verlassenen Bergbaustadt in der nordchilenischen Wüste wird Lidia (12) von Flamingo (32) und dessen queerer Familie aufgezogen. Flamingo beschützt sie, versorgt sie und bereitet sie aufs Leben vor. Lidia liebt Flamingo wie eine Mutter. Das einzig Beunruhigende: Flamingo leidet unter einer schweren Krankheit, die ihm zunehmend die Energie raubt.
Eines Tages geht Lidia mit Flamingo, Mama Boa (57) und den anderen aus der Bar zur Lagune des Ortes. Dort treffen sie auf ein paar Jungs. Lidia kennt sie, sie wird regelmäßig von ihnen belästigt. Flamingo will den Jungs eine Lektion erteilen und zwingt einen von ihnen, ihm tief in die Augen zu schauen. Allein dieser Blick versetzt die Jungs in Angst und Schrecken – als ob etwas Gefährliches in Flamingos Augen läge.
Am Abend kehren alle in die Bar zurück, um bei einem Schönheitswettbewerb die beste Dragqueen zu küren. Doch als Flamingo an die Reihe kommt, betritt Yovani die Bar und wirft Flamingo vor, er habe ihn durch seinen Blick mit der Krankheit angesteckt. In seiner Rage zückt Yovani eine Pistole und greift Flamingo an, doch die Dragqueens verprügeln ihn und schmeißen ihn aus der Bar.
Später am Abend kehrt Yovani zurück und sucht die Wohnung von Flamingo und Lidia auf. Er scheint sich beruhigt zu haben und überredet , ihn nach draußen zu begleiten, um Lidia nicht zu stören. Gemeinsam ziehen sie zur Lagune. Allein in der Wohnung wird Lidia irgendwann durch aufgeregte Stimmen geweckt und schließt sich den anderen an, die zur Lagune eilen, wo angeblich jemand gefunden wurde. Kaum angekommen, entdecken sie mit Entsetzen Flamingos Leiche – die Augen aus ihren Höhlen gerissen.
Lidias Welt beginnt zu zerfallen. Sie will sich an Yovani rächen, von dem alle glauben, dass er Flamingo getötet hat. Doch als sie ihn in seinem Haus aufsucht, versteckt er sich vor ihr. Ein Nachbar erzählt Lidia, der Kranke sei in die Hauptstadt gebracht worden. Lidia irrt durch den Ort auf der Suche nach Antworten und erfährt von dem Mythos, demzufolge die queere Familie um Flamingo mittels eines geheimnisvollen Blicks in der Lage sein soll, die tödliche Krankheit auf Männer zu übertragen.
In der Zwischenzeit überfallen Minenarbeiter die Bar, überwältigen die queere Gemeinschaft und zwingen sie dazu, zum Schutz vor Ansteckung Augenbinden zu tragen. Doch Mama Boa freundet sich mit Clemente (64) an, dem Anführer der Bergarbeiter, und die Lage entspannt sich. Als Lidia auch Mama Boa nach dem Mythos ausfragt, säen Mama Boas Antworten in Lidia die erleichternde Erkenntnis, dass Flamingo nichts Böses getan haben kann.
Monate später heiraten Mama Boa und Clemente in einer symbolischen Zeremonie. Auf dem großen Fest erfährt Lidia, dass Yovani die Stadt nie verlassen hat und nun in seinem Haus im Sterben liegt. Sie beschließt, ihn mit Clementes Waffe aufzusuchen. Anders als in ihrer Fantasie kommt sie jedoch zu spät und trifft Yovanis trauernde Mutter aus der Hauptstadt. Lidia hilft ihr, den von dunklen Malen gezeichneten Toten zu waschen, und im Gegenzug offenbart ihr die Frau die Wahrheit über die Krankheit und ihren Ursprung, widerlegt den Mythos und verrät Lidia die traurige Tatsache: Es gibt keine Heilung.
Zwei Jahre später: Mama Boa und die anderen sind von der Krankheit schwer gezeichnet, die ganze Energie und Fröhlichkeit rund um die Bar sind verflogen. Lidia ist verzweifelt, und Mama Boa beschließt für sie das Beste: Lidia soll Clementes Tochter in die Hauptstadt begleiten – eine Reise in ein neues Leben.
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Info:
BESETZUNG
Lidia: Tamara Cortés
Flamingo: Matías Catalán
Boa: Paula Dinamarca
Yvoni: Pedro Muñoz
Clemente: Luis Tato Dubó
Julio: Vicente Caballero
u.v.a.
STAB
Regie, Drehbuch: Diego Céspedes
Bildgestaltung: Angello Faccini
Montage: Martial Salomon
Szenenbild: Oscar Ríos
Kostümbild: Pau Aulí
Abdruck aus dem Presseheft