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Kategorie: Kunst
Katalog 1Studioausstellung in der Kunststation

Hanswerner Kruse / Hannah Wölfel

Kleinsassen/Rhön (Weltexpresso) - Im Studio der Kunststation präsentiert Kurt-J. Feldmann in den nächsten sechs Wochen seinen Werkzyklus „Fluchtpunkte Perspektiven“.


Der 1941 in Fulda geborene Maler lebt und wirkt intensiv als Künstler, Lehrer und Professor in seiner Geburtsstadt und Schwarzerden. Darum war die Ausstellungseröffnung mit etwa 100 Personen auch so außerordentlich gut besucht. Die Vernissage musste deshalb im Café stattfinden. Mit dem leicht verjazzten „Hello Dolly“ stimmte Saxophonist Jo Lange die Gäste ein.

Im Studio sieht man Feldmanns Tuschebilder mit fein gezeichneten Kirchen, Häusern, kleinen Hütten und anderen Gebäuden, von denen strenge Linien ausgehen. Einerseits strukturieren sie so die Bilder, andererseits transformieren sie die Bauwerke und lösen die reine Abbildung auf. Manchmal wirken die Arbeiten dadurch streng angeordnet, regen dann jedoch – oft mit erkennbaren Figuren oder leichten Mustern in den geometrischen Gebilden – die Fantasien der Betrachter an. Eine eigenartige Spannung verfremdet also die eigentlich realistischen Arbeiten Feldmanns - sie changieren ins Traumhafte.

Mit seinen „Fluchtpunktlinien“, wie er sie nennt, schafft der Maler räumliche Tiefe, kann dadurch auch dreidimensionale Räume auf einer zweidimensionalen Fläche realistisch darstellen. 2024 wurde er dazu von einer Ausstellung in Frankfurt des Künstlers Lyonel Feininger (1871 – 1956) inspiriert – der ihn schon seit jeher beeindruckte. Daraus entstand in Feldmanns umfangreichem malerischen und zeichnerischen Oeuvre die neue, jetzt im Studio ausgestellte Werkgruppe. Sowohl durch die Erklärungen der Kuratorin Dr. Elisabeth Heil und des Künstlers selber wurde deutlich, dass diese Fluchtpunkte wohl ebenfalls Metaphern sind.

Katalog 2Denn Feldmann gestaltet Bauwerke in der Fuldaer Region und der Rhön, die ihm viel bedeuten. Es sind Fluchtpunkte im Sinne von Ruhe- und Begegnungsorten in Kirchen, Bibliotheken, Museen oder Galerien. Dazu gehört natürlich auch seine Fuldaer Lieblingskneipe, wie die Ehefrau mal humorvoll anmerkte.


Konkret sagt er über die Bilder vom Schlossparktheater, das ihn schon früh begeisterte: „Aus dem Theatergebäude laufen alle nach oben strebenden Linien und Strahlen perspektivisch zusammen. Auf diesen Linien transportiere ich Gedanken, Erinnerungen, Assoziationen, Träume, Perspektiven..., die mir während der Schaffensphase einfallen.“

So bleibt es nicht bei (verfremdeten) Wiedergaben der Gebäude, sondern diese Bauten werden bildhafte Erzählungen entlang der Fluchtpunktlinien. „Diese Fluchtpunktperspektive hilft mir dabei, immer wieder neue Blickwinkel zu sehen und Entwicklungen zu erkennen“, meinte der Künstler in seinem Statement während der Vernissage. Diese guten Erinnerungen und immer wieder neue Perspektiven wünschte er ebenfalls den Besucherinnen und Besuchern der Eröffnung.

Alle ausgestellten sowie zahlreiche in Mappen eingeordnete Arbeiten können von den Besucherinnen und Besuchern erworben werden.


Fotos:
Hanswerner Kruse

Info:
„Fluchtpunkte Perspektiven“ noch bis zum 25. Mai 2025, die drei bereits länger laufenden Frühjahrsausstellungen noch bis zum 1. Juni 2025
Öffnungszeiten der Kunststation Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 13 - 18 Uhr
www.kunststation-kleinsassen.de