Dreiteilige Reportagereihe ab Freitag, 20. Juni im ZDF, Teil 1
Karin Schiefer
Mainz (Weltexpresso) - Die dreiteilige "37°Leben"-Reihe begleitet junge Menschen auf der "Suche nach dem Spirit" – auf ihrer individuellen Reise zu ihrem Inneren. Die Protagonistinnen und Protagonisten suchen Sinn und Erfüllung im Schamanismus, Life-Coaching und beim Tarot. Dr. Leon Windscheid gibt zu den Themen Hinweise aus psychologischer Sicht.
1. Schamanismus
Naturspiritualität, Psychologie und Rituale: Schamanische Praktiken dienen als Weg zur Selbsterkenntnis und spiritueller Erfüllung, für manche sind sie sogar eine Art moderne Therapie.
Rika (34) ist schamanische Praktikerin. Sie zieht von Münster nach Portugal, um dort ihr Therapieangebot zu etablieren. Gelingt ihr das? Auf der schwierigen Suche nach innerer Befreiung entdeckt Alissa (34) die schamanische Therapie und ist überrascht von der Wirksamkeit.
Rika ist nach Ericeira ausgewandert, um in einer Community von Gleichgesinnten ihre naturspirituelle Arbeit für Interessierte anzubieten. Es ist auch ein Kampf um Anerkennung der schamanischen Praktiken und der Seriosität ihrer Ausübung. Alissa ist eher rational und an der Wissenschaft orientiert. Doch als sie sich von den vorgelebten Idealen ihrer Familie distanziert, entdeckt sie in München die schamanische Therapie und ist positiv überrascht, wie die Rituale und Praktiken ihr helfen, zu sich selbst zu finden.
Viele berichten, sich nach einer schamanischen Reise besser zu fühlen. Gibt es dafür Erklärungen, oder sind es eher Placeboeffekte? Psychologe Dr. Leon Windscheid geht in der "37°Leben"-Reportage, die Rika und Alissa begleitet, solchen Fragen nach und erörtert positive und kritische Punkte. Schamanismus ist kein geschützter Begriff, keine medizinische Methode. Die Kraft schamanischer Rituale und der naturspirituellen Energiearbeit liegt in der inneren Auseinandersetzung mit sich selbst und der Aufmerksamkeit für sich selbst. Deshalb braucht es ein Gespür für Nutzen, Wirksamkeit und Grenzen, eine gewisse Kompetenz, mit psychischen Krisen umzugehen: Was hilft und wo wird es riskant? Wo ist der Moment gelingender, tiefer Selbstverbindung, wo ist der Punkt, an dem jemand professionelle medizinische und psychologische Beratung und Hilfe suchen sollte?
2. Life-Coaching
Life-Coaching verspricht, die im eigenen Ich schlummernden Kräfte zu wecken und die Weichen neu zu stellen: im Job, in Beziehungen, beim Selbstbewusstsein. Life-Coaching verspricht Ergebnisse.
Michi (29) ist eine in Oxford studierte Primatologin. Ihr Life-Coaching verbindet Tierschutz und Umwelt. In Workshops versucht sie, Menschen dabei zu helfen, ihr wahres Ich zu leben und ihre Verbindung zur Natur zu entdecken.
Die "37°Leben"-Reportage begleitet zwei junge Frauen: Life-Coach Michi, die versucht, Menschen ihre Verbindung zur Natur klarzumachen und so innere Zwänge und Blockaden zu lösen. Und Maren (34), die auf der Suche nach etwas war, das ihr Halt gibt. Nach einem Umzug aufs Land fand sie sich statt in der erwarteten Idylle in der Isolation wieder. Sie gewann mit einem Life-Coach einen Überblick über ihre Situation.
Beide Frauen warnen davor, Life-Coaching mit Psychotherapie zu verwechseln. Diese Ansicht teilt auch der ZDF-Experte und Psychologe Dr. Leon Windscheid, der in der Sendung einordnet, wo die Grenzen von Life-Coaching sind und wann man besser psychotherapeutische Hilfe sucht.
Fotos:
Leon Windscheid
©ZDF/[F] Holger Pooten/[M] Vielfein
Rika mit einer Kundin bei ihrer schamanischen Therapiestunde
©ZDF und Alexander Triebel
Info:
"37°"-Reportagen im ZDF streamen
"37°Leben"-Reportagen im ZDF streamen
Ab Freitag, 20. Juni 2025, alle drei Teile im ZDF streamen
ZDF: Sonntag, 22., 29. Juni und 6. Juli 2025, jeweils 9.03 Uhr
Quelle: ZDF