Oberbürgermeister Josef unterstreicht Bedeutung für die StadtRedaktion
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Unter dem Motto „Pharmaindustrie Made in Germany – von der Apotheke der Welt zur Schlüsselindustrie des 21. Jahrhunderts“ fand am Donnerstag, 13. November, im Kaisersaal des Römers der diesjährige Frankfurter Industrieabend statt. Eingeladen hatten die Stadt Frankfurt am Main und die Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main. Rund 300 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft kamen zusammen, um die Bedeutung der Industrie für den Standort Frankfurt zu würdigen und Impulse für die Zukunft zu setzen.
Heidrun Irschik-Hadjieff, Vorsitzende der Geschäftsführung von Sanofi Deutschland, sprach über Zukunftsperspektiven der pharmazeutischen Industrie und die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung für Frankfurt am Mains.
Oberbürgermeister Josef: Industrie als unverzichtbare Säule der Stadt und Region
In seiner Eröffnungsrede betonte Oberbürgermeister Mike Josef, dass die Industrie in Frankfurt eine tragende Säule der städtischen Wirtschaft sei: „Frankfurt ist einer der traditionsreichsten Industriestandorte in Europa mit großer Expertise in chemischer und insbesondere pharmazeutischer Produktion. Die Industrie leistet einen herausragenden Beitrag zu Innovation, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit und prägt mit ihrer internationalen Vernetzung den Wirtschaftsstandort nachhaltig. Sie ist ein unverzichtbarer Teil unserer Stadt, begonnen bei tief in der Region verwurzelten Konzernen wie Sanofi bis hin zu jungen, wachstumsorientierten Unternehmen wie Vulcan Energy.“ Josef hob hervor, dass Frankfurt seine Industriepolitik aktiv weiterentwickele. Der Masterplan Industrie bilde den Leitfaden für die industriepolitische Entwicklung der Stadt. „Unser Ziel ist klar: Frankfurt als führenden Industriestandort in der Wissens- und Innovationsregion Rhein-Main nachhaltig zu stärken – mit verantwortungsbewussten Entscheidungen und verlässlichen Partnerschaften“, sagte der Oberbürgermeister. Er verwies zudem auf aktuelle Projekte wie das Industriestraßenprogramm, die Azubi-Wohnen-Studie und das Modellprojekt Fechenheim-Nord/Seckbach, das als nachhaltiges Gewerbegebiet bundesweite Aufmerksamkeit erfährt.
Stadträtin Wüst: Industriepolitik mit Verlässlichkeit und Offenheit für Neues
Stephanie Wüst, Dezernentin für Wirtschaft, Recht und Stadtmarketing, unterstrich in ihrem Beitrag die Bedeutung einer partnerschaftlichen Industriepolitik – auch auf kommunaler Ebene: „Wir verstehen Industriepolitik als Gemeinschaftsaufgabe. Frankfurt am Main ist ein Standort, an dem Hightech und Handwerk, Forschung und Produktion Hand in Hand gehen. Diese Vielfalt ist unsere Stärke – und sie macht uns widerstandsfähig in Zeiten des Wandels.“ Wüst verwies auf die erforderliche kontinuierliche Verbesserung der Rahmenbedingungen in Frankfurt am Main für die Industrie. „Wirtschaft, insbesondere Industrie, und Stadtentwicklung müssen miteinander gedacht werden. Nur wenn wir Raum für industrielle Entwicklung sichern und gleichzeitig Innovation ermöglichen, bleibt Frankfurt am Main zukunftsfähig. Wir stehen als Stadt in der Verantwortung, unseren Unternehmen Raum zum Wachsen zu geben, zuverlässig die Industriestraßen zu sanieren und auch kommunale Auflagen, die Wachstum hemmen, zu hinterfragen.“
IHK-Präsident Caspar: Politik sollte mehr Wirtschaft wagen
Ulrich Caspar, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, hob die zentrale Rolle der Industrie für Arbeitsplätze, Innovation und Wohlstand hervor: „Wir sind in einer Phase der schleichenden Deindustrialisierung in Deutschland – auch in Frankfurt. Das zu stoppen, sollte zur Priorität in der Politik werden. Denn die Industrie ist das Rückgrat unserer Wirtschaft. Damit Frankfurt auch Industriestadt bleibt, wären Bund, Land und Stadt gut beraten, die Rahmenbedingungen endlich investitionsfreundlicher auszugestalten: Wir brauchen Entlastungen bei Steuern und Stromkosten, schnellere Genehmigungen, weniger Reglementierung bei Umwelt und Klima sowie moderne Berufsschulen, bessere Industriestraßen und den Erhalt des Osthafens über 2050 hinaus. Zudem sollte die Stadt ausreichend Gewerbeflächen bereitstellen und Regelwerke wie die Freiraumsatzung so ausgestalten, dass industrielle Produktion nicht weiter erschwert wird.“ Caspar dankte dem Oberbürgermeister, der Wirtschaftsdezernentin und der Wirtschaftsförderung für die enge Zusammenarbeit und betonte die Wichtigkeit, dass die gesamte Politik die Bedürfnisse der Industrie bei ihren Entscheidungen im Blick habe: „Nur mit dieser Offenheit für Wirtschaft kann Frankfurt seine industrielle Stärke sichern und weiterentwickeln.“
Wirtschaftsförderer Grieb: Industrieabend macht Standort sichtbar
Bernhard Grieb, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt, moderierte den Abend und hob die Rolle seiner Institution als Schnittstelle zwischen Stadt, Unternehmen und Forschung hervor: „Die Industrie ist das Rückgrat unseres Wirtschaftsstandorts – sie steht für Wertschöpfung, Innovation und Arbeitsplätze. Mit dem Frankfurter Industrieabend machen wir sichtbar, was diesen Standort stark macht: die enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Stadt und Wissenschaft. Frankfurt am Main ist ein Ort, an dem Zukunft gestaltet wird – durch Menschen, die Verantwortung übernehmen und Ideen in die Praxis bringen. Unsere Aufgabe als Wirtschaftsförderung ist es, diese Dynamik zu unterstützen: Wir schaffen Räume, vernetzen Akteure und begleiten Projekte, die Industriepolitik erlebbar machen. Nur wenn wir gemeinsam handeln, kann Frankfurt am Main auch in der industriellen Transformation führend bleiben.“
Pharmaindustrie als Zukunftsbranche – Impuls von Sanofi Deutschland
Ein Höhepunkt des Abends war der Impulsvortrag von Heidrun Irschik-Hadjieff, Vorsitzende der Geschäftsführung von Sanofi Deutschland. Sie sprach über die Transformation der pharmazeutischen Industrie und den Beitrag Frankfurts als Produktionsstandort von Weltrang. Heidrun Irschik-Hadjieff hob in diesem Zusammenhang die geplante 1,3-Milliarden-Euro-Investition von Sanofi in ein neues Insulinwerk in Frankfurt am Main: „Sanofi setzt ein starkes Signal für langfristige Investitionen in Frankfurt am Main und für die Bedeutung hiesiger Produktion für die weltweite Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten.“
Der Frankfurter Industrieabend 2025 bot Raum für Gespräche und Netzwerken im historischen Kaisersaal des Römers. Beim anschließenden Buffet im Foyer nutzten Gäste aus Industrie, Forschung und Verwaltung die Gelegenheit, über aktuelle Herausforderungen und Chancen des Standorts zu diskutieren.
Foto:
Rund 300 Gäste kamen zum diesjährigen Frankfurter Industrieabend in den Kaisersaal des Frankfurter Römers
©Wirtschaftsförderung Frankfurt, Jürgen Mai,