Ungewöhnliche Dreier-PressekonferenzJacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Das Ungewöhnliche an der Pressekonferenz, die Israels Premierminister Naftali Bennett unter Zuzug von Außenminister Yair Lapid und Finanzminister Avigdor Lieberman am Samstagabend in Jerusalem einberufen hatte, war in erster Linie der Zeitpunkt. Nach dem Ausgang des Sabbats wurden Volk, Parlament und Regierung bisher für gewöhnlich nur zu militärischen oder politischen Ausnahmeerscheinungen einberufen. Diese aber fehlten am vegangenen Samstabend fast gänzlich.
Im Mittelpunkt stand das Abfeiern des Trios der zwei Tage zuvor über die Bühne gebrachten Verabschiedung des Staatshaushaltes, was nach Bennetts Ansicht «wirtschaftliche und politische Stabilität» sowie das Überleben der Regierung über die ganze Dauer garantieren würde. Bennett zog es jedoch vor, die Allgemeinheit und wohl auch seine Kollegen von seinem festen Entschluß zu überzeugen, im September 2023 planmässig die Rotation spielen zu lassen, und Yair Lapid («Meinem Freund und Kollegen») das Amt des Regierungschefs zu übergeben.
Nun, Rotationsabkommen hat es in der israelischen Führungsspitze schon mehrfach gegeben, doch wurden sie entweder überhaupt nicht erfüllt etwa indem einer der Partner sich etwa frühzeitig aus dem Abkommen entfernte oder dann nur mit Ach und Krach und nicht über die volle, zuvor vereinbarte Zeitdauer. In Bezug auf das jetzige Rotationsabkommen ist also Vorsicht und Zurückhaltung am Platz.
Weniger diplomatisch geht es derzeit hingegen zwischen Jerusalem und Washington zu. So wollte Bennett am Samstagabend nichts wissen von der Eröffnung eines US-Konsulats in Jerusalem für die Palästinenser: «Jerusalem ist und bleibt die Hauptstadt Israels, nichts weniger aber auch nichts mehr». Für ein Konsulat im genannten Sinn gebe es, so Bennett, in der Stadt keinen Platz. Abzuwarten bleibt, wie die amerikanische Seite auf diesen groben Nasenstüber Jerusalems reagiert.
Foto:
Naftalie Bennett und Yair Lapid halten an ihren Vereinbarungen fest
©tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 7. November 2021
Weniger diplomatisch geht es derzeit hingegen zwischen Jerusalem und Washington zu. So wollte Bennett am Samstagabend nichts wissen von der Eröffnung eines US-Konsulats in Jerusalem für die Palästinenser: «Jerusalem ist und bleibt die Hauptstadt Israels, nichts weniger aber auch nichts mehr». Für ein Konsulat im genannten Sinn gebe es, so Bennett, in der Stadt keinen Platz. Abzuwarten bleibt, wie die amerikanische Seite auf diesen groben Nasenstüber Jerusalems reagiert.
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Naftalie Bennett und Yair Lapid halten an ihren Vereinbarungen fest
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 7. November 2021