Drucken
Kategorie: Zeitgeschehen
im Archäologischen Museum Frankfurt

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Frankfurter Museen haben sich für ein besonderes Programm zusammengeschlossen: Am letzten Samstag im Monat, 27. Dezember, ist der Eintritt frei für eine Tour durch die Museen – auch im Archäologischen Museum Frankfurt (AMF). 

 
Im Haupthaus des Museums in der Karmelitergasse 1, geöffnet von 10 bis 18 Uhr, ist seit September die Sonderausstellung „Archäologie der Gedanken“ zu sehen. Das genreübergreifende Projekt verbindet das AMF mit dem südwestlichen Stadtraum, konkreten Stellen, Orten und Gebieten in Niederrad und dem Stadtwald. Die Umgebung von Frankfurt wird seit Jahrtausenden von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen durchquert und besiedelt. Es entstanden Handelsrouten, Pilgerwege, Verkehrs- und Kommunikationsknotenpunkte, welche die Stadt und ihre Geschichte bis heute prägen und einen Austausch von Gedanken ermöglicht haben. Der Begriff „Gedanke“ wird von der Künstlerin als sich verzweigendes Wegenetz definiert. Damit wird „Geschichte“ von ihr als Landschaft wahrgenommen.
 
Seit November ist zusätzlich die Sonderausstellung „Frankfurts römisches Erbe - Archäologie einer lebendigen Vergangenheit“ zu sehen. Unter den Straßen und Häusern Frankfurts liegt vielerorts eine zweite, viel ältere Stadt verborgen: das römische Frankfurt. Die Ausstellung „Frankfurts römisches Erbe“ lädt dazu ein, diese Vergangenheit Schicht für Schicht zu entdecken – von den ersten römischen Stützpunkten am Main, über das städtische Zentrum Nida mit den über das heutige Stadtgebiet verteilten Landgütern in seinem Umland bis zu den Ursprüngen des mittelalterlichen Frankfurts. Archäologische Funde aus Frankfurt – viele davon zum ersten Mal zu sehen – veranschaulichende Rekonstruktionen und Karten zeigen, wie Menschen aus dem gesamten Römischen Reich und Einheimische am Main zusammenlebten, handelten und ihrem Glauben nachgingen. Sie erzählen von Militär und Macht, Handwerk und Handel, Göttern und Gemeinschaften und davon, wie das römische Erbe in der Stadt bis heute fortlebt. Die Ausstellung macht sichtbar, dass die römische Vergangenheit kein fernes Kapitel ist, sondern ein lebendiger Teil Frankfurts und der Metropolregion: ein Fundament, auf dem die Stadt des Mittelalters gründet.
 
Die Dauerausstellung im Haupthaus zeigt Exponate zur Geschichte der Stadt Frankfurt und ihres Umlandes – vom Neolithikum bis zur frühen Neuzeit, zum Beispiel einen Faustkeil aus Harheim, eine Begräbnisstätte aus dem Stadtwald, die Funde aus den berühmten Mithräen sowie die Jupitergigantensäulen aus Nida, heute Heddernheim, und die Ausstellung zu den Ausgrabungen der Kirche St. Leonhard.

Seit dem 18. Dezember 2024 gibt es ein neues Highlight im Archäologischen Museum: die Frankfurter Silberinschrift. Das Besondere ist das Alter des Fundes. Denn das Grab, in dem das Amulett gefunden wurde, wird auf den Zeitraum zwischen 230 und 260 nach Christus datiert.
 
Auf dem Domhügel in der neuen Altstadt Frankfurts findet sich eine Dependance des Archäologischen Museums: die Kaiserpfalz franconofurd, geöffnet von 11 bis 18 Uhr, ein Schaufenster in die Ursprünge Frankfurts. Zu sehen sind ein römisches Bad, die Mauern des karolingischen Königshofes – Spuren aus rund 2000 Jahren Stadtgeschichte. Außerdem präsentiert das Archäologische Museum dort Skulpturen von Friedhelm Welge unter dem Titel „Spuren der Steine. Steine, die eine Geschichte erzählen“.

Foto:
©