chancen nrw

Veröffentlichungen des Paritätischen Gesamtverbandes, Berlin, Teil 480

Der Paritätische

Berlin (Weltexpresso) - Die „Bundesinitiative zum Schutz geflüchteter Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ arbeitet seit 2016 daran, die Bedingungen für den Schutz vor Gewalt für geflüchtete Menschen in den Unterkünften zu verbessern. Aus diesem Grund wurden gemeinsam die Mindeststandards zum Schutz geflüchteter Menschen in Flüchtlingsunterkünften entwickelt und verbreitet. Die Mindeststandards zeigen, wie bedarfsgerechter Schutz von geflüchteten Menschen, insbesondere von vulnerablen Gruppen, in Unterkünften sichergestellt werden kann. Die Mindeststandards verstehen sich als Leitlinien für die Entwicklung, die Umsetzung und das Monitoring von unterkunftsspezifischen Schutzkonzepten und richten sich sowohl an Personen mit Entscheidungsbefugnis als auch an Sozialarbeitende in den Unterkünften. Grundsätzlich sollten die Mindeststandards für alle Unterkunftsarten für geflüchtete Menschen vollständig im Rahmen eines Schutzkonzeptes angewendet werden.

Es ist zu beobachten, dass in Zeiten mit relativ hohen Ankunftszahlen regelmäßig auf Notunterkünfte, etwa in Containern oder Zelten, zurückgegriffen wird. Um den damit einhergehenden Herausforderungen für den Gewaltschutz begegnen zu können, wurden das vorliegende Policy Paper sowie eine Checkliste und Toolbox als Materialien für die Praxis von einer AG zum Gewaltschutz unter hohem Belegungsdruck/ Notunterbringung der Bundesinitiative erarbeitet. Die Dokumente sind ausdrücklich für den Kontext der Notunterbringung bestimmt und ersetzen die Mindeststandards zum Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften nicht. Sie dienen vielmehr einer ersten Orientierung, um Grundlagen des Gewaltschutzes vor Ort schaffen zu können.

Das Policy Paper "Empfehlungen für den Gewaltschutz geflüchteter Menschen im Kontext der Notunterbringung" richtet sich an politische Entscheidungsträger*innen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene mit dem Ziel, den Gewaltschutz für geflüchtete Menschen auch bei der Unterbringung in Notunterkünften sicherzustellen.

Die Checkliste "Gewaltschutz für geflüchtete Menschen in Notunterkünften" ist ausdrücklich für Notunterkünfte entwickelt worden und trägt den hier meist besonders herausfordernden Bedingungen Rechnung. Die Checkliste kann und soll die Mindeststandards zum Schutz geflüchteter Menschen in Unterkünften nicht ersetzen, sondern ist eine Hilfe, um Grundlagen des Gewaltschutzes vor Ort zu entwickeln.

Die Toolbox "Gewaltschutz für geflüchtete Menschen in Notunterkünften" gehört zur Checkliste und ist in diesem Zusammenhang zu betrachten. In der Checkliste finden Sie unter jedem Abschnitt einen QR-Code, der Sie zu dieser Toolbox mit entsprechenden weiterführenden Informationen weiterleitet. Die Toolbox wurde extra dafür entwickelt und ist nach der Checkliste gegliedert.

Zudem wurde ein Verhaltenskodex als Orientierungsrahmen für ethisches, grenzwahrendes und verantwortungsvolles Verhalten entwickelt. Ein Verhaltenskodex ist eines der zentralen Dokumente, welches im Rahmen eines Gewaltschutzkonzeptes zum Einsatz kommt.