IMG 8985 Foto Zoller Sieger Luogi links Hahn Emma rechts 1Wettbewerb für Schreihälse

Sabine Zoller

Schömberg (Weltexpresso) - Zu einem Wettbewerb der besonderen Art hatte der Kleintierzüchterverein Schwarzenberg bei Schömberg eingeladen. Denn passend zur Lokalschau gab es ein „Hähne Wettkrähen“, bei dem der aktivste Schreihals gesucht wurde.

Geflügelhalter aus der Region melden 20 Hähne

„Es dürfen alle Hähne teilnehmen und es wird auf keine Rassemerkmale geachtet“, so Klaus Kaufhold. Der Vereinsvorsitzende, der seit zwei Jahrzehnten im Ehrenamt tätig ist, packt die gefiederten Wettbewerber in nummerierte Käfige. Egal ob Rassehahn, Wald- und Wiesenhahn, groß oder klein, bunt oder einfarbig, für den anstehenden Wettbewerb müssen die Hähne möglichst oft krähen.
Sechsjähriger hat seine Hähne im Rennen

Für Maximilian Schönhardt aus Oberlengenhardt ist das eine spannende Sache, denn seine beiden Hähne sind in diesem Jahr dabei. „Das sind „Lisa“ und Ellen“, verkündet der sechsjährige stolz. Doch wieso tragen seine Hähne weibliche Namen“ Seine Mutter klärt auf: „Maximilian hat eine kleine Hühnerschaar und weil bei den Küken noch keine Geschlechtsmerkmale zu sehen sind, hat er vorsorglich allen seinen gefiederten Freunden Mädchennamen vergeben“.


„Luigi“ kräht 77 Mal

Kurz nach zehn Uhr ist es dann so weit und die Zähler setzen sich vor die Ausstellungskäfige, um akribisch jeden Gockelschrei und jedes Krähen zu notieren. Dann wird die Zeit gestoppt und nach genau dreißig Minuten die Listen der Zähler eingesammelt. Als klarer Favorit hat sich „Luigi“ mit 77 Hahnenschreien in Szene gesetzt. „Das ist eigentlich so gar nicht seine Sache“, bekundet Anja Philippsem. Die Züchterin aus Engelsbrand hat mit drei Hähnen teilgenommen und ist überglücklich, dass ihr „Paduaner“ als „lautester Schreihals“ den ersten Platz erhalten hat. Das „gestruppte Haubenhuhn“, so die offizielle Bezeichnung für eine der ältesten Landhuhnrassen ist „toll bunt“ und wirkt mit seinem gestruppten Federkleid wie ein Hippie aus der 68-er Jahre Zeit. „Ich habe die Eier gekauft und ausbrüten lassen“, so die Info von Philippsem, die sich seit sieben Jahren mit der Zucht von Federvieh beschäftigt und nun als Siegesprämie einen großen 25 Kilogramm Geflügelfutter ihr eigen nennen darf.


Umweltpreis für „Ellen“

Anders dagegen verlief es bei Maximilian. Seine Ellen hat keinen einzigen Ton herausgebracht. Doch auch dafür hat Klaus Kaufhold eine Lösung: „Bei uns bekommen auch die Hähne einen Preis, die sich für ihr gut nachbarschaftliches Verhalten auszeichnen.“ Und so bekommt Maximilian ebenfalls eine Urkunde mit dem Titel „Umweltpreis“ und ebenfalls einen 25 Kilogramm Sack Geflügelfutter für seinen Hahn, der zum Wettbewerb den anderen den Vortritt im Krähen gelassen hat.

Foto :
Die Züchter mit „Luigi“ rechts im Bild und „Ella“, dem Hahn, der beim Kräh-Wettbewerb den anderen den Vortritt gelassen hat
©Zoller