Hund vermisst 1Entlaufener Hund kehrt auf abenteuerliche Weise zurück

Sabine Zoller

Budapest, Bad Herrenalb (Weltexpresso). - Was für ein Glücksmoment! Der entlaufene Hund ist endlich wieder da. Freude pur durchströmt das Herz seiner Besitzer und Ihre Sorgen und Ängste lösen sich in Luft auf. So ein Gefühl kennen Tierfreunde, die ihre Lieblinge schon einmal vermisst haben… doch nicht immer kommt es zu einem Happy End wie bei Mira.

Novembergrau

Der 11. November, der Tag des heiligen Martin, der normalerweise von Laternenumzügen und festlichem Beisammensein geprägt ist, verwandelte sich für die Familie Senekovic in einen Albtraum. Dabei hatte der Tag so schön begonnen: „Mira, die Mischlingshündin, war morgens um 7 Uhr aus einem Tierheim in Ungarn angekommen und hatte sich nahtlos in die Familie eingefügt“, berichtet Carolina Senekovic, die gemeinsam mit ihrer Schwester lange nach einem passenden „Familienmitglied“ für ihre Eltern gesucht hatte. „In Ungarn wurden wir fündig. Über den deutschen Tierschutzverein konnten wir alle Papiere, Impfungen, den Zoll und sogar den Transport erledigen.“ Der Tag der Ankunft war ein Fest der Freude gewesen. Doch das Schicksal, immer unberechenbar, hatte andere Pläne.

Suchaktion

"Das war ein ganz besonderer Tag für uns“, so Carolina Senekovic, die darüber berichtet, dass der „liebenswerte Vierbeiner so zutraulich und schmusig in die Familie passte." Doch dann geschah das, vor dem jedem Tierfreund graut. Beim Gassi gehen erschreckte sich das junge Tier. "Mit einem Mal stand sie ohne Geschirr da und sauste in den Wald", so die Ausführungen von Senekovic, die daraufhin eine großangelegte Suchaktion startete. Inmitten von Wegegabelungen und vor Geschäften wurden Aushänge angebracht, die ein Bild der jungen Hündin zeigten. Die Rückkehr der Hündin wurde verzweifelt herbeigesehnt und bereitete der Familie, die Mira ins Herz geschlossen hatte, schlaflose Nächte.


Freunde und viele Helfer

„Mit Tanja Axmann und ihrem Suchteam haben wir gestartet“, so Carolina Senekovic, die über aufgestellte Lebendfallen und Kameras berichtet. Zudem wurde in sozialen Medien die Suche und die Tierbeschreibung gepostet, so dass schon bald erste Meldungen zur Sichtung eingegangen sind. Doch von der rotbraunen Hündin mit den dunklen Augen fehlte jede Spur. „Wir haben es dann mit Leberwurstpaste versucht, um damit eine Spur zu den Lebendfallen zu ziehen. „Doch auch das war ohne Erfolg“, so Senekovic, die darüber berichtet, dass neben Familienmitgliedern, dem Tierschutz, der Polizei und den umliegenden Jagdpächtern auch viele liebenswerte Helferinnen und Helfer in die Suchaktion einbezogen waren, „ganz zu schweigen von den vielen liebenswerten Helferinnen und Helfern, die immer wieder Meldungen zu Sichtungen machten.“ Doch von Samstag bis Dienstag tat sich nichts. „Der Hund ist klein, und wir hatten große Angst, dass er das nicht überlebt“, berichtet die Hundeliebhaberin, die zudem Kontakt mit der Pflegestelle in Ungarn aufgenommen hatte.


Rettungsaktion aus Ungarn hilft

Und dann passierte etwas Wunderbares. „Christin Ganter, die Frau, die uns den Hund vermittelt hat, reiste eigens aus Ungarn an, um uns bei der Suche zu unterstützen.“ Ganter, die ursprünglich aus dem Murgtal stammt und sich für die Rettung von Hunden und Katzen in ihrem Tierheim in Ungarn engagiert, zögerte nicht lange und nahm die weite Anreise nach Bad Herrenalb auf sich, um nach Mira zu suchen. „Zur Suche hat sie sich den besten Freund von Mira, den Hund Buffi, geborgt, der bereits zuvor nach Deutschland vermittelt worden war und ging mit ihm durch die Straßen und Wälder, um Duftspuren für die vermisste Hündin zu legen.“ Und das mit Erfolg. Denn bereits beim zweiten Spaziergang am Donnerstag kam Mira nach vier Tagen frühmorgens um ca. 4.30 Uhr Christin Ganter direkt in die Arme gerannt. „Die Anwesenheit der Vertrauten und die Duftspur hatten Erfolg, denn Mira ist dieser Spur letztendlich gefolgt und ist auf die beiden getroffen.“ Nun hat Mira, die kleine Hündin mit dem rotbraunen Fell, hatte nicht nur einen Platz in der Familie Senekovic gefunden, sondern auch in den Herzen derer, die diese bewegende Geschichte unterstützten. Und so endete die abenteuerliche Reise von Mira mit einem Happy End, das nicht nur den heiligen Martin erhellt hätte.


Foto:
Hund Mira
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