Sozialpolitik aktuellVeröffentlichungen des Paritätischen Gesamtverbandes, Teil 908

Redaktion

Berlin (Weltexpresso)  - Eine Pressemeldung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) von 8. Juli 2025: Im Rahmen ihres Treffens am 8. Juli haben die Spitzen der Freien Wohlfahrtspflege ihren Vorschlag bekräftigt, die Stimmen der sozialen Praxis aktiv in die geplante Kommission zur Sozialstaatsreform einzubringen. Die Spitzenverbände begrüßen die Initiative der Bundesregierung, eine Kommission zur Modernisierung und Entbürokratisierung des Sozialsystems zu gründen, regen jedoch eine Beteiligung von Akteuren der Praxis an.


„Die Modernisierung und Entbürokratisierung unserer Sozialsysteme sind zentrale Aufgaben, um bürgernahe Leistungen aus einer Hand zu gewährleisten und das soziale Schutzniveau zu sichern“, erklärt Achim Meyer auf der Heyde, Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW). „Damit Reformvorschläge realistisch und effektiv sind, ist es unerlässlich, dass die in den Wohlfahrtsverbänden Engagierten mit ihrer Sach- und Praxisexpertise in den Kommissionen beteiligt werden.“

Die Gründung einer Kommission zur Zukunft des Sozialstaates wird grundsätzlich begrüßt. Die Beteiligung der Freien Wohlfahrtspflege ist dabei von besonderer Bedeutung, da sie vielerorts für die konkrete Durchführung sozialer Dienste verantwortlich ist. Ihre Expertise ist entscheidend, um Veränderungen bei den Sozialleistungssystemen praxisnah zu gestalten und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern.

„Die Freie Wohlfahrtspflege ist ein integraler Bestandteil unseres Sozialstaates. Wir setzen uns dafür ein, dass Reformprozesse transparent gestaltet werden und die Perspektiven der Menschen Gehör finden, die auf soziale Unterstützung angewiesen sind“, so Meyer auf der Heyde.

Die Freie Wohlfahrtspflege
Hilfe von Menschen für Menschen

In der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) e. V. arbeiten die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege zusammen. Ihr gemeinsames Ziel ist die Sicherung und Weiterentwicklung der sozialen Arbeit durch gemeinschaftliche Initiativen und sozialpolitische Aktivitäten. Die BAGFW unterhält eine Geschäftsstelle in Berlin, eine Vertretung in Brüssel sowie die Abteilung Wohlfahrtsmarken in Köln.

Die Spitzenverbände

Die Spitzenverbände selbst sind föderalistisch strukturiert, das heißt ihre Gliederungen auf kommunaler und Landesebene sowie ihre Mitgliedsorganisationen sind überwiegend rechtlich selbstständig. Zu den Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege gehören der Arbeiterwohlfahrt – Bundesverband (AWO), der Deutsche Caritasverband (DCV), Der Paritätische Gesamtverband, das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Diakonie Deutschland - Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST).

Zahlen und Fakten

Der Freien Wohlfahrtspflege sind bundesweit rund 125.000 Einrichtungen und Dienste mit 4,3 Mio Betten bzw. Plätzen angeschlossen.

Hier sind rund 2 Mio Mitarbeitende hauptamtlich beschäftigt.

Die Zahl der Bürgerinnen und Bürger, die sich freiwillig und ehrenamtlich in der Freien Wohlfahrtspflege, ihren Hilfswerken und Initiativen sowie in den ihnen angeschlossenen Selbsthilfegruppen sozial engagieren, wird auf ca. 3 Millionen geschätzt. Die wesentlichen Bereiche sind die Folgenden:

  • Kinder- und Jugendhilfe: rund 44.000 Einrichtungen (ca. 35% aller Einrichtungen)
  • Altenhilfe: rund 21.000 Einrichtungen und Dienste mit ca. 550.000 Beschäftigten
  • Eingliederungshilfe: rund 20.000 Einrichtungen und Dienste

Arbeitsfelder

  • Angebote für Kinder und Jugendliche wie Kindertagesstätten, Erziehungsberatung und Freizeitangebote, Hilfen für Familien und Alleinerziehende wie Ehe- und Schwangerschaftsberatung, Lebensberatung, Familienpflege, Müttergenesung
  • Hilfe für alte Menschen wie Seniorentreffs, Mahlzeiten- und Besuchsdienste, Alten- und Pflegeheime
  • Dienste für Menschen mit Behinderung wie Frühförderung, Kindergärten und Schulen, Berufsförderungs- und Berufsbildungswerke, Tagesstätten und Wohnheime
  • Pflege von Kranken in Krankenhäusern, Tageskliniken, Tagespflegeeinrichtungen, Hilfe durch Kurheime und Beratungsstellen
  • Angebote für Geflüchtete und Eingewanderte wie Migrationsberatung für Erwachsene, Jugendmigrationsdienste, Asylverfahrensberatung, Psychosoziale Zentren für Flüchtlinge, gemeinwesenorientierte Integrationsprojekte
  • Hilfe für Menschen in sozialer Notlage wie Obdachlosenunterkünfte, Schuldnerberatung, Bahnhofsmission, Telefonseelsorge

Weitere Informationen

Kontakt:

Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. (BAGFW)
Oranienburger Straße 13-14
10178 Berlin

Tel 030/ 240 89 121

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www.bagfw.de
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BAGFW auf twitter: @bagfw

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