Frankfurter Bürger-Universität fragt am 14. Januar nach der Aufgabe von Wissenschaft und Forschung in Zeiten der Krise

Klaus Hagert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) -  Die Goethe-Universität in Frankfurt am Main, die sich im Rahmen der Globalisierung nicht mehr Johann Wolfgang Goethe Universität nennt - so wie die Humboldt Universität in Berlin - hat eine Reihe von pfiffigen Veranstaltungen in Leben gerufen, die bewirken sollen, daß die Universität nicht fernab dem gesellschaftlichen Leben der Nichtstudierenden, der Mehrzahl der Einwohner, vor sich hinwirkt. Neben der begeistert aufgenommen Kinder-Universität gibt es die Bürger-Universität.

 

Die Hauptreihe der Frankfurter Bürger-Universität DEMOKRATIE IM WÜRGEGRIFF DER FINANZMÄRKTE? hat sich zum kritischen Diskussionsforum über die Folgen der weltweiten Finanzkrise entwickelt. Experten und zahlreiche Bürger – bis zu 500 pro Veranstaltung – nutzen die Möglichkeit zum offenen Gespräch mit namhaften Experten. Die Goethe-Universität möchte dabei aber nicht nur Veranstalter dieser erfolgreichen Reihe sein, sondern nun auch auf ihre eigene Forschung einen kritischen Blick werfen.

 

Konkret wird es am 14. Januar 2013. „Wissenschaft als Krisenhelfer – Muss Forschung Politik und Öffentlichkeit mehr Orientierung geben?“, so lautet der Titel der ersten Veranstaltung der Bürgeruniversität im neuen Jahr.  Schon länger halten Politik und Medien beispielsweise den Wirtschaftswissenschaftlern vor, in der Finanzkrise entweder wenig präsent gewesen oder mit widersprüchlichen Meinungen hervorgetreten zu sein. Wie gehen Wissenschaftler mit diesem Vorwurf um? Und welchen Anteil haben die Ökonomen selbst an der Entstehung der Krise? Brauchen wir neue Formen einer interdisziplinären Kooperation zwischen den Wissenschaften, um künftig bessere Lösungsansätze zu erhalten?

 

Diskutiert werden soll bei dieser Gelegenheit auch die grundsätzliche Frage, wie viel Orientierung Universitäten und Forschungseinrichtungen Politik und Gesellschaft überhaupt geben können und müssen. Dabei ist die Frage interessant, ob und inwieweit die Öffentlichkeit überhaupt noch auf die Hilfe der Wissenschaften wartet und hofft. Zwei renommierte Wissenschaftler aus Ökonomie und Soziologie stellen sich am 14. Januar diesen Fragen und versuchen diese zusammen mit dem ehemaligen Finanzminister des Landes Hessen, Karlheinz Weimar, zu beantworten: Prof. Andreas Hackethal, Wirtschaftswissenschaftler, Bankenexperte, Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität und u.a. Sachverständiger beim Bundesministerium für Finanzen sowie der Soziologe und Bildungsforscher Prof. Tilman Allert.

 

 Wissenschaft als Krisenhelfer – Muss Forschung Politik und Öffentlichkeit mehr Orientierung geben? * Prof. Tilman Allert (Soziologe) * Prof. Andreas Hackethal, (Wirtschaftswissenschaftler) * Karlheinz Weimar (Finanzminister des Landes Hessen a.D.) * sowie den Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern Moderation: Sascha Zoske, Redakteur der Frankfurter Allgemeine Zeitung.

 

am Montag, 14. Januar 2013, um 19.30 Uhr Neuer Veranstaltungsort:  Hörsaal V, Hörsaalgebäude Campus Bockenheim, Mertonstraße 17 - 21

 

An insgesamt sechs Abenden greift die Diskussionsreihe der Frankfurter Bürger-Universität wichtige Aspekte eine der global drängendsten Fragen unserer Zeit auf. Beleuchtet werden sollen die Leitaspekte der gegenwärtigen Finanzkrise, die auch zu einer Krise der westlichen Demokratie geworden scheint. Wer kontrolliert Banken und Ratingagenturen? Ist es die Gier, die unser gesellschaftliches Zusammenleben ruiniert? Und welche Rolle spielt die Wissenschaft? Muss Forschung Politik und Öffentlichkeit mehr Orientierung geben? Oder ist der Protest der Occupy-Bewegung der richtige Weg, um sich aus dem immer stärker werdenden Griff des Finanzsystems zu befreien? „Demokratie im Würgegriff der Finanzmärkte? - Diskussionsreihe mit Experten und Bürgern“ Abschlussveranstaltung 28. Januar 2013 Was hat´s gebracht Occupy als Anfang einer neuen Bürgerbewegung? mit Prof. Axel Honneth (Philosoph), Prof. Werner Plumpe (Historiker), Jan Umsonst (Occupy Frankfurt),  und dem Schirmherrn der Frankfurter Bürger-Universität Oberbürgermeister Peter Feldmann. Beginn jeweils um 19.30 Uhr Eintritt frei Wichtiger Hinweis: Veranstaltungsort ist immer Raum V, Hörsaalgebäude Campus Bockenheim, Mertonstraße 17 - 21

 

Das komplette Programm der 7. Frankfurter Bürger-Uni: www.buerger.uni-frankfurt.de

 

INFO: Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 1914 von Frankfurter Bürgern gegründet, ist sie heute eine der zehn drittmittelstärksten und größten Universitäten Deutschlands. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Parallel dazu erhält die Universität auch baulich ein neues Gesicht. Rund um das historische Poelzig-Ensemble im Frankfurter Westend entsteht ein neuer Campus, der ästhetische und funktionale Maßstäbe setzt. Die „Science City“ auf dem Riedberg vereint die naturwissenschaftlichen Fachbereiche in unmittelbarer Nachbarschaft zu zwei Max-Planck-Instituten. Mit über 55 Stiftungs- und Stiftungsgastprofessuren nimmt die Goethe-Universität laut Stifterverband eine Führungsrolle ein.