E meierEintracht Frankfurt kontert mit 3:0 gegen den Hamburger SV, dem der Abstieg droht, Spielbericht 2

Claudia Schubert

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Doch zum Spiel gibt es auch noch was zu sagen. Diesmal kurz. Die Eintracht hat zwar verdient gewonnen, aber das hohe Ergebnis gibt nicht den Spielverlauf wieder, in dem immer wieder die Hamburger punkteten und leidenschafltich kämpften.

Die Hamburger hatten couragiert angefangen und gleich in der 26.Minute das vermeintliche 0:1 erzielt. Tatsuya Ito, sowieso unermüdlich und gefährlich, hatte eine Vorlage von Aaron Hunt aufgegriffen und ließ an den Ball keinen der Eintrachtabwehr heran, sondern umspielte diese und auch Lukas Hradecky, den Tormann, dem in der zweiten Halbzeit wieder einmal spektuläre Rettungsaktionen gelangen. Das Spielergebnis  0:1 stand schon auf der großen Stadionleinwand, als der Schiedsrichter Deniz Aytekin das Tor wegen Abseits (Videobeweis aus Köln) zurücknahm. Wie man später sehen konnte, zu Recht. Daß allerdings auch in der zweiten Halbzeit in der 70. Minute erneut ein Abseits einen tollen Schuß von Lewis Holtby kassierte, ist schon sehr viel des Pechs, weswegen den Zuschauern der Klub nachgerade leid tat.

Das es so kam, behaupten wir, hat damit zu tun, daß die Eintracht nach so zögerlichem Beginn in der 31. Minute, also kurz hinter dem Nichttor der Hamburger, ihr 1:0 erzielen konnten. Sébastien Haller, der noch immer seiner Form hinterherläuft, gab vor und der verläßlich Marius Wolf schoß ins Tor, übrigens echt sehenswert genau durch die Beine des Hamburger Tormanns Julian Pollersbeck. So kurz nach der geglaubten Führung auf einmal der Verlierer zu sein, läßt sich schwer verkraften. Auf Seiten der Eintracht läuft das psychologisch umgekehrt. Man fühlt sich stärker, als man ist, was aber hilft. In der 77.Minute legte der in der 67. Minute gegen Marius Wolf eingewechselte Mijat Gacinovic vor und Omar Mascarell gelang das 2:0. Das Weitere steht im ersten Artikel.

Aber alles Glück und Geschick hat den Platzder Eintracht in der Bundesliga nicht verändert. Der siebter Rang ist das Doofste, was einem passieren kann. Nur bis zum sechsten Platz sind europäische Spiele garantiert. Leipzig ist nun die Mannschaft, die die Eintracht überflügeln müßte, was ihr nicht einmal allein nicht gelingt, wenn sie beim letzten Bundesligaspiel auf Schalke gegen den Gegner, den sie selbst im Halbfinale zum Pokal ausschaltete, erneut gewönne. Leipzig muß da schon mitspielen und in Berlin verlieren.

Andererseits gibt es für die Eintracht ein weiteres entscheidendes Spiel in europäischen Dimensionen. Die Bundesliga ist bald zu Ende, aber der DFB-Pokal in Berlin liegt im Mai noch vor der Türe. Und da es einem am Samstag im Frankfurter Stadion so ging, daß gefühlt dies der erste Heimsieg nach langer langer Zeit war, muß allein dieser Sieg mental nun zählen und die letzten Spiele rasch vergessen lassen: Leverkusen (1:4), Hertha (0:3, Bayern (1:4), Spiele, die zudem das zuvor ganz gute Torverhältnis in den Keller befördeten.

Auch für den HSV besteht eine Gemengelage für die 34. Partie der Saison. Gewinnt der Klub im Heimspiel – Trainer Christian Titz gibt sich sympathisch hoffnungsvoll – gegen den derzeitigen Neunten, Mönchengladbach, dann muß er darauf bauen, daß im echten Abstiegsspiel Wolfsburg (Relegationsplatz) gegen Köln (schon abgestiegen), die Kölner gewinnen. Bei einem Unentschieden..., nein, das sind jetzt zu viele Rechenspiele mit den Toren etc.
Warten wir es ab.

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