Giovanni di Lorenzo einen Tag nach der Italien-Wahl in hr1

 

Manfred Schröder

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Verdenken kann man es dem deutschen Italiener vom Dienst nicht, der zu Italien derzeit sagt: „Man fragt sich, wie lange es noch gehen muß“. Einen Tag nach der Parlamentswahl in Italien fürchtet Giovanni di Lorenzo um die Zukunft des Landes.

 

„Je mehr Zeit Berlusconi Zeit hat, seine Märchengeschichten zu erzählen, desto wahrscheinlicher wird die Rückkehr des Mannes, der zum größten Teil den Schlamassel zu verantworten hat“, sagt der Chefredakteur der DIE ZEIT, Journalist und Moderator im heutigen Gespräch mit hr1.  „Noch schlechter“ als Neuwahlen seien Versuche des Mitte-Links-Bündnisses, in der derzeitigen Pattsituation„Man fragt sich, wie lange es noch gehen muss“ eine stabile Regierung auf die Beine zu stellen, weil der politische Gegner dem Scheitern dann „genüsslich zuschauen“ werde, so di Lorenzo, der aus einer deutsch-italienischen Familie stammt.

Viele Italiener seien empfänglich für Botschaften des früheren Ministerpräsidenten und Medienmoguls wie „Du bekommst Deine Haussteuer zurück, die Opfer, die gebracht werden mußten, sind falsch und ich mache sie rückgängig“. Berlusconi mische bereits seit 18 Jahren mit, ein Ende seiner Karriere sei „nicht abzusehen“, befürchtet der „Zeit“-Chefredakteur in hr1: „Man fragt sich, wie lange es noch gehen muss.“

 

Wahrscheinlich könne erst ein kompletter Zusammenbruch eine Wende bringen, vermutet Giovanni di Lorenzo und zitiert einen italienischen Politiker: „Italien muß vom Berlusconi-Virus voll und ganz erfaßt werden, damit das Land dann für alle Zeiten befreit ist.“

 

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