Ehrung der Frankfurter Eintracht im Kaisersaal des Römers durch Oberbürgermeister Peter Feldmann, Teil 2

 

Viktoria Henning und Claudia Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Dem Oberbürgermeister dankte der Chef der Fußball-Eintracht, Heribert Bruchhagen, der auch erwähnte, welche spezielle Funktion heute den Spielern neben den erhofften Siegen zukämen. Dabei gehe es nicht nur um Multikulti, sondern um deren quasi soziologische und pädagogische Funktion, denn sie seien für ihre Fans eben auch Vorbilder und das nicht nur unter sportlichen Gesichtspunkten – und seien doch selbst noch so jung.

 

Was den Fußball selbst angehe, stünden diese jungen Spieler unter einem enormen Erwartungsdruck: „Der sportliche Erfolg ist aber nicht berechenbar“, weshalb manchmal schwer auszuhaltende Schieflagen einträten. Die heutigen Spieler seien mit Dingen und einer Öffentlichkeit konfrontiert, die sie aushalten müßten, weshalb sie für ihn auch wirkliche Profis seien. Wichtig war Heribert Bruchhagen der Hinweis auf die Integrationskraft, die die Eintracht – wie andere Vereine auch - mit ihrer Jugendarbeit leiste, denn dort würden die Fundamente gelegt, die spätere Erfolge erst möglich machten.

 

Wichtig war ihm aber auch die Tatsache, daß die Stadt Frankfurt das heutige moderne Stadion gebaut habe, was überhaupt die Voraussetzung für die Erfolge in der Bundesliga gewesen sei. Andererseits sind in Deutschland 30 neue Stadien gebaut worden, weil zwischen den Städten und Mannschaften ein „gnadenloser Wettbewerb“ herrsche, wo dem Fußball eine besondere Rolle zukomme. Bruchhagen freute sich anschließend über die erreichte Internationalität des Vereins und die damit verbundene Repräsentationskraft für die Stadt Frankfurt am Main, die aber auch bedinge, daß man sich in der Stadt mit der Eintracht beschäftige und ihr Bedingungen biete: „damit wir wettbewerbsfähig bleiben“...

 

Den Hinweis auf das Stadion hatte Bruchhagen wohl plaziert, denn der Kenner, wozu auch Oberbürgermeister Peter Feldmann gehört, weiß, daß die Eintracht die Stadionmiete für zu hoch, weil die höchste für einen Verein in der Bundesliga, hält. Bruchhagen, der dies alles hier nicht thematisierte, hatte damit elegant eine Weiterarbeit nach diesem Festtermin eingefordert. Der jetzige Vertrag, der nicht nur eine hohe Miete auszeichnet, beteiligt die Eintracht auch nicht – oder nur teilweise – an weiteren Einnahmen im Stadion durch Verzehr etc. Bisher blieb die Stadt, deren Sportdezernent Markus Frank, die Stadtverordnetenvorsteherin Bernadette Weyland und Vertreter der Fraktionen beim Empfang anwesend waren, bei einem klaren NEIN zu Nachbesserungen des bis 2018 gültigen Vertrages für Eintracht Frankfurt.

 

Dieser Empfang im Kaisersaal des Frankfurter Römer war ein voller Erfolg, weil es der Stadt gelang, die internationale Truppe sozusagen zu „Frankfurter Jungs“ zu machen. Schon doll, wenn die sportlichen Kerle im Ausgehdress so vor den herrschaftlichen Kaisern an der Wand herumstehen. Die neue Kleidung, eine helle, graubeige Hose mit dunklem Blazer mit Ellenbogenschutz aus Wildleder, alles im italienischen Stil, was hier heißt, daß das weiße Hemd oben offen steht und erstmals der Ausgeh- und Repräsentationsanzug ohne Krawatte getragen wird, ist schmuck, aber insgeheim haben dann einige Damen schon gelästert. Denn nicht alle kleiden die kurzen Jacken gut, die massiven Sportleroberschenkel sind bei einigen Spielern um so sichtbarer, bei anderen, mit besonders breitem Brustkorb, sehen die Jacketts dann sogar etwas herausgewachsen aus...

 

Typisch Frauen eben bei einem Empfang, der naturgemäß fast nur aus Männern bestand, wobei die Eintrachtoberen den gleichen Anzug trugen, allerdings mit Krawatte! Und die Krawatte war dann tatsächlich das Tüpfelchen auf dem I. Peter Feldmann überreichte nämlich zum Schluß jedem Spieler eine Frankfurt-Krawatte, die ausländische Gäste beispielsweise auch erhalten als Erinnerung an Frankfurt. Er hatte also nicht vor, den Dresscode mit Krawatte zu bekräftigen, was in dieser Situation auf uns aber so wirken mußte. Wäre trotzdem schön, wenn die Eintrachtler im nächsten Europaspiel offiziell die Frankfurt Krawatte trügen. Übrigens Trainer Armin Veh trug zwar auch die neuen Jacke, dazu aber seine alten Jeans. Sein Stil also. So genau schauen Frauen hin.

 

Wichtiger ist der positive Gesamteindruck, den die Mannschaft hinterläßt. Der allerorten zitierte Teamgeist, hier war er zu spüren. Er läßt sich wunderbar den anwesenden Spielern anmerken, die sich gegenseitig während der Danksagungen von Oberbürgermeister und Eintrachtchef auf die Schulter klopfen und zusammen lachen. Insgesamt herrscht im Kaisersaal eine entspannte Stimmung, die Spieler sind stolz auf sich, ohne überheblich zu wirken. Sebastian Jung formulierte den starken Teamgeist der Mannschaft besonders: „Die Mannschaft ist in sich schlüssig und komplett, wir arbeiten zusammen und haben zusammen Spaß beim Training. Wir fühlen uns als Ganzes und das verleiht der Mannschaft Aufschwung. Ich freue mich immer wieder zu merken und zu fühlen, wie die Fans sich freuen, wenn wir als geschlossenes Team erfolgreich sind. Wir stehen komplett für die Eintracht und da ist das Ziel wichtig, wir wollen gewinnen!“

 

Auch Constant Djakpa reiht sich mit ein: „Ich bin ein Profifußballer und genau deswegen muß ich immer trainieren und fit sein, damit meine Mannschaft auf mich zählen kann. Und das kann sie. Ich denke immer positiv und das macht die Mannschaft auch, wenn du positiv denkst, erlebst du auch Positives!“ Djakpa begeistert durch seine auffallende Fitness und Ausdauer. Er räumt ein, dass es ihm sehr wichtig ist, immer fit zu sein, ein echter Fußballer. Auf die Frage, wie er seinen an sich gerichteten Anspruch der Fitness und absoluten Sportlichkeit mit seiner Rolle als Familienvater von einer Tochter und einem Sohn vereinbart, antwortet er grinsend „Kinder und Familie gleichen mich aus und bereiten mir viel Freude." Djakpa ist offen für jegliche Fragen, er ist christlich katholisch und arbeitet an seinem freundlichen und selbstsicheren Charakter. Fair und teamorientiert möchte er sein und schließlich antwortet er auf die Frage, an was er kurz vor dem Spiel denkt freudig „Ich bin stark und gewinne dieses Spiel, ich halte den Kopf immer oben!"

 

Alexander Meier freut sich besonders über den Eintritt von Sony Kittel und die neue Zusammensetzung: „insgesamt ergibt die Mannschaft ein internationales, junges und modernes Team, das hungrig nach Erfolgen ist.“ Auch die anderen Spieler hatten viel zu sagen, aber genug der Worte, wir werden von der Spieler Taten, den nächsten am Samstag gegen den HSV Hamburg, weiterberichten.

 

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